(kunid) Nach Angaben der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik hat sich die Anzahl der Tage mit Außentemperaturen ab 30 Grad Celsius pro Jahr in den letzten Jahrzehnten in einigen Regionen verdreifacht. So gibt es Regionen, die mittlerweile jährlich 40 oder mehr solcher Hitzetage verzeichnen. Für viele kann dies zum Problem werden, denn Hitze kann auch eine Gefahr für die Gesundheit sein. Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen lässt sich jedoch das Risiko eines Hitzschlags oder sonstiger hitzebedingter Leiden minimieren.

Normalerweise verliert der Mensch am Tag zwischen 1,5 und 2,0 Liter Flüssigkeit. Bei hochsommerlichen Temperaturen kann der Flüssigkeitsverlust doppelt bis dreimal so hoch sein, weil der Körper unter anderem mit Schwitzen die Körpertemperatur stabil zu halten versucht.

Ist diese natürliche Regulierungsfunktion des Körpers gestört, weil der Flüssigkeitsverlust zum Beispiel nicht durch vermehrtes Trinken ausgeglichen wird, kann dies zu diversen Gesundheitsproblemen führen. Laut Österreichischer Apothekerkammer kann es infolgedessen zu Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindelgefühl, Muskelkrämpfen und Verdauungsproblemen bis hin zu Kreislauf- und Schlafstörungen oder einem Hitzschlag mit Kreislaufkollaps und Versagen lebenswichtiger Organe kommen.

Viel trinken, sich temperaturgerecht kleiden und bewegen

Das Bundesministerium für Gesundheit und Frauen (BMGF) rät daher an heißen Tagen, deutlich mehr als die bei normalen Temperaturen empfohlene Flüssigkeitsmenge zu trinken, nämlich mindestens 1,5 bis 3,0 Liter als Erwachsener. Gesund sind an heißen Tagen insbesondere Leitungs- und Mineralwasser, ungezuckerte Kräuter- und Früchtetees sowie verdünnte Obst- und Gemüsesäfte. Neben alkohol- und zuckerfreien sowie mineralstoffhaltigen Getränken hilft bei Hitze eine fettarme, leichte Kost wie Obst, Gemüse und Salate, den Organismus zusätzlich zu entlasten.

Auch die Kleidung sollte den Temperaturen angepasst sein. Denn bei Hitze kann eine zu warme oder isolierende Kleidung das Risiko eines Hitzschlags erhöhen, da sie die körpereigene Temperaturregulierung einschränkt. Im Idealfall sollte die Kleidung locker sitzen, um einen Luftaustausch mit der Haut zu ermöglichen und so die körpereigene Kühlung zu unterstützen. Es gibt mittlerweile auch Textilien, die die Körperfeuchtigkeit nach außen leiten und abgeben, damit eine nass geschwitzte Haut schneller trocknet, was die Temperaturregulierung begünstigt.

Prinzipiell sollten außerdem körperliche Aktivitäten der Außentemperatur angepasst werden. Sportliche Höchstleistungen bei Hitze belasten nämlich das Herz und den Kreislauf unnötig. An heißen Tagen ist es daher sinnvoll, schwere körperliche Arbeiten und sportliche Aktivitäten auf die kühleren Morgen- oder Abendstunden zu verlegen. In welchen Regionen besonders hohe Außentemperaturen erwartet werden, zeigt zum Beispiel das Webportal warnungen.zamg.at der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.

Diese Personengruppen vertragen Hitze besonders schlecht

Besonders hitzeanfällig sind im Übrigen Babys und Kleinkinder sowie ältere oder kranke Personen zum Beispiel mit Durchblutungsstörungen oder Herzerkrankungen, denn deren Regulierung der Körpertemperatur über die Haut funktioniert meist nicht so gut. So nimmt bei betagten Personen mit steigendem Alter die Anzahl der Schweißdrüsen, aber auch das Durstgefühl ab.

Bei Kranken ist eine ausreichende Flüssigkeitszunahme auch deshalb wichtig, da die oftmals notwendigen Arzneimittel dem Körper zusätzlich Wasser entziehen und so einen Flüssigkeitsmangel hervorrufen können.

Eltern von Babys sowie Betreuer von schwer kranken und/oder hilfsbedürftigen Personen sollten daher darauf achten, dass ihr Schützling entsprechend den Temperaturverhältnissen genügend trinkt und entsprechend angezogen ist, da die Betroffenen selbst nicht dazu in der Lage sind. Ob einem Baby zu warm ist, lässt sich laut Gesundheitsexperten am Nacken kontrollieren – dieser sollte warm, aber nicht verschwitzt sein.

Tödliches Hitzerisiko im Auto

Grundsätzlich dürfen Babys und Kleinkinder nie – auch nicht für kurze Zeit – alleine in einem geparkten Auto gelassen werden. Die Luft im Inneren eines geparkten Pkws kann sich bei sonnigen Tagen selbst bei mäßigen Außentemperaturen auf 50 bis 70 Grad Celsius aufheizen, was für alle, die nicht selbst die Wagentüre öffnen können, wie Kleinkinder, aber auch Haustiere, tödlich sein kann.

Es nutzt auch wenig, den Wagen in den Schatten zu stellen. Oft reicht nämlich schon eine halbe Stunde, damit ein im Schatten geparkter Pkw durch den sich ändernden Sonnenstand in der prallen Sonne steht. Selbst ein leicht geöffnetes Fenster kann nicht verhindern, dass sich ein Hitzestau entwickelt und sich das Wageninnere ab einer bestimmten Außentemperatur trotzdem aufheizt.

Mehr Tipps, was bei Hitze zu beachten ist, enthalten die Webauftritte der Österreichischen Apothekerkammer und des BMGF sowie der kostenlos herunterladbare Flyer „Sommer, Sonne, Hitze“.