(kunid) Schokolade ist für viele eine Gaumenfreude, das heißt jedoch noch lange nicht, dass die Süßigkeit an den vierbeinigen Freund verfüttert werden darf. Denn Schokolade enthält Theobromin, ein verwandter Stoff von Koffein, der von Hunden kaum abgebaut und in der Folge tödlich werden kann – eine Gefahr nicht nur, aber eben ganz besonders an Ostern, wo Schokoeier und -hasen gerne im Garten versteckt werden.

Liebe geht durch den Magen – auch bei Tieren. So geben viele Tierhalter ihren vierbeinigen Freunden allerlei Leckerlis und auch Süßes, wobei nicht alles, was für Menschen gut und lecker ist, auch für Tiere geeignet ist. Besonders problematisch ist Schokolade, denn die darin vorkommende chemische Verbindung Theobromin, dem Koffein nicht unähnlich, kann vom Organismus eines Hundes im Vergleich zum Menschen nur sehr langsam abgebaut werden.

Eine häufige Folge sind schwere Herzprobleme beim Tier, die bis zum Tode führen können. Wie stark die Symptome sind und ob ein Tier überlebt, hängt nicht nur davon ab, wie viel, sondern auch welche Art von Schokolade aufgenommen wurde, denn je höher der Kakaoanteil, desto höher ist der Gehalt an Theobromin. Besonders gefährlich ist Kuchenkuvertüre.

Bereits ein Kuchenstück kann tödlich sein

Während ein Gramm Vollmilchschokolade gerade einmal 1,5 bis zwei Milligramm Theobromin enthält, sind es bei der gleichen Menge an Zartbitterschokolade schon circa fünf Milligramm. Blockschokolade oder Kuchenkuvertüre bringen es sogar auf rund 15 Milligramm pro Gramm und reines Kakaopulver beinhaltet pro Gramm zwischen 14 und 20 Milligramm des für Hunde gefährlichen Stoffs. Bereits 100 Milligramm Theobromin pro Kilogramm Körpergewicht des Hundes können nämlich tödlich sein.

Das bedeutet: 100 Gramm Milchschokolade oder nur 20 bis 30 Gramm Zartbitterschokolade beziehungsweise schon sieben bis zehn Gramm Blockschokolade sind für kleinere Hunde und Jungtiere lebensgefährlich.

Ein mittelgroßer Hund mit einem Körpergewicht von zehn Kilogramm kann an 200 Gramm Zartbitterschokolade oder 70 Gramm Kuchenkuvertüre verenden. Ein Kuchenstück mit Schokoglasur kann selbst für mittelgroße Hunde tödlich sein, bestätigen Tierärzte.

Vergiftungssymptome erkennen

Schon bei geringen Mengen Schokolade bekommen Hunde Durchfall und/oder sie müssen sich erbrechen. Starker Durst, eine große Unruhe, Hecheln, Atemnot, vermehrtes Urinieren, Schwäche, Fieber, Herzrasen, Zittern und/oder Krämpfe, aber auch Lähmungserscheinungen gehen mit einer solchen Vergiftung einher. Dabei treten die ersten Anzeichen nach einer bis zwölf Stunden auf, nachdem die Schokolade gefressen wurde.

Spätestens bei diesen Symptomen sollte das Tier zum Tierarzt gebracht werden – und zwar auch dann, wenn man sich nicht sicher ist, ob der Hund überhaupt Schokolade gefressen hat. Denn die Chancen, dass das Tier es (ohne bleibende Schäden) übersteht, sind umso besser, je früher es behandelt wird. Das Tier sollte auch zum Arzt gebracht werden, selbst wenn nur ein Verdacht besteht, dass der Hund Schokolade gefressen hat, obwohl noch keine Vergiftungs-Erscheinungen aufgetreten sind.

Ein Mittel gegen das giftige Theobromin gibt es nicht. Behandelt werden die Hunde deshalb zumeist mit einem Mittel, das einen Brechreiz auslöst, sodass Schokoladenreste aus dem Magen entfernt werden. Außerdem gibt man Aktivkohle, denn sie verhindert die Resorption des Giftes im Darm, und verdünnt durch Infusionen den Anteil des Gifts im Blut. Die oftmals begleitenden Herzprobleme bedürfen ebenfalls der Hilfe und Behandlung durch den Tierarzt.

Ein Tierarztbesuch kann teuer werden

Wenn ein Hund vom Tierarzt behandelt oder gar operiert werden muss beziehungsweise wenn eine chronische Erkrankung vorliegt, können schnell hohe Kosten für den Besitzer entstehen.

Eine entsprechende Tierkrankenversicherung kann einen Großteil dieses Kostenrisikos auffangen. Denn die Versicherung übernimmt je nach vereinbartem Versicherungsumfang die Kosten für ambulante und/oder stationäre Behandlung, für Operationen sowie für Vorsorgemaßnahmen bis zu einer vertraglich festgelegten Höhe.

Damit der Hund zumindest wegen einer Schokoladenvergiftung erst gar nicht behandelt werden muss, sollte diese Süßigkeit stets außer Reichweite des Hundes aufbewahrt werden – auch an Ostern. Das bedeutet, dass Schokoeier in den Osternestern so versteckt werden müssen, dass der Hund diese nicht finden kann. Außerdem sollten alle Personen, die Umgang mit dem Hund haben, aufgeklärt werden, dass diese Süßigkeit für das Tier hochgiftig ist. Übrigens: Spezielle Hundeschokolade beinhaltet natürlich kein Theobromin und kann daher auch bedenkenlos verfüttert werden.