(kunid) Bitcoin und weitere Kryptowährungen haben in Österreich wenig Freunde. Generell lässt sich feststellen, dass sich die Bitcoin-Euphorie hierzulande weiter abschwächt, wie Umfrageergebnisse der aktuellen ING International Survey zeigen.

Man kann hier regelrecht von einem Stimmungstief sprechen: Kryptowährungen sind bei den Österreichern wenig gelitten. Das brachte die neueste ING International Survey mit Beteiligung der ING in Österreich zutage.

Denn im Vergleich zu den anderen zwölf in Europa untersuchten Ländern sowie Australien und den USA gibt es hierzulande die meisten Skeptiker und nur 13 % stehen digitalen Währungen positiv gegenüber.

Im Folgenden die Ergebnisse im Detail – darunter sind einige durchaus überraschende Erkenntnisse.

Grundsätzlich negative Einstellung

Verglichen mit der Vorjahresumfrage, ist die Einstellung zu Bitcoin und Co. in Österreich noch schlechter geworden.

So waren es im Vorjahr noch 20 % der Österreicher, die meinten, dass Kryptogeld die Zukunft des digitalen Zahlungsverkehrs ist, heuer sind es nur noch 17 %.

An die Bedeutung als Anlageform glaubten vergangenes Jahr 17 % der Österreicher, nun sind es nur mehr 14 %.

Dieser Trend zeigt sich auch in den anderen europäischen Ländern. Ausnahmen sind hierbei die Türkei, Polen und Rumänien.

Kommentar von Expertenseite

In der Studie heißt es dazu von Expertenseite: „Die ING International Survey zeigt immer sehr deutlich, worauf die Österreicher Wert legen – nämlich auf Sicherheit im Zahlungsverkehr und bei der Geldanlage.“

Risiko bzw. starke Kursschwankungen wollen möglichst vermieden werden. Wenig verwunderlich also, dass Kryptogeld hierzulande auf keinen besonders fruchtbaren Boden fällt, so die Experten.

Auch glauben derzeit nur 15 % der Österreicher, dass der Kurs von digitalen Währungen in den kommenden zwölf Monaten steigt, so eine weitere interessante Erkenntnis aus der vorliegenden Studie.

Österreicher brauchen Bitcoin und Co. am allerwenigsten

Die Österreicher lehnen Kryptowährungen ziemlich rigoros ab: Nur 13 % stehen Bitcoin und Co. positiv gegenüber.

Und nur jeder 20. Landsmann würde sein Gehalt in Bitcoins ausgezahlt haben wollen. Auch damit liegen die Österreicher am Ende der „Bitcoin-Lover-Skala“. Den Spitzenplatz belegen wieder die Türken: ganze 36 % könnten sich für eine Lohnzahlung in Kryptowährung begeistern.

Auch auf ein Krypto-Konto ihrer Bank verzichten die meisten Österreicher liebend gerne: Nur 12 % waren bei der Umfrage der Meinung, dass Banken Girokonten auch in Kryptowährungen anbieten sollten. Und hierbei ebenso: Nirgendwo sonst ist die Ablehnung so hoch wie in der Alpenrepublik.

Hohe Ablehnung durch viel Wissen?

Im Rahmen der Studie wurde auch der Wissensstand in Sachen Kryptogeld abgefragt. Überraschend ist hier die Feststellung: Im Vergleich zu den anderen untersuchten Ländern, wissen die Österreicher überdurchschnittlich viel über digitale Währungen.

Eine mögliche Schlussfolgerung ist daher, dass die Ablehnung dort höher ist, wo man mehr über das Thema weiß.

Das Wissen beziehen die Österreicher übrigens hauptsächlich aus den klassischen Medien gefolgt von auf Kryptowährungen spezialisierten Websites.

Über die Umfrage

Die Umfrage erfolgte im Rahmen der ING International Survey – einer Studienserie, die im Auftrag der ING Group regelmäßig verschiedene Aspekte rund um die Themen „Sparen, persönliche Finanzen, Digitalisierung/Banking und Wohnen“ beleuchtet.

Für die aktuelle Umfrage wurden vom Institut Ipsos online in 13 Ländern Europas (Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, Spanien, Türkei, Tschechien) sowie in den USA und in Australien knapp 15.000 Personen ab 18 Jahren befragt.

In Österreich wurden mehr als tausend Personen interviewt.