(kunid) Zwischen 1990 und 2015 hat sich die Anzahl der Senioren ab 80 Jahren weltweit mehr als verdoppelt. 2015 waren 1,7 Prozent der Bevölkerung hochbetagt. 2040 werden es dann sogar schon 3,3 Prozent sein, so eine Analyse auf Basis von Daten der Vereinten Nationen. In Österreich war der Anteil der Hochbetagten im Vergleich zur Gesamtbevölkerung sogar fast dreimal so hoch. Gleiches gilt voraussichtlich für das Jahr 2040. Für den Einzelnen spielt unter anderem die gestiegene Lebenserwartung, die eine Ursache der genannten Entwicklung ist, auch für die eigene finanzielle Absicherung im Alter eine wichtige Rolle.
Die Lebenserwartung in Österreich hat sich in den vergangenen Jahren kräftig erhöht. Die Lebenserwartung der Männer des Geburtsjahres 1970 lag bei Geburt bei 66,5 Jahren und die der Frauen des gleichen Geburtsjahres bei 73,4 Jahren. Für den Geburtsjahrgang 2016 betrug die Lebenserwartung nach den Daten der Statistik Austria bei den Jungen bereits 79,1 Jahre und bei den Mädchen sogar fast 84,0 Jahre.
Die fernere Lebenserwartung von 1970 geborenen Männern beträgt, wenn sie 60 Jahre alt sind, 14,9 Jahre. Bei den 2016 geborenen Jungen sind es, wenn sie das 60. Lebensjahr erreichen, dann bereits 22,2 Jahre. Bei den 1970 geborenen Frauen liegt die fernere Lebenserwartung einer dann 60-Jährigen bei 18,8 Jahren, bei einem 2016 geborenen Mädchen, werden es im Alter von 60 Jahren bereits 25,9 Jahre sein.
126 Millionen Erdbewohner gehörten 2015 zu den über 80-Jährigen
Die vom deutschen Versichererverband, dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) vor einigen Jahren ins Leben gerufene Initiative „7 Jahre länger“ greift regelmäßig das Thema der steigenden Lebenserwartung auf. Vor Kurzem hat die Initiative auf Basis der jüngsten Bevölkerungszahlen der Vereinten Nationen (UN) eine Statistik zur Zahl und zum Anteil der über 80-Jährigen an der Bevölkerung veröffentlicht. Demnach hat sich deren Anzahl von 1990 bis 2015 weltweit auf 126 Millionen Menschen mehr als verdoppelt.
Der Anteil der ab 80-jährigen Senioren an der Weltbevölkerung hat sich in diesem Zeitraum von 1,0 auf 1,7 Prozent erhöht. In Japan war der Anteil der Hochbetagten an der Gesamtbevölkerung im Jahr 2015 mit 7,6 Prozent am größten. Dahinter folgen Italien, Griechenland, Spanien, Frankreich und Portugal mit einem Anteil von jeweils über sechs Prozent. Rang sieben belegt Deutschland mit einem Anteil von 5,7 Prozent. Österreich, Estland und Schweiz folgen an zwölfter bis 14. Stelle mit glatt fünf Prozent, das heißt, jeder 20. Bürger dieser Länder war 80 Jahre alt oder älter.
Wie die Initiative weiter mitteilte, hat sich die Zahl der Hochbetagten in allen rund 200 untersuchten Ländern erhöht. In Österreich gab es auf 25-Jahres-Sicht einen Zuwachs um über 58 Prozent auf knapp 440.000 über 80-Jährige. Unter den 20 Ländern mit den höchsten Bevölkerungsanteilen 80plus, die übrigens bis auf Japan alle in Europa liegen, war dies die fünftniedrigste Steigerungsrate, wie aus den Daten für 2015 weiter hervorgeht. Mehr als verdreifacht hat sich die Zahl der Hochbetagten in Japan. Die niedrigste Zuwachsrate gab es in Lettland mit lediglich gut einem Drittel.
Prognose: 2040 wird jeder zwölfte Bürger mindestens 80 Jahre sein
Auch in den kommenden Jahren wird die Zahl der ab 80-Jährigen in drei von vier Ländern weiter steigen. 2040 wird es weltweit rund 304 Millionen Hochbetagte geben (plus 141,3 Prozent im Vergleich zu 2015). Dann wird diese Altersgruppe die verhältnismäßig größte Gruppe in den Industriestaaten bilden, teilte die Initiative unter Berufung auf die Berechnungen der Vereinten Nationen weiter mit. Dabei wird sich die Anzahl der Hochbetagten in den Niederlanden, in Finnland, in der Schweiz sowie in Slowenien jeweils mehr als verdoppeln.
Vergleichsweise niedrig sind der UN-Prognose zufolge die Zuwachsraten in Litauen, Lettland und Bulgarien mit jeweils knapp einem Drittel. Die Steigerungsrate für Österreich wird mit 88 Prozent prognostiziert. Damit wären 823.000 Bürger, also 9,2 Prozent beziehungsweise jeder zwölfte Bundesbürger, 80 Jahre oder älter. Der höchste Anteil an Hochbetagten im Jahr 2040 wird für Japan prognostiziert mit 13,6 Prozent – das wären etwa knapp 15,7 Millionen Bürger. Auf Anteile zwischen 10,2 und 11,4 Prozent kommen Slowenien, Spanien, Portugal und Italien.
Ein Anteil von jeweils 9,9 Prozent werden für Deutschland und Frankreich und jeweils 9,8 Prozent für Finnland und Griechenland vorausgesagt. Wie aus der Prognose der Vereinten Nationen weiter hervorgeht, werden 2040 auch Kanada, die Niederlande, Taiwan, Polen, Singapur, Malta und Südkorea zu den Nationen mit einem besonders hohen Anteil sehr alter Menschen, nämlich zwischen 9,1 Prozent bis 9,7 Prozent, gehören.
Individuelle Konsequenzen
Doch was bedeutet eine immer älter werdende Bevölkerung, unter anderem aufgrund der steigenden Lebenserwartung, für den Einzelnen? Wer länger lebt, braucht länger Geld, um sorgenfrei den eigenen Ruhestand genießen zu können und nicht zum Sozialhilfefall zu werden. Deshalb wird eine finanzielle Absicherung für das Pensionsalter wichtig, da die gesetzliche Pensionshöhe unter dem bisherigen Erwerbseinkommen liegt.
Wichtig ist zudem eine Pflegeabsicherung. Denn das Risiko ein Pflegefall zu werden, steigt mit zunehmendem Alter überproportional an, wie Statistiken belegen. Die gesetzliche Pflegeabsicherung durch das Bundespflegegeld bietet jedoch nur eine Grundversorgung.
Die Mehrkosten haben der Pflegebedürftige und unter Umständen auch sein Ehepartner zu tragen. Wer sich und seine Angehörigen im Falle einer Pflegebedürftigkeit finanziell abgesichert sehen möchte, der kann mithilfe privater Pflegeversicherungs-Polizzen entsprechend vorsorgen.