Es gibt viele Ursachen wie Jobverlust, eine eintretende Berufsunfähigkeit oder der Tod des Ehepartners, warum Privatpersonen unverschuldet in finanzielle Schwierigkeiten geraten können. Mit der richtigen Vorsorge lassen sich in vielen Fällen zumindest Geldprobleme verhindern.

8.6.2015 (kunid) Als überschuldet gilt, wem das monatliche Einkommen über einen längeren Zeitraum trotz Reduzierung des Lebensstandards nicht ausreicht, um die Lebenshaltungskosten und finanziellen Verpflichtungen zu bezahlen. Nach Schätzung der Schuldnerberater sind hierzulande rund 300.000 Haushalte überschuldet. Was der Einzelne tun kann, um in typischen Situationen, die in vielen Fällen zu einer Überschuldung führen, wenigstens finanziell abgesichert zu sein.

Nach Angaben der ASB Schuldnerberatungen GmbH, der Dachorganisation der staatlich anerkannten Schuldenberatungen, gibt es diverse Hauptauslöser, die zu einer Überschuldung führen: von einer eintretenden Arbeitslosigkeit über eine Trennung oder den Tod des Lebenspartners bis hin zu einer Krankheit oder einem Unfall.

In den genannten Situationen wie auch in anderen Fällen kommt es ohne eine passende Vorsorge oftmals zu einer deutlichen Minderung des Haushaltseinkommens für längere Zeit. Reicht das reduzierte Einkommen dann nicht mehr, um damit die laufenden Kosten wie Miete, Nebenkosten, Ratenkredite und den Lebensunterhalt zu begleichen, gerät man schnell in eine Schuldenfalle.

Gesetzliche Lücken schließen

Um dem vorzubeugen, ist es sinnvoll, die wichtigsten Ereignisse, die zu finanziellen Problemen führen können, frühzeitig abzusichern. Dabei gilt: je früher, desto besser. Denn zum einen sind gewisse Absicherungen in jungen Jahren um einiges günstiger, zum anderen kann eine solche Situation zu jeder Zeit eintreten, wie beispielsweise eine Erwerbs- oder Berufsunfähigkeit infolge einer Krankheit oder eines Unfalles.

Bei einer eingetretenen Erwerbs- oder Berufsunfähigkeit besteht häufig nur eine unzureichende oder gar keine Einkommensabsicherung durch die gesetzliche Sozialversicherung.

Dagegen ermöglicht eine abgeschlossene private Erwerbs- oder auch Berufsunfähigkeits-Versicherung einen bedarfsgerecht vereinbarten finanziellen Schutz in Form einer monatlichen Erwerbs- oder auch Berufsunfähigkeits-Rente.

Absicherung der Angehörigen

Der Tod eines (Ehe-)Partners hat neben der persönlichen Trauer oftmals auch finanzielle Auswirkungen, denn die gesetzliche Hinterbliebenenrente, wenn überhaupt ein Anspruch darauf besteht, reicht häufig nicht aus, um den bisherigen Lebensstandard zu halten.

Eine der günstigsten Hinterbliebenen-Absicherungen ist die Ab- oder auch Erlebensversicherung. Sie zahlt an die Hinterbliebenen beziehungsweise an die im Vertrag festgelegte Person im Todesfall die vereinbarte Versicherungssumme. Neben dem Todesfallschutz lässt sich mit einer Erlebens-Versicherung auch ein Finanzpolster zulegen.

Eine gegenseitige Absicherung für Paare, aber auch für Geschäftspartner wie zwei Inhaber einer Firma, bietet eine Ab- oder Erlebensversicherung auf zwei verbundene Leben, auch Lebensversicherung auf Gegenseitigkeit genannt. Bei einer solchen Polizze werden beide Partner als versicherte Person eingetragen. Stirbt ein Partner, erhält der andere die vereinbarte Leistung und kann dieses Geld für den Lebensunterhalt oder beispielsweise bei Firmenpartnern auch für die Auszahlung von Angehörigen verwenden.

Vorsorge mit staatlicher Unterstützung

Es gibt noch andere Versicherungslösungen, um Geld für unvorhergesehene Ereignisse, für bestimmte Ziele oder auch für das Alter anzusparen. Ein Beratungsgespräch mit einem Versicherungsfachmann hilft bei der Suche nach der individuell passenden Vorsorgelösung.

Wem eine Überschuldung droht oder wer bereits überschuldet ist, kann sich bei den staatlich anerkannten Schuldenberatungen informieren, was er im Einzelfall dagegen unternehmen kann und worauf er achten muss.

Zudem bietet das Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz (BMASK) in seinem Onlineauftritt www.konsumentenfragen.at ebenfalls Wissenswertes und Nützliches zum Thema Verschuldung an. Außerdem steht auf der Website des Sozialministeriums der Flyer „Pleite? Schulden und Privatkonkurs“, der eine kurze Beschreibung zum Thema Privatkonkurs gibt, sowie der ausführliche Ratgeber zum Thema Schulden und Privatsolvenz „Ausweg gesucht“ kostenlos zum Herunterladen bereit.