(kunid) Gerade bei windigem, kaltem und nassem Wetter haben Schnupfen, Husten und Halsschmerzen Hochkonjunktur. Auslöser einer Erkältung sind Viren und Bakterien, die sich durch Hautkontakt, aber auch durch die Luft weiterverbreiten. Ein gutes Immunsystem wehrt die Erreger ab, sodass der Betreffende nicht daran erkrankt. Je schwächer die Abwehrkräfte, desto schneller wird man krank und umso schwerer ist der Krankheitsverlauf. Deshalb ist es wichtig, das Immunsystem des eigenen Körpers zu stärken, damit Viren und Bakterien keine Chance haben.

Bakterien und Viren, die eine Erkältung – auch grippaler Infekt genannt – auslösen, lauern praktisch überall: in der Bahn, im Bus, am Arbeitsplatz, in der Schule oder im Kindergarten, im Supermarkt, an Türklinken, Telefonhörern oder an den Haltegriffen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Auch das Händeschütteln mit einer Person, die erkrankt ist, ist alles andere als ratsam.

Zwar kann man den Grippe- und Erkältungserregern kaum entkommen, doch wer sein Immunsystem stärkt und einige grundlegende Verhaltensweisen berücksichtigt, verbessert laut Gesundheitsexperten seine Chancen nicht krank zu werden.

Hände waschen, nicht schütteln

So wird unter www.gesundheit.gv.at, dem öffentlichen Gesundheitsportal des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen (BMGF), empfohlen, das Händeschütteln besonders während der Erkältungssaison zu vermeiden.

Der Grund: Viren und Bakterien werden sehr schnell beim Händeschütteln übertragen. Hatte man Kontakt zu einem Erkälteten, ist es wichtig, sich selbst nicht an Augen, Nase und Mund zu berühren, da hier die Erkältungserreger leicht in den Körper gelangen.

Zudem wird im Gesundheitsportal empfohlen, sich mehrmals am Tag jeweils 20 bis 30 Sekunden die Hände mit warmem Wasser und Seife zu waschen, da Erkältungsviren auf Gegenständen oder der Haut stundenlang überleben können.

Wie man das Immunsystem stärken kann

Mit ausreichend Schlaf, einer vitaminreichen Ernährung, viel trinken, abwechselnd heißen und kalten Duschen am Morgen sowie dem Verzicht auf Alkohol und Nikotin verstärkt man laut den Gesundheitsexperten des BMGF seine Abwehrkräfte.

Auch regelmäßige Saunabesuche, Wechselduschen mit kaltem und warmem Wasser sowie Bewegung, zum Beispiel ein halbstündiger täglicher Spaziergang an der frischen Luft, können für das Immunsystem gut sein.

Wer draußen unterwegs ist, sollte die Kleidung dem Wetter anpassen, denn wer sich zu leicht anzieht und sich nicht ausreichend vor Nässe schützt, kühlt schnell aus und schwächt damit ebenfalls sein Immunsystem. Vor allem die Füße sollten stets warm und trocken gehalten werden.

Zu trockene Raumluft ist ungesund

Das Gesundheitsportal empfiehlt zudem ein regelmäßiges Lüften der Wohn- und Büroräume von drei- bis viermal täglich für jeweils zehn Minuten, „um die Anzahl der Viren in der Luft zu verringern sowie ein Austrocknen der Mund- und Nasenschleimhäute zu verhindern“.

Zudem raten Gesundheitsexperten, darauf zu achten, dass die Raumtemperatur in Wohn- und Arbeitsräumen nicht 21 oder 22 Grad Celsius übersteigt und eine relative Luftfeuchtigkeit in den Räumen zwischen 40 und 60 Prozent besteht.

Denn überhitzte Räume oder eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit trockenen die Schleimhäute ebenfalls aus. Trockene Schleimhäute, wie sie durch die trockene Heizungsluft im Herbst und Winter begünstigt werden, erhöhen nämlich die Anfälligkeit für Infekte.

Erkältung oder Grippe?

Im Gegensatz zu einer Erkältung, bei der die Krankheitszeichen in aller Regel nacheinander auftreten, beginnt eine Grippe plötzlich und massiv, mit Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber und trockenem Reizhusten, aber auch Schweißausbrüche, Schüttelfrost, Schnupfen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sind möglich.

Bereits wenige Stunden nach dem Auftreten der ersten Symptome fühlt man sich so krank, dass man sich nur noch hinlegen möchte. Lebensbedrohliche Sekundärinfektionen können unter anderem zu einer Lungenentzündung führen.

Ist man sich nicht sicher, ob es sich um eine Erkältung oder eine Grippe handelt, sollte man frühzeitig einen Arzt konsultieren.

Grippe kann lebensgefährlich sein

Eine Erkältung beziehungsweise ein grippaler Infekt ist zwar lästig, heilt aber meist ohne größere Komplikationen aus. Eine Grippe ist hingegen lebensgefährlich. Nach Angaben der Österreichischen Apothekerkammer erkranken jedes Jahr rund 840.000 Österreicher an einer Grippe, etwa 1.000 Personen sterben hierzulande daran.

„Die durch Influenzaviren verursachte „echte“ Grippe kann manchmal zu schweren Komplikationen führen, vor allem bei Risikogruppen wie Säuglingen oder Menschen über 65 Jahren, mit chronischen Erkrankungen oder geschwächtem Immunsystem“, warnt das Gesundheitsportal des BMGF. Weiter heißt es: Eine „Grippeimpfung wird laut offiziellem Impfplan allen Personen empfohlen, die sich schützen möchten.“

Besonders empfohlen wird die Impfung unter anderem für:

  • alle Personen mit erhöhter Gefährdung infolge eines Grundleidens, dazu zählen Personen mit chronischen Erkrankungen wie Lungen-, Herz-, Kreislauferkrankungen, Erkrankungen der Nieren, Stoffwechselkrankheiten (einschließlich Diabetes mellitus) und Immundefekte,
  • Schwangere und Frauen, die während der Influenzasaison schwanger werden wollen,
  • Kinder ab dem 7. Lebensmonat,
  • Personen über 50 Jahre und insbesondere ab 65 Jahren,
  • stark übergewichtige Personen,
  • Betreuungspersonen (zum Beispiel in Spitälern, Altersheimen und im Haushalt) und Personen mit Haushaltskontakten zu Risikogruppen wie kleine oder kranke Kinder, ältere Personen und chronisch Kranken,
  • Personen aus Gesundheitsberufen, und
  • Personen mit häufigem Publikumskontakt.

Umfangreiche Informationen zu den Themen Erkältung (grippaler Infekt), Grippe und Grippeimpfung gibt es online im BMGF-Gesundheitsportal unter www.gesundheit.gv.at.