(kunid) Bei den jüngeren Befragten war der Anteil, die sich mit Geld beschäftigen möchten, noch etwas höher. Allerdings lässt sich aus den Ergebnissen auch ein Wissensmangel ablesen, der bei vielen fachliche Unterstützung in Sachen Geldanlage nötig macht.

Sehr viele Österreicher spüren infolge der Preissteigerungen eine starke Belastung.

Dies berichtet die Unternehmensberatung Zühlke auf Basis einer Umfrage, die unter Bankkunden im Alter von 18 bis 60 Jahren durchgeführt wurde.

Rund 60 % gaben an, sich „stärker mit dem Thema Geldanlage befassen“ zu wollen. In den Altersklassen bis 39 Jahre liegt dieser Anteil über 70 %.

Ein Polster für Notfälle, das ist das häufigste Sparmotiv (52 %), gut ein Drittel (38 %) legt Geld für den Urlaub zur Seite, 37 % für die Altersvorsorge. Kapitalanlage nannten 23 % als Sparziel.

„Zwiespältig“

Als „zwiespältig“ stuft Zühlke einzelne Aussagen hinsichtlich der Einstellungen zum Thema Geld, Risiko und Sparen ein.

81 % denken in finanziellen Fragen nach eigenen Angaben eher langfristig; zugleich sagen 45 %, dass sie ihr Geld nach Bauchgefühl ausgeben, wobei es am Monatsende dann meist passt. 69 % sagen, Geld macht glücklich; gleichzeitig sagen 86 %, es gibt Wichtigeres im Leben als Geld.

Jeweils rund ein Drittel überzieht gelegentlich bzw. regelmäßig das Girokonto und nimmt dafür hohe Zinsen in Kauf. 15 % nutzen mehr als einen Konsumentenkredit, und 13 % haben bei unzähligen Abonnements und Ratenzahlungen längst den Überblick verloren.

Insbesondere jüngere Kunden geben ihr Geld nach Bauchgefühl aus (56 %) und verlieren den Überblick über ihre Abonnements (25 %).

„Nicht-Investieren eine der größten Gefahren“

Je rund 20 % geben an, Fonds/ETFs bzw. Aktien zu besitzen.

Aus welchen Gründen entscheidet man sich gegen diese Anlageformen? 24 % sagen: aus mangelndem Wissen; und etwa jeder Fünfte scheut das Risiko, Geld zu verlieren.

Helmut Taumberger, Managing Director Market Units bei Zühlke Austria, sieht hier jedoch ein falsches Verständnis von Risiko: „Nicht nur bei der derzeitigen Inflationsrate ist Nicht-Investieren eine der größten Gefahren.“

Auffällige Unterschiede nach Geschlechtern

„Auffällig“ in Bezug auf die Kapitalanlage sind die unterschiedlichen Angaben nach Geschlechtern: Nur 13 % der Männer geben an, sich zu wenig auszukennen, um in Aktien und Fonds zu investieren, aber 35 % der Frauen.

Und während nur 16 % der Männer Verluste scheuen, tun dies 25 % der Frauen. Männer legen ihr Geld denn auch „deutlich häufiger“ in Aktien, Fonds oder auch Kryptowährungen an als Frauen. 31 % der Männer investieren in Aktien, aber nur 10 % der Frauen.

Bitcoin oder Ethereum haben 19 % der befragten Männer und 6 % der Frauen im Portfolio.

Effekt von Verzinsung und Inflation oft falsch eingeschätzt

Nach eigener Einschätzung kennen sich knapp 70 % sehr gut oder eher gut mit dem Thema Geldanlage aus.

Lediglich jeder Zweite kann jedoch spontan eine Frage zur Verzinsung eines Anlagebetrages richtig beantworten, und nur 43 % der Befragten schätzen den Effekt der Inflation korrekt ein.

Noch schlechter ist das Ergebnis, wenn es um das Risiko einzelner Anlageformen geht.

Fazit: Die Ergebnisse zeigen, dass ein Großteil der Bevölkerung mehr Unterstützung für bewusstere Investitionsentscheidungen benötigt. Fragen Sie also Ihren Berater nach den auf Sie maßgeschneiderten Investitionsmöglichkeiten.