(kunid) Nach den aktuellen Zahlen des Bundesministeriums für Inneres gab es letztes Jahr so wenig Verkehrstote wie noch nie seit Beginn der statistischen Aufzeichnung. Dennoch starben immer noch 427 Menschen im Straßenverkehr. Besonders zwei Fahrfehler führten zu einem Großteil der tödlichen Verkehrsunfälle.

Nach einer aktuelle Statistik-Veröffentlichung des Bundesministeriums für Inneres (BM.I) starben 2016 insgesamt 427 Menschen auf Österreichs Straßen. Das waren 10,9 Prozent beziehungsweise 52 Personen weniger als noch 2015. Zum vierten Mal in Folge seit Einführung der Verkehrsstatistik im Jahre 1980 liegt damit die Anzahl der Verkehrstoten unter 500. Das schwärzeste Unfalljahr war 1972, hier verunglückten 2.948 Verkehrsteilnehmer tödlich auf Österreichs Straßen.

Insgesamt kamen letztes Jahr bei Verkehrsunfällen 187 Pkw-Insassen, 23 Lkw-Insassen, 85 Motorradfahrer, sieben Mopedfahrer, 47 Radfahrer – 15 davon mit einem Elektrofahrrad –, 72 Fußgänger, drei Traktorlenker/-mitfahrer und drei mit sonstigen Verkehrsmitteln ums Leben.

Unachtsamkeit und überhöhte Geschwindigkeit

Laut BM.I sind insbesondere zwei Fahrfehler von Unfallbeteiligten schuld an fast 60 Prozent aller tödlichen Unfälle. Fast ein Drittel der tödlichen Verkehrsunfälle, nämlich 30,3 Prozent, sind auf Unachtsamkeit beziehungsweise Ablenkung zurückzuführen. Mehr als jeder vierte tödliche Unfall, nämlich 27,3 Prozent, wurde durch eine nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit verursacht.

Jeder achte Verkehrsunfall, bei dem es ein Todesopfer zu beklagen gab, konkret 12,9 Prozent, sind die Folge einer Vorrangverletzung. 7,5 Prozent der tödlichen Verkehrsunfälle resultieren aus einem Fehlverhalten von Fußgängern, 5,6 Prozent aufgrund eines missglückten Überholmanövers und 4,6 Prozent, weil mindestens ein Unfallbeteiligter übermüdet war. Bei 3,2 Prozent der tödlichen Unfälle war wenigstens ein Unfallbeteiligter alkoholisiert.

3,1 Prozent aller tödlichen Verkehrsunfälle sind auf eine Missachtung sonstiger Gebote oder Verbote zurückzuführen. Bei 2,9 Prozent war die Hauptursache ein Herz-Kreislauf-Versagen oder eine sonstige akute Erkrankung eines Unfallbeteiligten. 1,4 Prozent der tödlich verlaufenden Verkehrsunfälle wurden durch einen technischen Defekt und 1,2 Prozent durch Hindernisse auf der Fahrbahn verursacht.