(kunid) Eine kostenlos angebotene Broschüre zeigt, worauf Hobbygärtner achten sollten. Denn zum einen lauern im eigenen Garten oft diverse Unfallgefahren, die sich jedoch mit einfachen Mitteln beseitigen lassen. Zum anderen sind viele Gartenarbeiten gefährlich, wenn man bestimmte Präventionsmaßnahmen und Verhaltensregeln nicht einhält.

Jedes Jahr verletzen sich österreichweit zwischen 20.000 bis 30.000 Personen bei Gartenunfällen so schwer, dass sie in einem Spital behandelt werden müssen. Die häufigsten Gründe sind nach Angaben des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) Unachtsamkeit, Überforderung, mangelnde Übung, Selbstüberschätzung, Stress und Eile. Doch auch die Wahl der verwendeten Gartengeräte und der Umgang damit, spielen in puncto Sicherheit eine bedeutende Rolle. Mit einer gründlichen Vorbereitung lässt sich jedoch das Unfallrisiko bei der Gartenarbeit senken.

Der 60-seitige Ratgeber „Den Garten genießen – Sicher gärtnern“ des Deutschen Kuratoriums für Sicherheit in Heim und Freizeit e.V. (DSH) zeigt Gartenbesitzern und Hobbygärtnern, worauf sie bei der Gartenplanung und Gartenarbeit achten sollten, um die Unfallgefahren zu minimieren. Die Broschüre kann kostenlos im Webportal des DSH heruntergeladen werden.

Der sichere Garten

Leben kleine Kinder im Haushalt oder in der Nachbarschaft beziehungsweise kommen Kinder in den Garten, ist beispielsweise darauf zu achten, dass keine giftigen Pflanzen und ungesicherten Wasserstellen wie ein Teich oder eine offene Regentonne vorhanden sind. Denn zum einen besteht die Gefahr, dass kleine Kinder gesundheitsschädliche Pflanzenteile wie Blüten oder Stängel in den Mund nehmen, zum anderen kann ein Kleinkind, das nach vorne ins Wasser kippt, selbst in einem wenigen Zentimeter flachen Teich ertrinken.

Doch auch für Erwachsene birgt ein Garten so manche Unfallgefahr. So sollten vorhandene Treppen im Garten maximal 12 bis 15 Zentimeter hoch und mindestens 40 Zentimeter breit sein, um das Sturzrisiko zu minimieren. Wege und Terrassen sind zudem regelmäßig von Moos und Algen zu befreien, anderenfalls besteht insbesondere bei Regen ein hohes Risiko, dass man darauf ausrutscht.

Des Weiteren empfehlen die Sicherheitsexperten eine gute Beleuchtung, zum Beispiel mit Bewegungsmeldern, die auch bei Dunkelheit ein sicheres Betreten des Gartens gewährleisten. Der Ratgeber enthält außerdem Tipps für die sichere Verwendung von Grillgeräten, Gartenfackeln und Feuerschalen. Zudem gibt die Broschüre Hinweise, worauf man beim Kauf und Einsatz von Arbeitsmaschinen, Werkzeugen und Steighilfen achten sollte.

Für eine unfallfreie Gartenarbeit

Besonders beim Rasenmähen verletzen sich viele schwer. Der Rasenmäher sollte daher unbedingt ausgeschaltet werden, bevor man den Grasfangkorb entleert, die Mähmesser reinigt oder sonstige Wartungsarbeiten daran durchführt. Ist ein Hang zu mähen, empfiehlt es sich, den Rasenmäher immer parallel zur Steigung zu führen und nicht senkrecht hinauf oder hinunter, denn anderenfalls kann der Mäher leicht ausrutschen und über die Füße des Hobbygärtners fahren.

Der KFV empfiehlt zudem: „Für nahezu alle Gartenarbeiten mit schneidenden oder motorisierten Geräten gilt: Kinder nur unter Aufsicht und nicht in unmittelbarer Nähe der Gartengeräte spielen lassen!“ Wer mit Motorsense, Rasen- und Grastrimmer oder Freischneider arbeitet, sollte außerdem möglichst fünf Meter von anderen Personen entfernt sein, da anderenfalls die Verletzungsgefahr durch aufgeschleuderte Steine sehr hoch ist. Zudem sollten Arbeitsgeräte und -maschinen, die beim Arbeiten von Hand getragen werden, möglichst leicht sein.

Um sicher auf einer Leiter zu stehen, sollte diese neben rutschhemmenden Sprossen Gummifüße als Abrutschsicherung für glatte Böden oder eine Stahlspitze für Arbeiten auf Gras oder erdigem Grund haben. Das KFV rät zu Leitern, die nach der ÖNORM 131 geprüft sind, da sie den europäischen Sicherheitsstandards entsprechen. Grundsätzlich sollte auf der Leiter nicht mit einer Motorsäge gearbeitet werden, da das Absturzrisiko ansonsten enorm ist.

Richtig gewappnet für den Außeneinsatz

Wer an sonnigen Tagen arbeitet, sollte darüber hinaus für einen ausreichenden Hautschutz eine passende Sonnenschutzcreme verwenden. An heißen Tagen ist es sinnvoller, in den kühlen Morgen- oder Abendstunden im Garten zu arbeiten. Wichtig bei Gartenarbeiten ist zudem die richtige Kleidung wie lange Hosen, Handschuhe und festes Schuhwerk mit griffigem Profil. Selbst bei großer Hitze sollte man beispielsweise nie barfuß oder mit offenen Schuhen und Badehose Rasen mähen.

Um zu verhindern, dass sich Insekten wie Bienen oder Wespen in der Kleidung verfangen und den Hobbygärtner deswegen stechen, empfiehlt es sich, auf besonders weite und blumige Kleidung zu verzichten.

Für Schneidarbeiten an Bäumen und Sträuchern ist eine Schutzbrille, die die Augen vor Funken oder Holzspänen schützt, wichtig. Beim Arbeiten mit lauten Arbeitsmaschinen ist die Verwendung eines Gehörschutzes sinnvoll. Die Broschüre des DSH beschreibt unter anderem, worauf bei der richtigen Schutzkleidung zu achten ist.