(kunid) In einigen Tagen ist in Österreich wieder die Winterzeit angesagt. Vielen bereitet jedoch die Zeitumstellung von Sommer- auf Winterzeit Probleme, weil sich der biologische Rhythmus des Körpers, auch innere Uhr genannt, nicht sofort auf den neuen Zeitrhythmus einstellt. Was Betroffene bereits im Vorfeld dagegen tun können.

Jedes Jahr im Herbst erfolgt der Wechsel von der Sommer- auf die Winterzeit. Dazu wird am letzten Oktobersonntag – in diesem Jahr ist das der 30. Oktober – die Uhrzeit um drei Uhr morgens um eine Stunde zurück, also auf zwei Uhr gestellt.

Wie Umfragen belegen, verursacht bei vielen die Zeitumstellung gesundheitliche Probleme. Typische Beschwerden sind Müdigkeit, Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme bis hin zu depressiven Verstimmungen, die Tage bis hin zu einigen Wochen nach der Zeitumstellung andauern können.

Beschwerden vorbeugen

Um solchen Beschwerden vorzubeugen, raten Gesundheitsexperten, die innere (biologische) Uhr bereits einige Tage vor der kommenden Zeitumstellung umzustellen und jeden Tag ein wenig später die Mahlzeiten einzunehmen und schlafen zu gehen.

Unmittelbar nach der Umstellung hilft zudem der Verzicht auf schwer verdauliche Speisen zum Abendbrot und auf Aufputschgetränke wie beispielsweise Cola oder Kaffee vor dem Zubettgehen.

Hat man dennoch mit Einschlafproblemen zu kämpfen, können Kräutertees mit Johanniskraut oder Baldrian oder auch regelmäßig ausgeübtes autogenes Training dagegen helfen. Ein Morgenlauf hilft, den Stoffwechsel in Schwung bringen. Auch wer am Morgen nur schwer aus dem Bett kommt oder den ganzen Tag müde ist, kann diese Beschwerden oftmals bereits mit einem Spaziergang an der frischen Luft beheben.

Warum Österreich alleine die Sommerzeit nicht abschaffen kann

Übrigens: Ursprünglich wurde die Sommerzeit 1980 eingeführt, um Energie einzusparen. Nach einer aktuellen Studie in Deutschland des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) sind die Energieeinspar-Möglichkeiten aufgrund der Zeitumstellung jedoch nur in sehr geringem Umfang nachweisbar: „Positive Effekte gebe es lediglich im Photovoltaikbereich“, da sich hier der mögliche Eigenverbrauch des von einer privaten Photovoltaikanlage produzierten Stroms erhöht, was die Wirtschaftlichkeit der Anlage für den Anlagenbesitzer verbessert.

Eine in 2013 veröffentlichte Studie des Energieinstituts der Johannes Kepler Universität Linz, die vom Energie- und Konsumentenschutz-Ressort des Landes Oberösterreich in Auftrag gegeben wurde, kam zu dem Ergebnis: „ Das ursprüngliche Argument für die Zeitumstellung, die Energieeinsparung, hat nur minimale Auswirkungen. Aus wohlfahrtsökonomischer Sicht sollte jedoch die Zeitumstellung zugunsten einer ganzjährigen Sommerzeit abgeschafft werden.“

Eine Änderung des gegenwärtig bestehenden halbjährlichen Wechsels zwischen Normalzeit (Winterzeit) und Sommerzeit erfordert jedoch eine Änderung der EU-Richtlinie 2000/84/EG. „Und ob ein Verfahren zur Änderung der Sommerzeitregelung eingeleitet werde, liege allein im Ermessen der EU-Kommission, die dazu auch erst mal aufgefordert werden muss“, so eine Mitteilung des deutschen Bundestags aus diesem Jahr.