(kunid) Kinder gehören geschützt – insbesondere im Straßenverkehr. Den potentiellen Gefahren gilt es, mit notwendigen Sicherheitsvorkehrungen zu begegnen, und so Unfällen vorzubeugen – es geht generell auch darum, zur Sensibilisierung und zum Schutz der Bevölkerung beizutragen.
Kinder legen ihren Schulweg oft im Dunkeln zurück – sei es zu Fuß oder mit dem Rad. Dabei sind laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) knapp 40 Prozent aller Kinder zu dunkel gekleidet, sie tragen weder helle Kleidung noch Reflektoren. Darüber hinaus sind sie aufgrund ihrer Körpergröße sowie ihres teilweise unvorhersehbaren Verhaltens als Verkehrsteilnehmer besonders gefährdet.
Die meisten Unfälle passieren am späten Nachmittag oder abends. Dunkel gekleidete Fußgänger kann ein Autofahrer erst ab etwa 30 Metern Entfernung wahrnehmen und somit auch sehr spät reagieren. Hell gekleidete Fußgänger sind bereits ab 90 Metern zu sehen. Noch mehr Sicherheit bieten lichtreflektierende Materialien, denn diese sind bereits aus fast 150 Metern sichtbar.
Peter Felber vom KFV schickt voraus: „Dass so viele Kinder auf dem Schulweg verunfallen, liegt u.a. daran, dass Kinder im Straßenverkehr in ihrer Erfahrung und ihrem Verhalten oft überschätzt werden. Aus diesem Grund sind Kinder auch aus dem Vertrauensgrundsatz ausgenommen. Darüber hinaus halten sich viele Autofahrer nicht an Geschwindigkeitsbegrenzungen.“
Kinder haben eingeschränktes Gesichtsfeld
Der alltägliche Straßenverkehr stellt hohe Ansprüche an alle Beteiligten: Kenntnisse der allgemeinen Verkehrsregeln, ständige Aufmerksamkeit und vorausschauendes Denken.
Die schwächsten Verkehrsteilnehmer – unsere Kinder – sind dazu aber nicht immer in der Lage. Wo Erwachsene schon Schwierigkeiten haben, sich zurechtzufinden, wird es für Kinder bereits gefährlich. Vor allem der tägliche Weg in die Schule birgt für die Kleinsten zahlreiche Risiken.
Kinder können Entfernungen und Geschwindigkeiten nur sehr schlecht einschätzen. Außerdem haben sie im Vergleich zu Erwachsenen ein sehr eingeschränktes Gesichtsfeld. Deswegen ist es vor allem für die kleinsten Verkehrsteilnehmer besonders wichtig, gut gesehen zu werden.
Im Folgenden wird gezeigt, wie man einen Beitrag leisten kann, um Kinder für andere Verkehrsteilnehmer deutlich sichtbarer zu machen: Eltern sowie ihr Nachwuchs sollen daran erinnert werden, wie wichtig die Sichtbarkeit vor allem auf den Straßen ist.
Mehr Sichtbarkeit im Straßenverkehr
Man sollte darauf achten, dass die Kleidung von Kindern und auch Erwachsenen – oft wird ja aus falscher Eitelkeit darauf verzichtet – im Straßenverkehr möglichst hell ist. Beim Kauf von Schultaschen und Rucksäcken sollte darauf geschaut werden, ob diese reflektierende Elemente haben sowie ob diese in möglichst hellen, leuchtenden Farben ausgestattet sind.
Generell gilt: Machen Sie sich und Ihre Familie sichtbar! Reflektierende Elemente sollten auf Kleidungsstücken rundum angebracht werden.
Natürlich ist auch wichtig zu sagen, dass – trotz dem Tragen von heller Kleidung und Reflektoren – sicherheitsbewusstes Verhalten absolut notwendig ist. Und Eltern sollten sich diesbezüglich immer ermahnen: Seien Sie ein Vorbild!
Als Fußgänger sollten Straßen nur an gesicherten Stellen überquert werden. Auch ist es wichtig, dass Sie als erwachsenes Vorbild niemals bei „Rot! Stopp! Halt!“ über den Zebrastreifen gehen: Dann sind sie für die Kleinen ein ganz schlechtes Vorbild.
Auf die Kinder Rücksicht nehmen
Als Fahrzeuglenker sollte man im Bereich von Schulen, Spielplätzen oder Einkaufszentren mit besonderer Aufmerksamkeit auf Kinder achten: Diese könnten urplötzlich auftauchen, wenn sie etwa – von ihren Eltern unbeaufsichtigt – auf die Straße springen. Die Faustregel hier ist also: Dort, wo sich Kinder gerne aufhalten, sollte man immer bremsbereit fahren.
Ob hektischer Frühverkehr oder Verkehrslawine nach Feierabend: Für Fußgänger und Radfahrer – insbesondere für Kinder – stellt die Situation auf Österreichs Straßen jeden Tag eine schwierige Herausforderung dar.
Unser Ziel muss es daher sein, neben der Erhöhung der Sicherheit im Schulumfeld auch den Aufbau eines permanenten Sicherheitsbewusstseins bei den jungen Verkehrsteilnehmern sowie die Förderung der Kompetenz im Straßenverkehr voranzutreiben.
Denn nur wenn wir aufeinander Rücksicht nehmen – die Fahrzeuglenker auf die (kleinen) Fußgänger und Passanten, und die Eltern ihrer Aufsichtspflicht nachkommen – können schreckliche Unfälle vermieden werden.