(kunid) Der VCÖ wiederum macht darauf aufmerksam, dass heuer bereits mehr Menschen im Straßenverkehr starben als im Gesamtjahr 2022. Auch er fordert Maßnahmen, unter anderem niedrigere Tempolimits und konsequenteres Vorgehen gegen Handynutzung am Steuer.

2022 verzeichnete die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) 12.389 Wegunfälle, davon 30 mit tödlichem Ausgang. Sie machen rund 9 % aller Schadensfälle aus. Die meisten Wegunfälle ereigneten sich in Wien (3.737; 2021: 3.659).

Verkehrsunfälle sind dabei besonders gefährlich: Sie stellen mit rund 61 % den größten Anteil an Wegunfällen dar.

Winterreifen – und dabei aufs Alter achten

Im Straßenverkehr spielt der saisonale Reifenwechsel eine zentrale Rolle, so die AUVA. Neben einer umsichtigen, dem Wetter angepassten Fahrweise hat auch die richtige Bereifung große Bedeutung für sicheres Autofahren.

Winterreifen, die älter als sechs Jahre sind, sollten gegen neue ausgetauscht werden. Das Alter der Reifen ist einer der wichtigsten Faktoren für eine sichere Fahrt bei schlechtem Wetter, da sie einem natürlichen Verschleiß durch Reibung und Wetter ausgesetzt sind, der ihre Qualität beeinflusst.

Dunkle Jahreszeit: Sichtbarkeit erhöhen

In der kalten Jahreszeit ist man meist im Dunkeln unterwegs, sagt AUVA-Vizegeneraldirektor Roland Pichler. Dazu kommen mitunter Nebel, Regen, Schnee oder Eis. Dies alles zusammen erhöht die Unfallgefahr ungemein.

Experten raten deshalb zu reflektierender Kleidung und reflektierenden Elementen, um die Sichtbarkeit zu verbessern.

Heuer bereits mehr Verkehrstote als im gesamten Jahr 2022

Der VCÖ meldet, dass heuer bereits 371 Menschen bei Verkehrsunfällen gestorben sind; im Gesamtjahr 2022 waren es 370.

„Die hohe Anzahl an tödlichen Verkehrsunfällen ist Mahnung an die Politik, verstärkte Verkehrssicherheitsmaßnahmen umzusetzen“, sagt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer.

Tempolimits senken, Handynutzung ahnden, öffentlicher Verkehr

Rasch wirksam, so der VCÖ, sind niedrigere Tempolimits. Auf Freilandstraßen könne mit Tempo 80 statt 100, im Ortsgebiet mit 30 statt 50 das Unfallgeschehen reduziert werden. Im ersten Halbjahr ist zu hohes Tempo die häufigste Ursache tödlicher Verkehrsunfälle vor Ablenkung und Unachtsamkeit gewesen.

Der VCÖ plädiert auch für ein „konsequenteres Vorgehen“ gegen das Verwenden von Handys am Steuer, etwa indem es ein Vormerkdelikt wird.

In den Regionen wiederum seien „mehr präventive Maßnahmen mit mehr öffentlichen Verkehrsverbindungen sowie insbesondere am Wochenende mit mehr Anrufsammeltaxis und Discobussen“ nötig.