(kunid) Das ist der Merksatz: In den Sommermonaten ereignen sich besonders viele Unfälle. Gerade Alltags- oder Verkehrssituationen, die eine hohe Konzentration erfordern, sind bei steigenden Temperaturen fehleranfällig.

Lange haben wir uns auf den Sommer gefreut. Gerade bemerken wir aber auch die negativen Seiten des Sommers: Hitze strapaziert den Körper, sie strengt an, erschöpft und kann sogar Grunderkrankungen verschlimmern.

Gefährliche Hitzefallen lauern im Alltag, denn: Wird es draußen heiß, steigt auch die Unfallgefahr, macht uns der österreichische Versicherungsverband VVO aufmerksam.

Unfallursache Hitze

Extreme Hitze bedeutet für den menschlichen Organismus eine hohe Belastung. Dies hat auch Auswirkungen auf die Sicherheit: Ab einer Temperatur von 30 Grad sinkt die Reaktionsgeschwindigkeit und die Koordinationsfähigkeit.

Die Folgen davon: Die Fehlerhäufigkeit und das Unfallrisiko steigen.

Was genau passiert mit uns also im Sommer?

Ein Drittel aller Verkehrsunfälle im Sommer

Neben zunehmenden Risiken im Bereich der Arbeitssicherheit steigen laut Analysen des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) auch die Unfallzahlen im Straßenverkehrsbereich. Dazu Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV: „Gerade in Verkehrssituationen, die hohe Konzentration erfordern, ereignen sich bei Hitze die Unfälle.“

KFV-Auswertungen der Unfallstatistik in Kombination mit den Daten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik zeigen: Liegt die gemessene Tageshöchsttemperatur bei 30 Grad oder darüber, ereignen sich im Vergleich zu Tagen mit maximal 20 bis 25 Grad um 73 % mehr Verkehrsunfälle mit Personenschaden, diese mit 69 % mehr Verletzten und 57 % mehr Todesopfern.

Besonders gefährlich wird die Hitze für Einspurige: Die Zahl der Fahrradunfälle ist mehr als dreimal so hoch, die der Motorradunfälle fast sechsmal.

Generell werden im Sommer mehr Verkehrsunfälle mit Personenschaden verzeichnet als im Winter. Auffällig ist, dass es in den Sommermonaten am häufigsten zu Unfällen beim Überholen sowie aufgrund von Übermüdung, technischen Defekten bzw. mangelhafter Ladungssicherung und Hindernissen auf der Fahrbahn kommt.

Sicherheitstipps zum Schutz vor Hitze während der Arbeit

Trinken Sie bei mehr als 30°C Lufttemperatur und mittelschwerer bis schwerer Arbeit alle 20 Minuten ca. ein Viertel Liter Flüssigkeit.

Bei Arbeiten im Freien unter großer Hitze ist die Gefahr von Sonnenstich oder Hitzschlag sowie Haut- und Augenerkrankungen besonders groß. UV-Schutzbrille, Schirmkappe oder – wo notwendig – Schutzhelm mit Nackenschutz schützen vor direkter Sonneneinstrahlung. Verwenden Sie Sonnenschutzmittel.

Nach Möglichkeit sollte darüber hinaus der Arbeitsplatz mit einem Schattenspender geschützt oder der Arbeitsbeginn in die kühleren Morgenstunden vorverlegt werden. Bei großer Hitze sind jedenfalls auch zusätzliche Arbeitspausen zu empfehlen.

Sicherheitstipps für Ihre Autofahrt

Lassen Sie Kinder und Tiere NIE im Auto zurück (auch nicht bei Pausen, wenn die Kinder schlafen). Bei längeren Fahrten sollten unbedingt regelmäßige Pausen im Freien, möglichst auf einem schattigen Parkplatz, eingelegt werden – so vermindert man Müdigkeit und Unkonzentriertheit.

Sorgen Sie dafür, dass Sie Ihr Fahrzeug richtig beladen und Ladung/Gepäck auch richtig gesichert ist. Achten Sie auf Ihre Geschwindigkeit bei rasch ändernden Wetterbedingungen (Gewitter, Hagel, Starkregen).

Generell gilt: Rücksichtnahme und Fairness im Straßenverkehr kann Menschenleben retten und schwere Unfälle verhindern.

In diesem Sinne: Kommen Sie gut – und unfallfrei – durch die heißen Sommermonate. Und fragen Sie jedenfalls auch Ihren Berater, wogegen Sie sich – jetzt! – absichern können.