(kunid) Drei Viertel der Befragten einer Studie unter 18- bis 30-Jährigen sorgen sich um Höhe und Sicherheit ihrer Pension, nicht einmal jeder Dritte glaubt, seinen Lebensstandard im Alter halten zu können und mehr als die Hälfte hat wenig oder kein Vertrauen in das staatliche Pensionssystem. Die Anbieter der privaten und betrieblichen Pensionsvorsorge in Österreich wollen deshalb das Thema eines gesamthaften Pensionssystems verstärkt ansprechen.

Im Auftrag der „Initiative 2050“, die die Verbände der betrieblichen und privaten Pensionsvorsorge in Österreich umfasst, hat die Unique Research GmbH eine Studie mit dem Titel „Was wünscht sich die Jugend“ erstellt.

Die Initiative 2050 umfasst den Fachverband der Pensions- und Vorsorgekassen, den Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs (VVO) und die Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaften.

Untersucht wurde für die Studie die Einstellung junger Menschen zwischen 18 und 30 Jahren zur privaten Altersvorsorge, wie Studienautor Peter Hajek bei der Präsentation erläuterte.

Das Thema Pension ansprechen

Einleitend betonte Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbandes der Pensions- und Vorsorgekassen, dass es das Anliegen der Initiative 2050 sei, das Thema eines gesamthaften Pensionssystems in Österreich anzusprechen.

Es gehe nicht darum, die erste Säule krank- oder gesund zu reden und es werde auch in Zukunft in Österreich eine gute erste Säule geben. Die Politik müsse aber auch an anderen Stellen Hebel ansetzen. Wichtig sei der Dialog der Sozialpartner, nötig sei ein Miteinander.

Außerdem wünscht sich Zakostelsky, dass der gesetzliche Aufgabenbereich der Alterssicherungskommission auf alle drei Säulen des Pensionssystems erweitert wird, um eine „ganzheitliche und zukunftsfähige Gestaltung der Altersvorsorge“ sicherzustellen.

Peter Eichler, Vorsitzender der Sektion Lebensversicherung im VVO, betonte den „klaren Auftrag aus der Studie, faktenbasiert über das Thema zu sprechen“: „Kinder, die heute nicht geboren werden, werden in 30 Jahren nicht in das Pensionssystem einzahlen.“

Pensionen: eine der größten Sorgen der Österreicher

Größte Sorge der Österreicher seien derzeit die Teuerung bzw. die steigenden Preise, so Hajek. Dahinter rangiert aber bereits die Höhe und die Sicherheit der Pension, noch vor dem Klimawandel, der Platz drei einnimmt.

38 Prozent der Befragten machen sich demnach sehr große Sorgen um ihre Pension, weitere 37 Prozent eher große Sorgen. Nur jeder zwanzigste Studienteilnehmer macht sich um seine Pension überhaupt keine Sorgen.

Tendenziell negativ sei der Blick auf die Altersvorsorge: Auf die Frage, was ihnen spontan zum Begriff „Pension“ einfällt, antworteten 14 Prozent „zu wenig Pension“ oder „zu wenig Geld“ und 12 Prozent, sie hätten Sorge, überhaupt eine Pension zu bekommen. 42 Prozent fällt „nichts Bestimmtes“ ein.

Geringe Erwartungen an die Pension

Nur zwölf Prozent der Studienteilnehmer glauben, dass ihre Pension höher als 2.000 Euro sein werde, fast ebenso viele rechnen mit weniger als 1.000 Euro; der Mittelwert liegt laut Studie bei 1.393 Euro. Und 47 Prozent sagen, sie hätten „keine Ahnung“, wie hoch ihre Pension einmal sein wird.

Dass sie in der Pension ihren Lebensstandard halten werden können, davon sind nur sechs Prozent der Studienteilnehmer voll überzeugt, weitere 24 Prozent „eher“. Aber 23 Prozent glauben, den Lebensstandard „sicher nicht“ und 39 Prozent, ihn „eher nicht“ halten zu können.

Gering sei auch das Vertrauen in das staatliche Pensionssystem, zitiert Hajek aus der Studie: Fünf Prozent haben volles, 30 Prozent eher großes Vertrauen. Mit 58 Prozent sagen aber mehr als die Hälfte der Befragten, sie hätten kein oder eher kein Vertrauen in das öffentliche Pensionssystem.

Was für eine Zusatzpension spricht

Für Menschen, die entweder eine private Vorsorge abgeschlossen haben oder zumindest positiv dazu eingestellt sind, sind laut Studie die Sicherung des Lebensstandards, die Sicherheit bei der Altersvorsorge sowie die lebenslange Rente als Ergänzung zur ersten Säule die wichtigsten Aspekte.

Unter den Studienteilnehmern sind es eher Männer, gut Informierte, Menschen mit einem Nettoeinkommen von mehr als 2.500 Euro und die Älteren (25- bis 30-Jährige), die bereits in eine Zusatzpension investieren.

Unter jenen, die keine Zusatzpension abgeschlossen haben, haben dennoch zehn Prozent eine sehr positive und 40 Prozent eine eher positive Einstellung zur privaten Altersvorsorge. Sehr negativ wird sie nur von sieben Prozent gesehen, eher negativ von 22 Prozent der Befragten.