Die Performance zum Ende des Halbjahres fällt niedrig aus. Die Gründe dafür sind vielfältig, wie aus den Aussagen des Fachverbandes der Pensionskassen zu entnehmen ist.

1.8.2016 (kunid) Die Performance des österreichischen Pensionskassen-Sektors lag zur Jahresmitte bei 0,22 Prozent, teilt der Fachverband vor Kurzem mit. Beeinflusst worden sei das Veranlagungsergebnis durch „Finanzmarkt-Einbrüche rund um das Brexit-Votum“.

Das Brexit-Votum ist laut dem Fachverband der Pensionskassen auch am heimischen Pensionskassen-Sektor nicht spurlos vorübergegangen. Nach dem ersten Quartal sei ebenso das zweite an den Finanzmärkten „sehr volatil“ verlaufen. Gepaart mit der unverändert bestehenden „extremen Niedrigzinsphase“ seien die Bedingungen für die Veranlagung „höchst herausfordernd“ gewesen.

Der Fachverband der Pensionskassen gehört zur Bundessparte Bank und Versicherung der Wirtschaftskammer Österreich und ist die Vertretung aller sechs überbetrieblichen und sieben betrieblichen Pensionskassen.

Auch der Brexit hinterlässt Spuren

„April und Mai brachten noch eine langsame konjunkturelle Belebung der Weltwirtschaft, im Juni sackten die Finanzmärkte in Folge der Brexit-Abstimmung in Großbritannien massiv ab. Der deutsche Aktienindex Dax verlor am Tag nach der Abstimmung knapp sieben Prozent“, heißt es vom Fachverband.

Man habe im Veranlagungsmanagement aber „rasch auf die Marktentwicklungen reagiert“ beziehungsweise diese vorab berücksichtigt. „Bereits im Vorfeld der Brexit-Abstimmung wurden britische Veranlagungswerte reduziert und untergewichtet. Andere bestehende Investments wurden vielfach abgesichert, um das Risiko zu begrenzen“, wie der Fachverband betont.

Aktuelle Performance bei 0,22 Prozent

Nichtsdestoweniger wurde das Veranlagungsergebnis des österreichischen Pensionskassen-Sektors von diesen Marktturbulenzen beeinflusst; es liege für das erste Halbjahr bei plus 0,22 Prozent. „Kurzfristige Schwankungen wie diese wirken sich allerdings auf den für Pensionskapital wesentlichen Veranlagungszeitraum von Jahrzehnten praktisch nicht aus“, so der Fachverband. Fachverbandsobmann Andreas Zakostelsky betont denn auch, dass es bei Pensionskassen-Kapital um langfristigen Ertrag gehe.

„Einzelne Quartale geben nur sehr beschränkt Auskunft über den Veranlagungserfolg von Pensionskassen. Daher haben wir – trotz sehr schwieriger Bedingungen – im zweiten Halbjahr durchaus Chancen, das Jahresergebnis für 2016 zu verbessern“, sagt Zakostelsky. Ausschlaggebend sei aber allein der langjährige Durchschnitt. „Dieser liegt über 25 Jahre gesehen im Durchschnitt bei plus 5,58 Prozent“, so der Fachverbandsobmann. Für die letzten fünf Jahre wird er vom Fachverband mit plus 4,14 Prozent pro Jahr angegeben, für die letzten drei Jahre mit plus 5,93 Prozent pro Jahr.