(kunid) In den Jahren 2016 bis 2018 konnten Investitionen in Immobilien die klassischen Sparprodukte wie das Sparbuch oder den Bausparvertrag auf die hinteren Plätze verweisen. Doch wie sieht es im ersten Halbjahr 2019 aus? Ist der Höhenflug der Immobilien als interessanteste Anlageform erstmals gestoppt?
An welchen Spar- und Anlageformen die Österreicher interessiert sind? Das Stimmungsbarometer der GfK Austria liefert dazu aktuelle Informationen.
Eine Geldveranlagung in Eigentumswohnungen oder in Häuser galt in den vergangenen drei Jahren als die interessanteste Anlageform der Österreicher. Mit über 40 % Nennungen nahm diese Möglichkeit klar den ersten Platz im Rennen um die beliebteste Spar- und Anlageform ein.
Dicht gefolgt dahinter lagen Grundstücke. Die Investition von Geld in eben solche, galt mit rund 38 % als ebenso attraktiv.
Damit erzielten Immobilien noch nie da gewesene Topwerte. Im Vergleich dazu befanden sich die Zustimmungsraten für Immobilien noch vor zehn Jahren bei rund der Hälfte der Nennungen.
Zwischentief oder Trendwende?
Im 1. Halbjahr 2019 zeigt sich aber erstmals eine Stagnation dieser Entwicklung. Immobilien führen zwar immer noch das Ranking der beliebtesten Spar- und Anlageformen an, doch mussten beide einen Rückgang der Nennungen auf 35 % bei Eigentumswohnungen/Häusern bzw. auf 34 % bei Grundstücken verzeichnen.
„Die stabile Entwicklung des europäischen Leitzinses, der immer einen starken Einfluss auf die Attraktivität der diversen Spar- und Anlageformen hat, lässt die Vermutung zu, dass dies nur ein Zwischentief ist und sich Immobilien auch weiterhin gut an der Spitze des Rankings halten werden“, so Ursula Swoboda, Commercial Director der GfK Austria.
Konstante Stabilität beim Bausparer und beim Sparbuch
Der parallel mit dem Siegeszug der Immobilien einhergegangene Rückgang bei den klassischen Sparprodukten wie dem Bausparvertrag bzw. dem Sparbuch scheint nun auch beendet zu sein.
Der Bausparvertrag, der bis zum Jahr 2015 zumeist als die interessanteste Spar- und Anlageform galt, wurde ab 2016 von Immobilien auf Platz drei verdrängt. 2016 und 2017 erlebte der Bausparvertrag regelrecht einen Sinkflug (von 43 % im Jahr 2015 auf 31 % im Jahr 2017), der allerdings im Jahr 2018 nicht weiter fortgesetzt wurde (33 %).
Ganz im Gegenteil bestätigen die Werte des 1. Halbjahres 2019 (32 %), dass sich der Bausparer stabilisiert hat und mit Immobilien gut mithalten kann.
Sparbuch pendelt sich im Mittelfeld ein
Beim Sparbuch ist zwar auch der deutliche Rückgang gestoppt, allerdings stabilisieren sich die Werte auf weitaus niedrigerem Niveau.
Mit 22 % pendelt sich das Sparbuch im Mittelfeld der interessantesten Spar- und Anlageformen ein – auf vergleichbarem Level wie Gold oder ähnlich attraktiv wie Investmentfonds oder das Sparen des Geldes zu Hause im Sparstrumpf.
Aufstieg des Sparstrumpfes beendet
In Zeiten von niedrigen Zinsniveaus gilt auch das Sparen zu Hause – also im Sparstrumpf – als interessante Spar- und Anlageform.
Aber auch hier scheint der Trend der letzten Jahre sich nicht weiter fortzusetzen. Konnte der Sparstrumpf sich bis zuletzt wachsender Beliebtheit erfreuen, so ist im 1. Halbjahr 2019 erstmals kein weiterer Gewinn zu verzeichnen.
21 % der Österreicher bewerten das Sparen zu Hause als attraktiv. „Auch hier bleibt es spannend, wie sich die Entwicklungen weiter fortsetzen werden, obwohl ein noch weiterer Anstieg doch überraschend wäre“, so Swoboda abschließend.