(kunid) Durch die Corona-Krise liegt nun für viele über ein halbes Jahr zwischen dem Einwintern des Motorrades und der ersten Ausfahrt. Wieder das richtige Gefühl für die Maschine zu bekommen, ist daher extrem wichtig, auch für langjährige Biker.

Nur zur Verdeutlichung, warum umfassende Sicherheitsmaßnahmen gerade jetzt, wo sich die Biker nach der Corona-bedingten Quarantäne wieder auf ihr Gefährte schwingen können, ganz wichtig sind: Seit Anfang des Jahres sind bereits sechs Motorradfahrer auf Österreichs Straßen tödlich verunglückt (Stand: 7. Mai 2020).

Im Vorjahr ereigneten sich zudem insgesamt 3.982 Motorradunfälle mit Personenschaden. 79 Unfälle endeten tödlich.

Nach dem Winter und den zurückliegenden Wochen im Corona-Lockdown haben viele Motorradfahrer ihre Bikes schon länger nicht mehr bewegt. Es ist daher umso wichtiger, sich auf den Motorradsommer mit entsprechenden Trainings vorzubereiten, denn Unfälle passieren regelmäßig aufgrund von Fehleinschätzungen der Fahrer.

Neben den technischen Checks der Maschinen empfiehlt sich nach einer längeren Fahrpause auch eine Auffrischung für die Fahrer selbst, erklärt Georg Scheiblauer, Motorrad-Chefinstruktor der ÖAMTC-Fahrtechnik.

Profi gibt Tipps für den Einstieg in die Saison

Neben einem umfassenden Technik-Check ist die Beherrschung des Motorrads unerlässlich. Hier daher die wichtigsten Praxis-Tipps:

• Haben Sie volle Konzentration im Sattel des Motorrads: Eine vorausschauende Fahrweise ist essenziell für eine sichere Fahrt. Im eigenen Interesse muss ein Motorradfahrer damit rechnen, dass andere Lenker Fehler machen.

• Passen Sie Ihre Geschwindigkeit an: Nur, wer auf die Geschwindigkeit achtet und diese entsprechend den Gegebenheiten im Verkehr anpasst, hat in kritischen Situationen die Chance, Fehler anderer Verkehrsteilnehmer zu korrigieren.

• Motorradfahrer müssen in der Lage sein, entsprechende Spuren auf der Fahrbahn richtig einzuschätzen. Dunkle Flecken in Kurven können gefährliche Dieselspuren sein. Wer in dem Falle nicht richtig reagiert, riskiert einen fatalen Sturz.

• Nutzen Sie unbedingt adäquate Schutzbekleidung: Ohne gute Motorrad-Kleidung zu fahren, ist fahrlässig, da man als Biker keine Knautschzone hat.

Motorrad-Trainings für erfahrene Biker und Neulinge

Zum Saisonstart empfiehlt sich ein Fahrtechnik-Training auf geeigneten Stecken, unter geschützten Bedingungen gleichermaßen für Vielfahrer, Wenigfahrer oder auch Wiedereinsteiger.

Die Instruktoren der ÖAMTC-Fahrtechnik sind selbst langjährige Motorradfahrer, viele waren und sind erfolgreiche Motorsportler und können daher praxisnahe Tipps geben.

Im Zuge der Trainings lernen Biker unter anderem, wie sie optimal und rasch mit dem Motorrad im Straßenverkehr auf Gefahrensituationen reagieren.

Dazu gehören die richtige Kurventechnik, Blickführung und Notbremsungen.

Vorsicht besser als Nachsicht

Gerade das gekonnte Bremsen und Ausweichen muss regelmäßig trainiert werden, damit man im Notfall ohne Sturz davonkommt.

Zu trainieren sind viele Abläufe und Manöver, die man vielleicht nur einmal braucht – dann können sie aber lebensrettend sein.

Denn klar ist: Egal, wie erfahren man ist: Übung macht den Meister. In diesem Sinne: Kommen Sie gut durch den – endlich! – Motorradsommer. Und fragen Sie auch Ihren Berater, wie Sie sich gegen „mögliche Unfälle usw.“ absichern können.