(kunid) „Richtig Versichern“ ist ein Wort, das man oft in der Werbung von Versicherungsunternehmen und Versicherungsvermittlern hört. Im Schadenfall ist dieses Wort aber – sofern man tatsächlich richtig versichert ist – mehr als nur eine Marketingfloskel. Denn dann zeigt sich, ob die Deckung und Versicherungssumme ausreicht – und man im wahrsten Sinne des Wortes drauf zahlt oder nicht. Am Beispiel der aktuellen „Kuh-Geschichte“.
Die Geschichte geistert gerade durch sämtliche – auch soziale – Medien, am Stammtisch gibt dieses Thema reichlich Gesprächsstoff.
Der tragische Tod einer Wanderin, die im Juli 2014 in Tirol von einer Kuh attackiert und getötet wurde, erhitzt nun abermals die Gemüter und wirft nach dem umstrittenen Schadenersatz-Urteil viele Fragen und Forderungen nach Versicherungslösungen auf.
Der Fachverband der Österreichischen Versicherungsmakler nennt das Urteil wortwörtlich „überzogen“ und weist darauf hin, dass derartige Vorfälle von der richtigen landwirtschaftlichen Versicherung bereits jetzt schon ausreichend gedeckt sind.
Gerade hier braucht es Versicherungsexperten
Eine Haftpflichtversicherung wehrt tatsächlich oder vermeintlich unberechtigte Ansprüche (Personen, Sach-und Vermögensschäden) ab, deckt die Gerichtskosten und leistet bis zur Versicherungssumme – im Allgemeinen mindestens 1,5 Millionen Euro (meist deutlich mehr) – Schadenersatz!
Das „Kuh-Urteil von Tirol“ zeigt einmal mehr, dass Versicherungslösungen alleine nicht ausreichen.
Nur wenn im Vorfeld klar ist, ob es sich um einen Bauernhof mit oder ohne Almen handelt, ob der Weidebereich in der Verantwortung eines Bauern oder einer Agrargemeinschaft bzw. einer Weidegemeinschaft liegt, kann die passende Versicherungslösung abgeschlossen werden.
Es braucht also Versicherungsexperten, die über das nötige Fachwissen verfügen.
… keine amerikanischen Zustände
„Wir Versicherungsmakler sehen das erste ,Kuh-Urteil‘ kritisch“, meint Christoph Berghammer, der Fachverbandsobmann der Versicherungsmakler.“
Und weiter: „Im Moment gibt es gute Versicherungslösungen, die derartige Vorfälle ausreichend abdecken und für die Bauern noch leistbar sind. Auch der betroffene Vorfall ist selbstverständlich in einer Landwirtschaftlichen Versicherung mit richtiger Beratung im Vorfeld gedeckt.“
Überzogene Judikaturen, so Berghammer, führen mittelfristig allerdings zu steigenden Versicherungsprämien – und zwar für alle.
Die Schreckensszenarien, die man aus Amerika kenne, sollten unseren Gerichten und Politikern als Warnung dienen, mahnt der Fachverbandsobmann ein.
Fazit
Der Abschluss einer Versicherung ist komplexer, als es auf den ersten Blick erscheint, denn nicht jedes Versicherungsprodukt ist im Ernstfall auch das richtige!
Ohne umfassende Beratung im Vorfeld schließen Konsumenten oft eine Versicherung mit unzureichender Deckung ab.