(kunid) Der Winter und die Kälte sind für Autobatterien eine Herausforderung. Vor allem Batterien, die bereits einige Jahre auf dem Buckel haben, verweigern dann immer wieder ihren Dienst. Doch ein Starthilfekabel und ein zweites Fahrzeug genügen in der Regel, um das Pannenauto wieder zu starten. Was beim Überbrücken zu beachten ist.

Beim Überbrücken liefert die Batterie eines funktionierenden Wagens die notwendige Energie, um das Pannenfahrzeug starten zu können. Hierfür braucht man natürlich ein entsprechendes Überbrückungskabel, damit der Strom von Fahrzeug A zu Fahrzeug B gelangen kann.

Wichtig ist außerdem beim Überbrücken, dass die Nennspannung beider Fahrzeuge gleich ist. Bei den allermeisten Autos sind dies zwölf Volt, Lkws hingegen haben in der Regel 24 Volt. Die Spannung ist auf der Autobatterie vermerkt.

Starterkabel: Auf den Querschnitt achten

Das eingesetzte Starterkabel sollte der DIN-Norm 72553 beziehungsweise ISO-Norm 6722 entsprechen. Zudem gilt: Je größer der Querschnitt, desto besser, denn desto leichter kann der Strom fließen. Für Fahrzeuge mit kleineren Benzinmotoren reichen zwar Kabel mit einem Querschnitt von 16 Millimetern aus. Bei Motoren mit mehr 2,5 Litern Hubraum und vor allem bei Diesel-Pkws sollten aber Überbrückungskabel mit einem Kabelquerschnitt von mindestens 25 Millimetern eingesetzt werden.

Zudem sollten nur solche Kabel genutzt werden, deren Polzangen mit Kunststoff geschützt sind, sodass Kurzschlüsse durch eine unbeabsichtigte Berührung ausgeschlossen sind. Zwar werden mittlerweile auch Überbrückungshilfen angeboten, welche die Fahrzeuge über den Zigarettenanzünder miteinander verbinden, doch Experten wie die des deutschen Automobilclubs ADAC e.V. raten von diesen Lösungen ab. Denn weder die Verkabelung noch die Bordelektrik der Fahrzeuge sind für derart hohe Stromstärken ausgelegt.

Schritt für Schritt

In einem ersten Schritt müssen beide Fahrzeuge so stehen, dass diese mit den Starterkabeln verbunden werden können. Dann sollten bei beiden Fahrzeugen alle Verbraucher wie Licht oder Lüftung ausgeschaltet werden. Außerdem wird die Zündung des funktionierenden Pkws zunächst noch ausgeschaltet, bevor die Fahrzeuge wie folgt überbrückt werden: Mit dem roten Kabel werden im nächsten Schritt die beiden Pluspole der Autobatterien miteinander verbunden. Die Polung ist hierbei unbedingt zu beachten.

Danach wird das schwarze Kabel am Minuspol der Batterie des funktionierenden Pkws angeschlossen. Das andere Ende dieses Kabels wird dann an einen Massepunkt am Pannenfahrzeug angeschlossen. Hierfür eignet sich beispielsweise ein unlackiertes Metallteil am Motorblock. Zudem ist darauf zu achten, dass die Starterkabel nicht den Ventilator beziehungsweise Keil- oder Zahnriemen berühren. Das Überbrückungskabel, das am Minuspol des funktionierenden Pkws angeschlossen ist, sollte beim Pannenfahrzeug nicht direkt mit der leeren Batterie verbunden werden.

Denn beim An- oder Abklemmen könnten Funken entstehen, die wiederum ein eventuell bei einer Batterie vorhandenes Knallgas entzünden können. Sind beide Fahrzeuge auf diese Weise zusammengeschlossen, wird der Motor des Spenderfahrzeugs gestartet. Erst dann kann man versuchen, den Pannenwagen zu starten, wobei ein Startversuch maximal 15 Sekunden dauern sollte. Sollte das Auto nicht gleich anspringen, empfiehlt es sich ein paar Minuten zu warten und es noch einmal zu versuchen.

Spannungsspitzen vermeiden

Wenn der Motor beim Pannenfahrzeug wieder läuft, empfiehlt es sich, einen Stromverbraucher wie das Licht oder die Heckscheibenheizung anzuschalten – und zwar bevor man die Überbrückungskabel wieder abklemmt. Auf diese Weise können nämlich Spannungsspitzen vermieden werden, welche die Bordelektronik schädigen könnten.

Abgeklemmt werden die Starthilfekabel in umgekehrter Reihenfolge, wie sie angeklemmt wurden, das heißt zuerst wird das schwarze Minuskabel entfernt. Dann schaltet man den Verbraucher aus und entfernt anschließend das rote Kabel, das an den Pluspolen hängt. Um die Batterie des Pannenfahrzeugs wieder zu laden, sollte eine längere Fahrt unternommen werden und zwar möglichst ohne elektrische Verbraucher im Fahrzeug zu nutzen. Alternativ kann die Starterbatterie auch über ein spezielles elektrisches Ladegerät wiederaufgeladen werden.

Sollte das Fahrzeug öfter liegen bleiben, kann eine Fachwerkstatt die Batterie überprüfen und gegebenenfalls ersetzen. Moderne Batterien haben zudem oftmals einen Farbindikator, ein sogenanntes magisches Auge, das anzeigt, ob eine Batterie noch in Ordnung ist. Tipp: Der deutsche Automobilclub ADAC e.V. hat das Überbrückungsverfahren in einer downloadbaren Beschreibung zusammengefasst, die ausgedruckt zu den Starthilfekabeln gelegt werden kann.