Viele fahren mit dem eigenen Auto in den Urlaub. Was sinnvoll ist, damit Fahrer, aber auch kleine und große Mitreisende möglichst stressfrei und ohne lange Wartezeiten am Reiseziel ankommen.

20.6.2016 (kunid) Mit ein wenig Vorplanung lassen sich nervige Überraschungen bei der Autofahrt zum Reiseziel vermeiden. Denn wer sich über die Reiseroute und die Fahrzeit keine Gedanken gemacht hat, mit einem Auto auf Reisen geht, das technisch nicht in Ordnung ist oder auch die Verkehrsregeln im Ausland nicht kennt, muss sich nicht wundern, wenn schon die Anreise zum Problem wird.

Wer eine längere Reise plant, sollte nach Empfehlung von Verkehrsexperten sein Fahrzeug in einer Fachwerkstatt überprüfen lassen, um das Pannen- und Unfallrisiko aufgrund technischer Probleme zu minimieren. Wichtig ist unter anderem, dass dabei die Bremsanlage und -flüssigkeit, der Ölstand, die Scheibenwaschanlage, das Kühlwasser, die komplette Elektrik, die Reifen und der Reifendruck, die Stoßdämpfer sowie die Beleuchtung des Fahrzeugs kontrolliert wird.

Zudem muss das mitgenommene Gepäck sicher verstaut und die Zuladungsgrenzen eingehalten werden. Sinnvoll ist es beispielsweise, schwere Gepäckstücke möglichst nah am Boden und zum Fahrzeugmittelpunkt hin zu lagern. Ungesicherte Gegenstände, auch wenn sie klein sind, wie zum Beispiel ein Smartphone, können bei einer Vollbremsung zum gefährlichen Geschoss werden.

Mit einem Dachgepäckträger unterwegs

Wer einen Fahrrad- oder Dachgepäckträger benötigt, muss zum einen auf eine sichere Montage achten. Zudem darf mit einem Dachgepäckträger die zulässige Dachlast – hier zählt das Gesamtgewicht von Träger und Ladung – nicht überschritten werden.

Übrigens: Fährt man mit einer Dachbox, ändert sich unter Umständen auch das Fahrverhalten beispielsweise in Kurven. Zudem kann sich der Spritverbrauch um bis zu 20 Prozent erhöhen.

Eventuell muss je nach Zuladung der Reifendruck erhöht werden. Die entsprechenden Werte sind in der Tankklappe, im Türpfosten auf der Fahrerseite oder in der Bedienungsanleitung des Pkws hinterlegt.

Fit bleiben

Um Staus zu umgehen, empfiehlt sich eine detaillierte Reiseroutenplanung. Es ist zum Beispiel ratsam, sich bereits vor Reiseantritt über mögliche Baustellen oder Umleitungen auf der Urlaubsstrecke zum Zeitpunkt der geplanten Reise zu informieren. Sinnvoll ist es auch, typische Stoß- und Reisezeiten zu umgehen und die Verkehrsmeldungen am Reisetag zu berücksichtigen. Die Asfinag bietet beispielsweise eine kostenlose App an, die den Nutzer in Echtzeit informiert, sobald auf einer für ihn relevanten Autobahn und Schnellstraße in Österreich eine Verkehrsbehinderung eintritt.

Mit einer großzügig geplanten Anfahrtszeit, in der auch diverse Pausen einplant sind, erspart man sich als Fahrer, aber auch den Mitfahrern zusätzlich Stress, sollte es doch zu verkehrsbedingten Verzögerungen kommen. Besonders bei längeren Touren empfehlen Verkehrsexperten spätestens alle zwei Stunden eine Pause von 20 bis 25 Minuten einzulegen. Zum einen helfen die Pausen dabei, dass der Fahrer nicht ermüdet, zum anderen sind sie für die Mitreisenden eine willkommene Abwechslung.

Leichte Gymnastik, vitaminreiche Zwischenmahlzeiten sowie gesunde Getränke wie Mineralwasser, Fruchtsaftschorle oder Tee während der Pausen unterstützen den Fahrer, fit zu bleiben. Grundsätzlich sollte der Fahrer sich nur hinters Steuer setzen, wenn er fit und ausgeruht ist, denn laut Asfinag sind 30 Prozent aller tödlichen Unfälle auf Übermüdung zurückzuführen. Damit die Reise für Groß und Klein nicht allzu anstrengend wird, empfiehlt es sich außerdem, Spielsachen für mitfahrende Kinder griffbereit im Auto zu haben, um keine Langeweile aufkommen zu lassen.

So ist der Pkw richtig für die Fahrt gerüstet

Während einer Reise sollte man für den Notfall Warndreieck, Verbandskasten sowie je eine Warnweste für jeden Kfz-Insassen im Auto, aber auch die Grüne Karte, einen europaweit anerkannten Nachweis über die bestehende Kfz-Haftpflichtversicherung griffbereit dabeihaben.

Beim Verbandskasten sollte zudem darauf geachtet werden, dass das Mindesthaltbarkeits-Datum des Inhalts nicht schon überschritten ist. Nützlich sind unter Umständen auch ein Abschleppseil, ein Starthilfekabel und eine Taschenlampe.

Um Ärger und unnötige Strafen zu vermeiden, ist es sinnvoll, sich vor Reiseantritt über die geltenden Verkehrsregeln und die vorgeschriebene Fahrzeugausstattung des jeweiligen Urlaubslandes zu informieren. Auskunft darüber findet man online beim Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres (Außenministerium) sowie im Webportal und in einer kostenlos herunterladbaren App der Europäischen Kommission, aber auch bei diversen Automobilklubs und in Reiseführern.

Andere Länder, andere Regeln

In Belgien, Bulgarien, Rumänien, Russland, Moldawien, Estland, Lettland, Türkei und Griechenland sind zum Beispiel Feuerlöscher im Auto Vorschrift. Sinnvoll ist es zudem, Ersatzglühlampen insbesondere in Ländern mit einer Lichtpflicht am Tag wie in Bulgarien, Dänemark, Finnland, Norwegen, Polen, Slowenien, Serbien, Schweden, Schweiz, Tschechien und Ungarn mitzunehmen. In einigen Ländern ist das Mitführen eines Ersatzlampensets auch Pflicht.

Während in Österreich das Mitführen eines vollen Benzinkanisters kein Problem ist, darf dieser in Bulgarien, Griechenland, Kroatien, Luxemburg und Rumänien nicht ein- oder mitgeführt werden. Dies gilt auch auf vielen Autofähren. In Deutschland gibt es sogenannte Umweltzonen in zahlreichen Städten. Hier ist die Ein- oder Durchfahrt nur für Autos, an denen je nach Schadstoffausstoß eine meist grüne Umweltplakette angebracht ist, erlaubt. Die Plaketten sind unter anderem bei den Automobilklubs ÖAMTC oder ARBOE und den Kfz-Prüfstellen Dekra erhältlich.

Grundsätzlich sollten bei Reisen in fremde Länder die länderspezifischen Sicherheitshinweise im Webportal des Außenministeriums beachtet werden.