(kunid) Bluthochdruck zählt hierzulande zu einer der häufigsten chronischen Krankheiten. Doch nicht jeder Betroffene weiß auch, dass sein Blutdruck nicht stimmt, da dieses Leiden oft keine eindeutigen Beschwerden verursacht. Dabei ist ein festgestellter Bluthochdruck in der Regel gut behandelbar, was das Risiko, an einem Herzinfarkt, Schlaganfall und anderen schwerwiegenden Leiden zu erkranken, deutlich senkt.
Gemäß einer Umfrage der Statistik Austria zählt Bluthochdruck (Fachjargon: Hypertonie) neben Rückenschmerzen und Allergien hierzulande zu den häufigsten chronischen Krankheiten. Nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen (BMGF) leidet hierzulande jeder vierte Bürger unter Bluthochdruck.
Bei den über 60-Jährigen ist es nach Angaben der Österreichischen Apothekerkammer sogar jeder Zweite. Die Apothekerkammer betont zudem: „Nur die Hälfte der Betroffenen, die Bluthochdruck haben, wissen davon.“ Hypertonie entwickelt sich nämlich meist schleichend und zuerst auch ohne eindeutige Beschwerden.
Regelmäßige Kontrolle ist sinnvoll
Laut Gesundheitsexperten bleibt ein hoher Blutdruck oftmals lange unbemerkt, da anfangs keine offensichtlichen Beschwerden auftreten. Allerdings können Atemnot bei Belastungen, Schwindel, Schmerzen in Brust oder Kopf, Nasenbluten, Ohrensausen, innere Unruhe, Nervosität oder Herzklopfen auf einen zu hohen Blutdruck hindeuten. Wer länger unter einem oder mehreren Symptomen leidet, sollte sich ärztlich untersuchen lassen.
Doch auch wenn man keine der genannten Symptome aufweist, ist es grundsätzlich sinnvoll, seine Blutdruckwerte zu kennen. Da sich der Blutdruck oft auch mit steigendem Lebensalter ändert, raten Gesundheitsexperten, sich regelmäßig beim Arzt oder in der Apotheke den Blutdruck messen zu lassen beziehungsweise mit einem Blutdruckmessgerät selbst zu kontrollieren.
Was bei der Blutdruckmessung gemessen wird
Prinzipiell werden bei der Blutdruckmessung folgende zwei Werte gemessen: der obere (systolische) Blutdruck, also der höchste Blutdruck, der durch die Herzmuskelkontraktion entsteht (Systole = Anspannungs- und Auswurfphase), und der untere (diastolische) Blutdruck, der vor der Herzmuskelkontraktion (Diastole = Entspannungs- und Füllungsphase) besteht.
Die Blutdruckwertangabe erfolgt in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg), wobei 1 mmHg dem Druck entspricht, der von einer Quecksilbersäule von einem Millimeter Höhe erzeugt wird. Im Allgemeinen liegt eine Hypertonie (Bluthochdruck) vor, wenn der systolische (obere) Blutdruckwert 140 mmHg und/oder der diastolische (untere) Wert 90 mmHg oder mehr beträgt.
Tödliche Krankheiten durch Bluthochdruck
Eine Hypertonie gilt in der Regel durch Medikamente und/oder eine Umstellung der Lebensgewohnheiten als gut behandelbar. Bei einer nicht ausreichenden oder unbehandelten Hypertonie besteht dagegen nach Angaben von Gesundheitsexperten ein erhöhtes Risiko, an einem lebensgefährlichen Herz-Kreislauf-Leiden wie einem Herzinfarkt oder Schlaganfall sowie an Demenz, Nieren- und/oder Augenleiden zu erkranken.
Wie dem öffentlichen Gesundheitsportal des BMGF zu entnehmen ist, kann bei den meisten Fällen, nämlich bei 85 bis 90 Prozent, bei Menschen mit einer Bluthochdruckerkrankung „keine nachweisbare organische Ursache festgestellt werden. Als Gründe werden hauptsächlich erbliche Faktoren und ein ungesunder Lebensstil vermutet“. Zu den ungünstigen Ernährungs- und Lebensbedingungen, die zu Hypertonie führen können, zählen Übergewicht, hoher Kochsalz- und Alkoholkonsum, Rauchen, Bewegungsmangel und Stress.
Präventive Maßnahmen
Der Einzelne kann mit einer gesunden Lebensweise und Ernährung sein Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken, senken. Doch auch wer bereits unter Hypertonie leidet, kann damit zur Verbesserung seines Leidens beitragen. Gesundheitsexperten raten beispielsweise zu einer regelmäßigen Bewegung, wie dreimal wöchentlich einem Ausdauertraining von je 30 bis 45 Minuten. Gesund sind auch ein ausreichender und ungestörter Schlaf, der Verzicht auf Nikotin sowie das Vermeiden von Übergewicht und chronischem Stress.
Zu einer gesunden Ernährung gehören wenig Alkohol und Zucker, viel Gemüse, Vollkornprodukte, Salat, Obst, mindestens zweimal pro Woche Fisch, aber höchstens dreimal wöchentlich Fleisch. Zudem ist Raps- und Olivenöl den gehärteten Fetten wie Butter vorzuziehen. Experten empfehlen für einen gesunden Blutdruck zudem eine salzarme Ernährung und eine ausreichende Trinkmenge pro Tag von mindestens 1,5 Liter kalorienfreien oder -armen Getränken wie Wasser oder ungesüßten Tees. Tipps zur gesunden Ernährung gibt es online beim BMGF und unter www.gesundheit.gv.at.