(kunid) Jeder Zweite hält es laut einer Umfrage des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) für wahrscheinlich, einen Unfall im Straßenverkehr zu erleiden. Dagegen erachten weit weniger, nämlich nur jeder Vierte, einen Unfall im eigenen Haushalt für wahrscheinlich. Tatsächlich ereignen sich aber im Wohnbereich wesentlich mehr Unfälle als im Verkehr, wie eine Unfallstatistik belegt.

Wenn man sich an der Wohnungstür voneinander verabschiedet, sollte man eher dem, der zu Hause bleibt, ein „Pass auf dich auf“ zurufen als dem, der sich auf den Weg macht, meint der Verband der Versicherungs-Unternehmen Österreichs (VVO) mit Blick auf die Unfallstatistik.

Denn von den 792.100 Unfallverletzten, die es laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) letztes Jahr gab – außerhalb eines Spitals versorgte Verletze sind hier noch gar nicht eingerechnet –, entfielen nur zehn Prozent auf den Verkehr, 39 Prozent waren dagegen Haushaltsunfälle.

Fast 307.000 Verletzte bei Haushaltsunfällen

Im Detail verletzten sich 2016 nach Angaben des KFV 792.100 Personen bei Unfällen so schwer, dass sie in einem Spital ärztlich versorgt werden mussten, davon die Mehrheit, nämlich knapp 39 Prozent oder 306.800 Personen während eines Haushaltsunfalles.

36 Prozent oder 288.800 Menschen verletzten sich bei einem Unfall in der Freizeit, 14 Prozent (114.600 Personen) während der Arbeit oder im Rahmen des Schulunterrichts und zehn Prozent (81.900 Personen) im Straßenverkehr. Insgesamt verloren letztes Jahr mehr als 2.500 Menschen durch einen Unfall ihr Leben.

„Alle zwei Minuten verletzt sich eine Person in den eigenen vier Wänden so schwer, sodass eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich ist“, so KR Prof. Elisabeth Stadler, Vizepräsidentin des Roten Kreuzes. „Während die Unfallzahlen in anderen Lebensbereichen wie zum Beispiel im Straßenverkehr zurückgehen, steigt die Zahl der Haushaltsunfälle an. Dass sich im Haushalt beinahe vier Mal so viele Unfälle wie im Straßenverkehr ereignen, ist vielen nicht bewusst“, wie Stadler weiter betont.

Die Hälfte hält einen Verkehrsunfall für wahrscheinlich

Eine Umfrage des KFV belegt, dass zwischen dem realen Unfallgeschehen einerseits und der Risikoeinschätzung durch die Bevölkerung andererseits eine hohe Diskrepanz besteht.

Laut KFV-Direktor Othmar Thann erachten es laut einer aktuellen KFV-Umfrage nur drei Prozent der Bürger für „sehr wahrscheinlich“, zu Hause einen Unfall zu erleiden. Weitere 21 Prozent halten es für „eher wahrscheinlich“. Zugleich seien jedoch sieben Prozent der Meinung, dass es sehr wahrscheinlich sei, im Straßenverkehr zu verunglücken, und weitere 43 Prozent gaben an, dass dies eher wahrscheinlich sei.

Insgesamt halten demnach 24 Prozent einen Haushaltsunfall für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich, beim Straßenunfall sind dies jedoch mehr als doppelt so viele, nämlich 50 Prozent. Aber: „Die Realität ist umgekehrt“, wie Othmar Thann mit Blick auf die tatsächlichen Unfallzahlen feststellt. „Das Unfallrisiko im Haushalt ist vier Mal so groß wie im Straßenverkehr“, so Thann.

Absicherung für den Ernstfall

Doch egal, wo etwas passiert, wenn es zum Unfall kommt, sollte der Betroffene zumindest finanziell abgesichert sein. Eine private Vorsorge ist vor allem deshalb wichtig, da die gesetzliche Unfallversicherung fast nur Arbeits- oder Schulunfälle abdeckt, die meisten Unglücke sich jedoch in der Freizeit ereignen. Zudem reichen die gesetzlichen Unfallleistungen oft nicht aus, damit bei schweren Unfallfolgen wie einer dauerhaften Invalidität der künftige Lebensunterhalt ausreichend abgesichert ist.

Im Gegensatz zur gesetzlichen bietet eine private Unfallversicherung weltweit und rund um die Uhr Versicherungsschutz. Die Höhe der im Invaliditätsfall vom Versicherer zu zahlende Kapitalsumme oder/und Rentenleistung ist in der Regel individuell wählbar.

Eine umfassende Einkommensabsicherung bietet eine private Berufsunfähigkeits-Versicherung. Sie leistet eine vertragliche vereinbarte Rente, wenn ein Erwerbstätiger seinen bisherigen Beruf dauerhaft wegen eines Unfalles oder einer Krankheit nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt ausüben kann.