(kunid) Der neue „Fehlzeitenreport 2016“ des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger berichtet von einem leichten Anstieg der Krankenstände, allerdings auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Die Beschäftigten waren im Schnitt 12,7 Kalendertage im Krankenstand. Ein weiteres Ergebnis ist, dass jeweils drei Krankheitsgruppen die meisten Krankheitsfälle und Krankheitsfehlzeiten verursachen.

Die krankheits- und unfallbedingten Fehlzeiten haben 2015 im Vergleich zu 2014 leicht zugenommen, wie der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger bei der Vorstellung des aktuellen „Fehlzeitenreports 2016“ jüngst mitteilte. Diesem Bericht liegen die Werte des Jahres 2015 zugrunde. Der Fehlzeitenreport wird seit 2007 vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) im Auftrag des Hauptverbandes, der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), der Arbeiterkammer (AK) und der Allgemeinen Unfallversicherungs-Anstalt (AUVA) herausgegeben.

„Die unselbständig Beschäftigten waren im Jahresverlauf durchschnittlich 12,7 Tage im Krankenstand, um gut 2,5 Prozent mehr als 2014 (12,3 Tage)“, ist dem 134 Seiten umfassenden Bericht zu entnehmen. Dieser Wert entspreche einer Krankenstandsquote – das heißt: einem Verlust an Arbeitszeit – von 3,5 Prozent (2014: 3,4 Prozent). Der Report führt die Differenz zwischen 2014 und 2015 auf eine erhöhte Zahl an Atemwegserkrankungen zurück. Diese könne durch die starke Grippewelle in den ersten Monaten 2015 erklärt werden.

Krankenstände auf niedrigem Niveau

Langfristig gesehen sei das Krankenstandsniveau derzeit vergleichsweise niedrig. „Die krankheitsbedingten Fehlzeiten erreichten 1980, als pro Kopf 17,4 Krankenstandstage anfielen und die Krankenstandsquote bei 4,8 Prozent lag, ihren Höchstwert.“ 1990 und 2000 waren die Beschäftigten durchschnittlich 15,2 beziehungsweise 14,4 Tage krankgeschrieben.

Der langjährige Trend zu einer kürzeren Dauer der Krankenstandsfälle setzte sich 2015 fort, so der Hauptverband. Kurzkrankenstände – das sind solche bis zu drei Tagen Absenz – stellen aktuell 39 Prozent aller erfassten Krankenstandsfälle dar. Gemessen an der Summe der Krankenstandstage ist ihr Gewicht laut Report mit acht Prozent aller krankheitsbedingten Fehlzeiten aber gering.

Die meisten Fehltage durch zwei Krankheitsgruppen

Krankheiten des Atemsystems und des Muskel-Skelett-Systems zählen zu den bedeutendsten Krankheitsgruppen. Zusammen verursachen diese Erkrankungen gut 50 Prozent der Krankenstandsfälle und gut 40 Prozent aller Krankenstandstage. Des Weiteren werden rund 15 Prozent der Krankenstandsfälle durch bestimmte infektiöse und parasitäre Krankheiten verursacht. Verletzungen und Vergiftungen sowie andere außen auf den Körper einwirkende Ereignisse sind für 16 Prozent aller Krankenstandstage verantwortlich.

Das heißt, jeweils drei Krankheitsarten sind die Ursache für rund zwei Drittel aller Krankenstandsfälle und aller Krankenstandstage. Überdurchschnittlich lange Krankenstände werden in hohem Maße besonders von zwei Krankheitsarten verursacht. Neubildungen, also beispielsweise Krebs, sowie psychische Störungen und Verhaltensstörungen sind für jeweils rund 39 Prozent aller besonders langen Krankenstandsfälle verantwortlich.

Deutlich mehr Krankenstandstage durch psychische Erkrankungen

Auffallend ist, dass die Häufigkeit von psychischen Erkrankungen steigt: Sie nehmen, so der Report, von einem geringen Niveau ausgehend sowohl absolut als auch relativ zu den restlichen Krankheitsgruppen deutlich zu.

Seit Mitte der 1990er-Jahre habe sich die Zahl der Krankenstandstage infolge psychischer Erkrankungen fast verdreifacht und liegt nun auf Platz vier der Hauptursachen für Krankenstandstage. Dies dürfte aber, zumindest teilweise, auch auf eine Veränderung des Bewusstseins für psychisch bedingte Gesundheitsprobleme und die diagnostische Erfassung derselben zurückgehen, hält der Report fest.

Für den Krankheitsfall gut abgesichert

Wer unabhängig von den gesetzlich geregelten Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung eine optimale Behandlung und Komfort wie kurze Wartezeiten auf einen Facharzttermin wünscht, kann sich mit einer privaten Krankenversicherung absichern. In einer entsprechenden Polizze können beispielsweise eine freie Arztwahl, diverse Präventionsangebote und Versicherungsschutz im Ausland vereinbart werden.

Auch eine Vereinbarung, dass Mehrkosten für Medikamente und Behandlungen, welche die gesetzliche Krankenkasse nicht oder nur noch zum Teil bezahlt, anteilig übernommen werden, sind möglich. Versicherbar sind in einer privaten Krankenversicherung zudem eine Sonderklasse-Unterbringung und -Behandlung im Spital. Je nach Vereinbarung hat man bei einem Spitalaufenthalt dann die freie Wahl bei Arzt, Chirurg und Ein- oder Zweibettzimmer, die Option auf ambulante Operationen und/oder auch die Möglichkeit, beim eigenen kranken Kind in der Klinik zu bleiben.