(kunid) Das ist insgesamt eine Zunahme um 3,1 % gegenüber 2022. Auffällig war im letzten Jahr unter anderem der Anteil von Alkoholunfällen – mit 7,5 % wurde der zweithöchste Wert seit drei Jahrzehnten erreicht.

44.585 Menschen sind 2023 auf Österreichs Straßen bei Verkehrsunfällen verletzt worden (+3,1 % gegenüber 2022). 402 Menschen wurden durch Verkehrsunfälle getötet (+8,6 %) – erstmals seit dem Vor-Corona-Jahr 2019 wieder mehr als 400. Diese Zahlen hat die Statistik Austria nun veröffentlicht.

6.479 verletzte oder getötete Personen waren über 65 Jahre alt. Das ist der höchste Wert seit Beginn der digitalen Aufzeichnungen 1992. Während die Anzahl der Verunglückten auf Österreichs Straßen seit 1992 insgesamt um 24 % gesunken ist, ist jene der verunglückten Senioren um 36 % gestiegen.

Verunglückte nach Verkehrsart

Größte Fallgruppe sind mit 44,4 % Pkw, zweitgrößte Fahrräder einschließlich E-Scooter (28,5 %). 11.226 Fahrer von Fahrrädern und E-Scootern wurden 2023 verletzt oder getötet, ein Anstieg um 2,8 % gegenüber 2022 und der höchste Wert seit Beginn der digitalen Aufzeichnungen 1992.

„Diese seit Jahren zu beobachtenden Zunahmen sind vor allem auf die Anstiege bei den Verunglückten (Verletzte oder Getötete) mit elektrisch betriebenen Fahrrädern oder E-Scootern zurückzuführen“, erklärt die Statistik Austria.

2023 sind 4.095 Personen mit einem E-Bike bzw. E-Scooter verletzt oder getötet worden – etwa vier Mal so viele wie 2018 (1.042).

1.610 E-Scooter-Fahrer verletzt oder getötet

E-Scooter scheinen mit dem Jahr 2023 erstmals als eigene Kategorie in der Statistik auf: 1.607 E-Scooter-Fahrer wurden verletzt, drei weitere getötet.

Der häufigste Unfallgegner war für E-Scooter-Fahrer der Pkw (40 %), 35 % waren Alleinunfälle. Der Großteil der verunglückten E-Scooter-Fahrer war männlich (70 %). Ein hoher Anteil (13 % der Verunglückten) ist zum Unfallzeitpunkt alkoholisiert gewesen.

7,5 % Alkoholunfälle

Insgesamt lag der Anteil der Alkoholunfälle im österreichischen Straßenverkehr 2023 mit 7,5 % auf dem zweithöchsten Wert seit 1992 (2022: 8,0 %).

1.739 Kfz-Lenker waren 2023 alkoholisiert in einen Unfall mit Personenschaden involviert, 86 % davon waren Männer. Somit ist von allen verunfallten männlichen Kfz-Lenkern jeder zwanzigste, von Lenkerinnen nur jede 56. durch Alkohol beeinträchtigt gewesen.

Von allen Lenkern mit gemessenen Alkoholwerten wiesen 75 % einen Blutalkoholwert von zumindest einem Promille auf, 13 % mehr als zwei Promille, berichtet die Statistik Austria.

KFV: Drogenproblem im Straßenverkehr

Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) wiederum hatte jüngst aufhorchen lassen: Die Wahrscheinlichkeit, im österreichischen Straßenverkehr auf Drogenlenker zu treffen, sei hoch.

Von der Exekutive sind 2023 zwar „nur“ 8.676 Personen wegen Fahrens unter Drogeneinfluss angezeigt worden, allerdings geht das KFV aufgrund seiner „Dunkelfeldstudie Drogen“ von einer hohen Dunkelziffer aus.

Demnach haben in den vergangenen zwölf Monaten 5 % der 1.004 Befragten einen Pkw gelenkt, obwohl sie unter Drogeneinfluss standen. Hochgerechnet wären dies rund 250.000 Personen in Österreich, so das KFV.

Seit einer Vergleichsstudie von 2021 wäre damit die Anzahl der Drogenlenker um etwa ein Viertel gestiegen (2021: 204.000 Personen).