(kunid) Besonders Frauen, die im Durchschnitt weniger verdienen und entsprechend geringere Pensionen beziehen werden, sollten auch die Ertragschancen am Kapitalmarkt nutzen.

Im Grunde müssten Frauen nicht allzu viel Risiko nehmen, um eine gute Rendite zu erzielen. Das ist das bemerkenswerte Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Spectra zum Thema Frauen und finanzielle Vorsorge in Österreich.

Ein Viertel der Befragten gab demnach an, bis zu 999 Euro zur Verfügung zu haben (10 % der Männer). Nur 4 % der Frauen gehen davon aus, mehr als 2.000 Euro an staatlicher Pension zur Verfügung zu haben (12 % der Männer). 35 % der Frauen wissen gar nicht, welcher Betrag ihnen zur Verfügung stehen wird.

Exakt die Hälfte der weiblichen Befragten konnte keine Auskunft darüber geben, wie viel Geld ihr pro Monat für private Pensionsvorsorge zur Verfügung stehen wird. Zum Vergleich: Von den männlichen Befragten gaben nur 39 % an, das nicht zu wissen.

Frauen als Finanzvorstand der Familie

Die Rolle der Frauen bei finanziellen Fragen im Familienverbund hat sich im Laufe der Jahre geändert, so Petra Zehetleitner-Ruderer, Leiterin des Competence Centers Veranlagen und Wertpapiere in der Raiffeisen-Landesbank (RLB) Steiermark.

Hatten Frauen früher kaum Mitspracherecht, tragen sie heute zum Familieneinkommen bei und fordern folglich auch Mitsprache.

Analysen zeigen, dass zwar Girogeschäfte in vielen Fällen getrennt geführt werden, die Familienvorsorge aber gemeinsam geplant wird.

Kurzum: Männer sind im Familienverbund oft „Haushaltsvorstand“, Frauen hingegen „Finanzvorstand“

Frauen schätzen eigenes Finanzwissen geringer ein als Männer

Im Anlageverhalten gibt es zwischen Frauen und Männern allerdings signifikante Unterschiede. Demnach existieren bei Frauen deutlich mehr Ängste vor möglichen hohen Verlusten (71 % gegenüber 62 % bei Männern).

Zudem ist das Misstrauen gegenüber Aktienmärkten bei Frauen (66 %) größer als bei Männern (61 %). Ein Grund könnte darin liegen, dass 71 % der befragten Frauen „fehlendes Wissen“ angeben, während Männer das nur zu 57 % tun.

Diese Einschätzung der Frauen zeigt sich auch bei konkreten Anlageentscheidungen, denn Frauen sind bei finanzieller Vorsorge und Veranlagung sicherheitsorientierter, risikobewusster und vorsichtiger als Männer.

Frauen verzichten auf Ertrag

Eklatant ist der Unterschied zwischen Frauen und Männern in Hinblick auf die Vorsorgeprodukte, die sie nutzen. Nur 15 % der weiblichen Befragten gibt an, in Wertpapiere veranlagt zu sein (Fonds, Aktien, Anleihen, Zertifikate), während 27 % der Männer diese für ihre Altersvorsorge bereits nutzen.

Bei der Frage, ob Sicherheit oder Ertrag wichtiger ist, entscheiden sich 14 % für größtmöglichen Ertrag, was deutlich unter dem Anteil der Männer liegt, von denen 23 % Ertrag den Vorzug gaben.

Auch gefragt, ob attraktiverer Ertrag ein Anreiz für mehr private Pensionsvorsorge wäre, bestätigten das nur 41 % der Frauen, während das 52 % der Männer taten.

Kundenbedürfnis Sicherheit

Laut Studie wünschen sich Frauen vor allem Sicherheit in der Geldanlage – „eine Anforderung, die Zertifikate perfekt erfüllen können“, bringt Heiko Arbter, Mitglied des Vorstands bei der Raiffeisen Centrobank AG, nur eine Möglichkeit ins Spiel.

Sicherheit und Ertrag müssen dabei nicht im Widerspruch zueinanderstehen: Unterschiedliche Performance-Untersuchungen zeigen, dass defensive Anlage-Zertifikate in einem schwierigen Marktumfeld geprägt von extrem niedrigen Zinsen eine Lösung sind – und zwar laut Arbter für ein sehr breites Anlegerpublikum.

Aber gleich, ob Mann oder Frau: Fragen Sie Ihren Berater – der wird Ihnen die Frage beantworten können, wie Sie bestmöglich für das Alter vorsorgen.