(kunid) Einer Auswertung des Versicherungskonzerns Uniqa gemeinsam mit Ubimet zufolge war 2017 das schwerste Unwetter-Jahr seit 2010. Und: Unwetter werden in Zukunft deutlich öfter und in einer stärkeren Intensität auftreten.
(kunid) Das Wetter spielt in der Versicherungsindustrie eine große Rolle. Obwohl Herr und Frau Österreicher oft schon im Vorfeld auf Warnungen (etwa von Ubimet, einem privaten Anbieter meteorologischer Prognosesysteme, Auskünfte und Unwetterwarnungen) reagieren und präventive Maßnahmen setzen, verursachten die Unwetter des Jahres 2017 (unter Kunden des Versicherungskonzerns, Anm.) Schäden in Höhe von 100 Millionen Euro.
(kunid) Das ist der höchste Wert, der in den vergangenen acht Jahren gemessen wurde. Im Schnitt kostete ein Unwetterschaden im vergangenen Jahr 2.150 Euro. Und auch an den Ubimet-Zahlen lässt sich eine Veränderung ablesen: Im vergangenen Jahr wurden um 75 Prozent mehr Unwetterwarnungen verschickt als noch 2016.
Extreme Wetterereignisse treten gehäuft auf
Im Bundesländervergleich mussten die Menschen in der Steiermark am öftesten sich selbst und ihr Hab und Gut in Sicherheit bringen. Die meisten Unwetterschäden gab es in den Monaten Juli und August sowie im Oktober.
In diesen Unwettermonaten gibt es im Schnitt zehnmal so viele Schäden wie in allen anderen Monaten des Jahres. Und im Monatsvergleich gab es laut Auswertung der Zahlen im Juli 2017 mit knapp 35 Millionen Euro die meisten Unwetterschäden.
Die Ergebnisse dieser Auswertung bestätigt auch ein Report des World Economic Forum, der unter dem Titel „The Global Risks Report 2018“ erschienen ist. Experten bewerten in dem Bericht regelmäßig die größten Risiken für die Weltbevölkerung.
Auf Platz eins liegt seit dem Jahr 2017 „Extreme weather events“ – also Unwetter, die heftiger verlaufen und deutlich mehr Schäden anrichten als übliche Wetterereignisse. Kurzum: Unwetter werden in Zukunft deutlich öfter und in einer stärkeren Intensität auftreten.
Ein unvergesslicher Tag: der 10. Juli 2017
Ein Experte des Versicherungskonzerns dazu: „Wir haben Kunden 2017 deutlich öfter geholfen, Schäden aufgrund von Wetterkapriolen wieder zu reparieren, als im Jahr davor.“ Allgemein wird davon ausgegangen, dass auch künftig höhere Leistungen aufgrund von Unwettern geschehen. Gemessen am Durchschnitt der vergangenen acht Jahre haben Unwetter 2017 um 37 Millionen Euro mehr Schäden verursacht.
Was die verschiedenen Unwetterarten betrifft, hat Hagel (unter den Kunden der Uniqa) mit Abstand die meisten Schäden verursacht, danach folgten Sturm- und Hochwasserschäden. „Die schlimmsten Schäden“, so die heimische Assekuranz, „verursachte jener Hagel, der am 10. Juli 2017 in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland zahlreiche Autos und Häuser beschädigte. Insgesamt belief sich die Schadensbilanz an diesem Tag auf knapp 18 Millionen Euro.“
Von den insgesamt 12,5 Millionen Warnmeldungen, die Ubimet an Kunden der Uniqa verschickte, entfielen mehr als 70 Prozent auf Gewitter/Blitz, über zehn Prozent auf Starkregen, rund je sechs Prozent auf Starkschneefall und Sturm/Hagel und fast fünf Prozent auf Glatteisregen. SMS-Warnungen an Private verschickt übrigens auch die Österreichische Unwetterzentrale, ein Service von Ubimet.
Alpenraum zusätzlich betroffenZusätzlich ist der Alpenraum aufgrund des starken Gefälles besonders von Erdrutschen, Lawinen und Muren, also Schlammströmen, betroffen, die eben auch aus dem jeweiligen Unwetter resultieren.
Ebenso ist die Hochwassergefährdung in Gebirgsregionen aufgrund der zahlreichen Flüsse, Bäche und Seen höher als im Flachland, meinen Meteorologen.
Nach den extrem niedrigen Temperaturen des Februars erwartet uns demnach auch in Mitteleuropa bald schon wieder ein „heißer“ Sommer mit hoffentlich nur wenigen Unwettern und folglich auch wenigen Schäden.