Eine aktuelle Umfrage zeigt, was Österreichs Autofahrer im Straßenverkehr am meisten nervt, welche Verhaltensweisen sie als gefährlich betrachten und zu welchen riskanten Szenarien Autofahrer sich hin und wieder verleiten lassen.

10.8.2015 (kunid) Die meisten Autofahrer ärgern sich darüber, wenn andere die linke oder mittlere Spur grundlos blockieren, wie eine jüngst veröffentlichte Befragung zeigt. Doch es gibt noch zahlreiche andere, teils gefährliche Fahrmanöver, die so manchen Pkw-Lenker zornig werden lassen.

Was Österreichs Autofahrer im Straßenverkehr besonders nervt, was sie als gefährlich empfinden und was ihnen ab und zu selbst passiert, hat ein Versicherer zusammen mit Mindtake Research, einer Online-Marktforschungs-Plattform, in einer aktuellen „Autostudie“ erhoben. Dazu wurden 2.002 Personen ab 18 Jahren befragt.

Laut Umfrageergebnis ist die Mehrheit der Autofahrer, nämlich 74 Prozent der Befragten, am meisten genervt, wenn andere „grundlos die linke oder mittlere Spur blockieren“. 71 Prozent ärgert es, wenn das Reißverschlussprinzip ignoriert wird. Etwa auf gleicher Höhe liegen die nächsten zwei Plätze der größten Aufreger im Straßenverkehr: 70 Prozent nervt es, wenn der Vordermann zu langsam fährt und dahinschleicht, 69 Prozent, wenn andere „sich über alles aufregen und wild hupen“.

Gefährliches Verhalten von Radfahrern

Platz fünf geht mit 68 Prozent an das Blockieren von Kreuzungen. 66 Prozent der Befragten gaben an, erzürnt zu sein, wenn andere die Rettungsgasse kurzerhand dazu nutzen, um selbst schneller voranzukommen. Übrigens ist dies kein Kavaliersdelikt: Das widerrechtliche Befahren der Rettungsgasse kann eine Strafe von bis zu 2.180 Euro nach sich ziehen.

Ähnlich hohe Strafen drohen auch Dränglern. Sie gehen zudem 64 Prozent der Autofahrer gewaltig auf die Nerven. Übrigens, was nervt, wird laut Umfrage nicht automatisch auch im gleichen Ausmaß als gefährlich betrachtet. Während etwa die Spurblockierer wie bereits genannt von 74 Prozent der Befragten als die nervigsten Autofahrern angesehen werden, werden sie nur von 38 Prozent der Umfrageteilnehmer als gefährlich erachtet.

Die meisten Autofahrer, nämlich 85 Prozent, gaben an, dass sie es als gefährlich erachten, wenn Radfahrer sich nicht an die Verkehrszeichen halten. Den Rechtsvorrang nicht zu beachten, stufen 80 Prozent als gefährliches Verhalten ein. 78 Prozent halten es für riskant, bei Dämmerung kein Licht einzuschalten. Ein Prozent weniger sehen das Telefonieren während der Fahrt, ohne dabei eine Freisprecheinrichtung zu benutzen, als gefährlich an. Raser sind in den Augen von 73 Prozent eine Gefahrenquelle.

„Passiert mir selbst hin und wieder“

Fragt man danach, was „einem selbst hin und wieder passiert“, so fallen die Nennungen deutlich niedriger aus.

Das lässt die Frage offen, ob es entweder einer Minderheit immer wieder gelingt, die Mehrheit zu ärgern oder es eine Kluft zwischen der Beurteilung fremden und eigenen Verhaltens gibt.

28 Prozent geben zu, manchmal zu schnell zu fahren und 26 Prozent, dann und wann bei gelber oder roter Ampel in eine Kreuzung einzufahren – obwohl diese Verhaltensweisen 73 Prozent beziehungsweise 69 Prozent als gefährlich einstufen. 16 Prozent gestanden, mit dem Telefon in der Hand zu fahren.

Wo sich Männer und Frauen signifikant unterscheiden

An mancher Stelle macht die Studie deutliche Unterschiede darin aus, wie Männer und Frauen Nerviges und Gefährliches beurteilen und wie sich selbst einschätzen. Fünf Verhaltensweisen stechen dabei besonders heraus.

So fühlen sich beispielsweise 60 Prozent der Männer von Dränglern stark genervt, bei den Frauen ist der Anteil mit 69 Prozent noch einmal deutlich höher.

Rasen halten 68 Prozent der Männer für gefährlich, unter den Frauen haben sogar 79 Prozent mit Temposündern ein Problem. Im Gegensatz gaben 34 Prozent der Männer, und damit deutlich mehr als bei den Frauen, hier waren es 22 Prozent, zu, zum Teil schneller als erlaubt zu fahren.