Worauf es bei einer zweckmäßig ausgestatteten Hausapotheke ankommt und wie man nicht mehr benötigte Arzneimittel entsorgt.

30.11.2015 (kunid) Eine gut ausgestattete Hausapotheke kann bei den ersten Krankheitssymptomen eines grippalen Infekts oder sonstigen gesundheitlichen Beschwerden für eine schnelle Linderung sorgen. Wichtig ist jedoch, dass die richtigen Arzneimittel im Haus sind und diese dann auch tatsächlich noch verwendbar sind.

Gesundheitsexperten empfehlen mindestens einmal im Jahr den Inhalt des heimischen Medizinschrankes auf Haltbarkeit, Funktionstüchtigkeit und Zweckmäßigkeit zu prüfen.

Denn Medikamente sollten zum einen nach Ablauf des auf der Verpackung und/oder auf dem Beipackzettel angegebenen Verfallsdatums nicht mehr genommen werden. Zum anderen ist nicht jedes Präparat für jeden Patienten gleich gut geeignet. Doch auch Hilfsmittel wie Fieberthermometer oder Pflaster könnten ihre Funktionstüchtigkeit im Laufe der Jahre verlieren.

Medikamente, deren Haltbarkeitsdatum überschritten ist

Laut der Österreichischen Apothekerkammer können Medikamente unter anderem unwirksam, werden, wenn das angegebene Mindesthaltbarkeits-Datum überschritten ist.

Besondere Vorsicht ist auch bei bereits geöffneten Fläschchen, Tiegeln und Tuben mit Säften, Tropfen und Salben angebracht. Denn diese verlieren nach dem ersten Öffnen teils nach wenigen Tagen oder Wochen ihre Wirksamkeit beziehungsweise sind nicht mehr für eine Einnahme geeignet.

Das auf der Umverpackung angegebene Haltbarkeitsdatum gilt nämlich bei diesen Arzneimittelformen nur für ungeöffnete Medizin. Wie lange derartige Arzneimittel nach dem Öffnen halten, ist in der Regel der Packungsbeilage zu entnehmen. Sinnvoll ist es, das Datum, wann die Packung geöffnet wurde, auf dem Arzneimittel zu notieren.

Individuell passende Arzneimittel

Doch nicht nur die Haltbarkeit sollte kontrolliert werden, sondern auch, ob die Zusammensetzung der Hausapotheke sinnvoll ist. Medikamente für Erwachsene, selbst wenn sie rezeptfrei sind, können beispielsweise für Kinder sogar gefährlich sein.

Die richtige Auswahl, welche Arzneimittel in der Hausapotheke sinnvoll sind, hängt von vielen Faktoren wie dem Alter und/oder möglicherweise bereits bestehenden chronischen Krankheiten der Familienmitglieder ab.

So braucht eine Familie mit kleinen Kindern andere Arzneimittel als ein Seniorenhaushalt. Eine Übersicht, was grundsätzlich in eine sinnvoll ausgestattete Hausapotheke gehört, bietet die genannte Apothekerkammer auf ihrem Webportal mit einer kostenlos herunterladbaren Checkliste.

Medikamente richtig entsorgen

Gesundheitsexperten raten Verbrauchern neben der Kontrolle des Verfallsdatums der Medikamente, Tabletten ohne Verpackung und Salben ohne Beipackzettel wegzuwerfen, wenn man nicht mehr weiß, wogegen das Medikament wirkt. Alle Arzneimittelpackungen, die kein Haltbarkeitsdatum aufweisen, aber älter als fünf Jahre sind, sollten ebenfalls entsorgt werden. Hilfsmittel wie Pflaster oder Fieberthermometer sind auf ihre Funktionstüchtigkeit zu prüfen.

Nach Angaben der Apothekerkammer sollten zu entsorgende Altmedikamente in die Apotheke oder zur Problemstoffsammlung gebracht werden. Sie sollten nicht in den Restmüll geworfen und nicht in die Toilette oder in das Waschbecken geschüttet und so entsorgt werden. Mehr Details zur richtigen Lagerung und Entsorgung von Arzneimittel sind im herunterladbaren Flyer „Entsorgung ohne Nebenwirkungen“ der Österreichischen Apothekerkammer enthalten.

Die Aufbewahrung von Arzneimitteln sollte nach Angaben von Gesundheitsexperten möglichst an einem dunklen, kühlen und trockenen Ort erfolgen, der für Kinder nicht zugänglich ist. Ungeeignet sind daher das Badezimmer und/oder bei Familien mit Kindern nicht abschließbare Schränke.