Das Internet birgt für viele Menschen große Sicherheits-Stolpersteine, wie eine Studie bestätigt. Was Betroffene, die einem Cyberkriminellen zum Opfer gefallen sind, hierzulande tun können.

7.3.2016 (kunid) Das statistische Amt der EU, Eurostat, hat eine neue Studie veröffentlicht, wonach jeder vierte Europäer beim Surfen vergangenes Jahr mit Sicherheitsproblemen konfrontiert war. Die meisten Zwischenfälle gab es in Kroatien, hier gaben 42 Prozent der Nutzer Sicherheitsprobleme an. Österreich liegt mit 19 Prozent unter dem EU-Schnitt von 25 Prozent. EU-weit sei die Internetsicherheit laut Studie in den letzten fünf Jahren deutlich gestiegen.

Das europäische Statistikamt Eurostat hat vor Kurzem eine Studie zum Thema Internetsicherheit veröffentlicht. Für die Studie von Eurostat wurden Erhebungen bei Privatpersonen im Alter von 16 bis 74 Jahren durchgeführt, in den meisten Ländern im zweiten Quartal 2015.

Das Ergebnis: Der Anteil der Internetnutzer, die im Internet mit gängigen Sicherheitsproblemen wie Viren, Datenmissbrauch, finanziellen Verlusten oder dem Zugriff ihrer Kinder auf ungeeignete Webseiten konfrontiert waren, belief sich vergangenes Jahr europaweit auf 25 Prozent. Jeder vierte Europäer hatte also beim Ausführen bestimmter Tätigkeiten Sicherheitsprobleme.

Verzicht auf bestimmte Web-Aktivitäten

Sicherheitsbedenken in Bezug auf Onlinebanking hatten vor allem die Deutschen (27 Prozent) und die Portugiesen (26 Prozent) sowie die Italiener (24 Prozent). EU-weit traf das auf 18 Prozent der Nutzer zu – sie nahmen kein Internetbanking in Anspruch –, in Österreich waren es 15 Prozent.

13 Prozent der Nutzer griffen EU-weit wie auch in Österreich nie mit einem Mobilgerät über eine drahtlose Verbindung auf das Internet zu, sondern surften nur von zu Hause aus. Auf die Onlinebestellung oder den Onlinekauf von Waren oder Dienstleistungen (für den privaten Gebrauch) verzichteten in Österreich 19 Prozent der Internetnutzer. Auch hier liegt Österreich genau im EU-Schnitt.

Österreich eines der weniger betroffenen Länder

Im Detail berichteten in Österreich 19 Prozent der Webnutzer von Sicherheitsproblemen beim Surfen. Damit gehört Österreich zu den Ländern mit weniger Zwischenfällen im Netz. Weitere EU-Mitgliedstaaten mit einem geringen Anteil an Nutzern mit Sicherheitsproblemen sind unter anderem Tschechien (zehn Prozent), die Niederlande (elf Prozent) und die Slowakei (13 Prozent).

Sie liegen zusammen mit neun weiteren Ländern unter dem EU-Gesamtschnitt von 25 Prozent. Hingegen hatten in Kroatien 42 Prozent Probleme in Sachen Internetsicherheit – das ist der höchste Wert im Länder-Ranking – dicht gefolgt von Ungarn mit 39 Prozent und Portugal mit 36 Prozent.

Viren und Schadprogramme Problem Nummer eins

Die am häufigsten auftretenden Probleme im Netz waren Viren oder andere Schadprogramme wie Würmer oder Trojaner. Etwas mehr als jeder fünfte Nutzer (21 Prozent) war EU-weit von diesen Sicherheitslücken betroffen, am meisten in Kroatien mit 41 Prozent. In Österreich lag der Wert bei 14 Prozent.

In den letzten fünf Jahren sei der Anteil der Internetnutzer, deren Computer durch einen Virus oder ein anderes Schadprogramm infiziert wurde, insgesamt zurückgegangen. Eine Ausnahme davon war Kroatien – hier nahm der Wert um acht Prozentpunkte zu. In Österreich ist der Wert gleich geblieben. Am stärksten habe sich die Lage in der Slowakei gebessert: 2010 waren noch 47 Prozent der Internetnutzer mit Viren und Schadprogrammen konfrontiert, 2015 nur mehr neun Prozent.

Hilfreiche Tipps gegen Cyberkriminelle

Hilfreiche Tipps, wie man sich vor Cyberkriminellen schützen kann, bietet der kostenlos herunterladbare Flyer „Schutz vor IT-Kriminalität“ des Bundeskriminalamtes. Wer einen Verdacht hat, dass er Opfer eines Internetbetrugs geworden ist und sich über die weitere Vorgangsweise informieren möchte, kann sich direkt per E-Mail ([email protected]) an die Meldestelle des Bundeskriminalamtes wenden.

Wer durch Cyberkriminalität geschädigt wurde oder konkrete Hinweise zu einem Täter geben kann, sollte sich nach Aussagen des Bundeskriminalamtes direkt an eine Polizeidienststelle wenden.