(kunid) Laut einer aktuellen Studie glaubt zwar die Mehrheit, für die eigene Altersvorsorge selbst verantwortlich zu sein. Viele fürchten aber, im Alter nicht über ausreichende finanzielle Ressourcen zu verfügen.
Mehr als 4.000 Menschen in fünf Ländern wurden zum Thema „finanzielle Zuversicht“ befragt. Weniger als die Hälfte von ihnen ist optimistisch, mehr als 40 Prozent fürchten, im Alter nicht über genügend Geld zu verfügen. Knapp 70 Prozent aller Österreicher fühlen sich laut Studie auch selbst für ihre Altersvorsorge verantwortlich.
Das Schweizer Umfrageforschungsunternehmen Link Marketing Services AG hat im Auftrag der Swiss Life AG im heurigen Frühjahr eine laut Angaben repräsentative Studie zum Thema „Finanzielle Zuversicht“ durchgeführt.
Das Ergebnis wurde nun anlässlich des Weltspartages präsentiert.
Die Ergebnisse im Detail
Im Rahmen einer Online-Erhebung wurden insgesamt 4.157 Menschen zwischen 18 und 79 Jahren in fünf Ländern befragt. Jeweils rund ein Fünftel der Studienteilnehmer kam aus der Schweiz, aus Österreich, Deutschland, Großbritannien und Frankreich.
Je ein Viertel der Befragten zählte in jedem Land zur Altersgruppe der „Millennials“ (18 bis 35 Jahre), der „Generation X“ (36 bis 50 Jahre), der „Babyboomer“ (51 bis 65 Jahre) sowie der „Veteranen“ (66 bis 79 Jahre).
Weniger als die Hälfte zuversichtlich
46 Prozent aller Befragten erklärten, hinsichtlich ihrer finanziellen Situation zuversichtlich zu sein. Große Unterschiede zeigten sich laut der Studie sowohl regional als auch zwischen den Generationen.
Während 50 Prozent der 66- bis 79-Jährigen zuversichtlich in die Zukunft blicken, sind es in der „Generation X“ und bei den „Baby Boomers“ jeweils nur 44 Prozent.
Etwas optimistischer haben sich die „Millennials“ gezeigt: 48 Prozent von ihnen gaben an, zuversichtlich zu sein, so das Ergebnis der Umfrage.
Schweiz vorne, Frankreich auf dem letzten Platz
Am wohlsten dürften sich Schweizer mit ihrer finanziellen Situation fühlen. 65 Prozent von ihnen zeigen sich zuversichtlich, vergleichsweise geringe 27 Prozent finanziell gestresst.
Im Vergleich der fünf Länder an zweiter Stelle rangiert Österreich: 48 Prozent Zuversichtlichen stehen 39 Prozent Gestresste gegenüber.
Weniger Optimismus zeigt sich in Deutschland (44 Prozent zuversichtlich, 40 Prozent gestresst). In Großbritannien liegt die Zahl der finanziell Gestressten mit 42 Prozent leicht über der Zahl der Zuversichtlichen (41 Prozent). Schlusslicht in der Studie war Frankreich. Mehr als die Hälfte der Befragten zeigt sich finanziell gestresst (53 Prozent), nur jeder Dritte ist zuversichtlich (32 Prozent).
Gründe für finanziellen Stress
Die Unsicherheit, im Alter nicht über genügend Geld zu verfügen, ist für 42 Prozent der Befragten Grund für ihren finanziellen Stress.
32 Prozent haben kein Vertrauen in das staatliche Pensionssystem, 30 Prozent haben aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes finanzielle Sorgen.
Nur knapp die Hälfte der Studienteilnehmer (48 Prozent) glaubt, dass sie aufgrund bisher getätigter Vorsorge im Alter über ausreichende finanzielle Ressourcen verfügen werde.
Unter den Millennials würden darüber hinaus drei Viertel keine Vorstellung über die eigenen Finanzen im Alter haben, so Swiss Life in der Aussendung.
Wer für Altersvorsorge verantwortlich ist
Drei Viertel aller Befragten sehen sich selbst für die Altersvorsorge verantwortlich. Die größte Zustimmung gibt es hier mit 86 Prozent in der Schweiz, die geringste mit 69 Prozent in Österreich.
Mehr als vier von fünf Studienteilnehmern seien bereit, ihren Lebensstil anzupassen und mehr vorzusorgen, um im Alter den gewünschten Lebensstandard aufrechterhalten zu können. 52 Prozent würden dafür mehr sparen, 40 Prozent länger arbeiten und 36 Prozent Ersparnisse anlegen.
Für 44 Prozent ist laut Studie auch der Staat für die Altersvorsorge verantwortlich, für 35 Prozent die Pensionskasse (Mehrfachantworten waren möglich).