(kunid) Ein Erfolg stellt sich eher bei Langfrist-Investments ein, so das Credo von Christian Pabst von Fidelity International, der beim Wiener Clubabend von InvestmentClub-Austria herausstrich: „Bullenmärkte sterben nicht an Altersschwäche!“
Der InvestmentClub-Austria ist immer wieder für aufsehenerregende Ereignisse gut.
So konnten die Teilnehmer des Clubabends im Oktober live erleben, wie zeitgleich an der NYSE die Börsenkurse der FANG-Tech-Giganten (Facebook, Amazon, Netflix, Google) in den Keller rasselten.
Der Vollständigkeit halber: Tags darauf fiel der DAX zum Handelsauftakt auf den tiefsten Stand seit Jänner 2017.
All das spielte sich vor den Augen der Clubmitglieder ab, denn der Gastreferent Christian Pabst, Sales Director von Fidelity International, wies eingangs seines Vortrages – mit dem Smartphone in der Hand aktuelle Kursentwicklungen aufzeigend – darauf hin, dass Börsen dies- und jenseits des Atlantiks dieser Tage äußerst volatil sind, „es herrscht eine gewisse Verunsicherung“.
Langfristanlagen sind erfolgreicher
Pabst brachte es auf den Punkt: „FANG-Aktien haben wir schon seit einiger Zeit nicht mehr in einigen unseren Investmentfonds.“ Die habe man vorsorglich erst gar nicht oder nur in kleinerer Gewichtung gekauft – wie man an der aktuellen Abwärtsbewegung dieser Tech-Werte sieht: zu Recht.
Aber, und das ist das Credo, das der Referent in seiner packenden direkten Ansprache immer wieder unterstrich: „Ich beschäftige mich mit Langfristanlagen, die sind wesentlich erfolgreicher.“
„Hin und her macht die Taschen leer!“
Pabst untermauerte den Langfrist-Ansatz mit einem Blick ins 10-Jahres-Zeitfenster: Habe man vor zehn Jahren in US-Technologieaktien den Gegenwert von 10.000 Euro investiert, und diese „rechtzeitig“ am 4.10.2018 verkauft, habe man heute rund 41.000 Euro lukriert.
Pabst erinnerte in diesem Zusammenhang an eine alte Börsenweisheit: „Hin und her macht die Taschen leer!“
Bei Fidelity habe man eine klare Börsenmeinung, so der Fachmann, „wir tätigen Nachkäufe in attraktive Asset-Klassen“. Denn, „Bullenmärkte sterben nicht an Altersschwäche.“ Nachsatz Pabst: „Höchstens an zu gierigen Marktteilnehmern.“
Der Investmentexperte sieht aber aktuell viele „Zweifler“ im Markt, und weiter: „Wenn in der Masse keine positive Stimmung vorhanden ist, ist es relativ möglich, dass wir uns nicht in einer Blase befinden.“
Wie war das vor zehn Jahren?
Pabst erinnerte an das Börsengeschehen vor zehn Jahren: Exakt am 10.10. gab der DAX massiv nach, bekanntermaßen schlitterte nur wenig Zeit davor im September 2008 Lehman Brothers in den USA in den Konkurs.
Diesen Merksatz gibt Pabst mit auf den Weg: „Der risikolose Zins von früher ist heute das zinslose Risiko.“
Und was den Ausblick für 2019 betrifft: Hier sieht Christian Pabst zwar eine mögliche Verlangsamung des Wachstums, aber speziell in Korrekturphasen „immer wieder attraktive Chancen bei der Veranlagung in höher verzinsten Anlageklassen“.