Es gibt viele Gründe, warum eine Urlaubsfahrt mit dem eigenen Pkw zur Nervenprobe werden kann. Wer zudem nicht weiß, welche Verkehrsregeln und Kfz-Ausrüstung im Urlaubsland vorgeschrieben sind, kann schnell Ärger bekommen. Die richtige Planung hilft, Probleme zu vermeiden.
22.6.2015 (kunid) Spätestens in den Sommerferien werden viele wieder mit dem eigenen Pkw in den Urlaub fahren. Um sicher und entspannt sowie ohne Ärger am Reiseziel anzukommen, sollten bei Reiseantritt einige Dinge hinsichtlich der Reiseroute, der Kfz-Sicherheit und des Reisegepäcks beachtet werden. Zudem sollte man die wichtigsten Verkehrsvorschriften der Länder kennen, die man bereist.
Eine gute Planung erspart oft Ärger und Stress, das gilt auch für die Fahrt in den Urlaub. Um ohne lästige Staus schnellstmöglich das Ziel zu erreichen, empfiehlt sich beispielsweise eine detaillierte Reiseroutenplanung. So ist es sinnvoll, sich bereits vorab über mögliche Baustellen oder Umleitungen auf der Urlaubsstrecke zum Zeitpunkt der geplanten Reise zu informieren.
Außerdem sollte man typische Stoß- und Reisezeiten umgehen und die Verkehrsmeldungen am Reisetag berücksichtigen. Ein großzügiges eingeplantes Zeitpolster verhindert zusätzlichen Terminstress, sollte es doch zu verkehrsbedingten Verzögerungen kommen.
Andere Länder, andere Vorschriften
Damit die Urlaubsfahrt nicht wegen technischer Probleme zum nervenaufreibenden Ärgernis wird, empfiehlt sich vor Reiseantritt eine eingehende Fahrzeugüberprüfung. Eine Fachwerkstatt sollte dazu Bremsanlage, Bremsflüssigkeit, Ölstand, Scheibenwaschanlage, Kühlwasser, die komplette Elektrik, Reifendruck und Profiltiefe, Stoßdämpfer sowie die Beleuchtung kontrollieren. Für Notfälle sollte man ein Abschleppseil, Starthilfekabel und eine Taschenlampe, aber auch die Grüne Karte, einen europaweit anerkannten Nachweis über die bestehende Kfz-Haftpflichtversicherung im Auto dabeihaben.
Wer Ärger und unnötige Strafen vermeiden möchte, sollte sich rechtzeitig über die Verkehrsregeln und die vorgeschriebene Fahrzeugausstattung des jeweiligen Urlaubslandes informieren. Auskunft darüber bieten unter anderem diverse Automobilklubs und Reiseführer, das Außenministerium sowie die Europäische Kommission in ihrem Webauftritt, aber auch in Form einer kostenlos herunterladbaren App. In vielen Ländern müssen beispielsweise Sicherheitswesten, Warndreieck und Verbandskasten im Pkw mitgeführt werden.
In Belgien, Bulgarien, Rumänien, Russland, Moldawien, Türkei und Griechenland sind Feuerlöscher im Auto Vorschrift. Dagegen darf ein voller Benzinkanister in Bulgarien, Griechenland, Kroatien, Luxemburg, Rumänien und Ungarn nicht ein- oder mitgeführt werden. Dies gilt auch auf vielen Autofähren. Sinnvoll ist es zudem, Ersatzglühlampen insbesondere in Ländern mit einer Lichtpflicht am Tag mitzunehmen. In einigen Ländern wie in Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Serbien, Slowakei und in Tschechien ist das Mitführen eines Ersatzlampensets auch Pflicht.
Alles gut verstaut?
Koffer und lose Gegenstände, auch wenn sie klein sind wie beispielsweise ein Handy, können bei einer Vollbremsung zum gefährlichen Geschoss werden. Daher ist das Reisegepäck sicher zu verstauen. Zudem müssen die Zuladungsgrenzen eingehalten werden.
Grundsätzlich muss je nach Zuladung der Reifendruck erhöht werden. Die entsprechenden Werte sind in der Regel in der Tankklappe, im Türpfosten auf der Fahrerseite oder in der Bedienungsanleitung des Pkws hinterlegt.
Auch Fahrrad- oder Dachgepäckträger müssen sicher montiert sein. Beim Dachgepäckträger ist es zudem wichtig, dass das Gesamtgewicht von Träger und Ladung die zulässige Dachlast nicht überschreitet. Wer mit einer Dachbox oder einem Dachgepäckträger fährt, sollte beachten, dass sich unter Umständen auch das Fahrverhalten zum Beispiel in Kurven und bei Ausweichmanövern ändert.
Gegen Übermüdung und quengelnde Kinder
Der Fahrer sollte bei der Reise grundsätzlich fit und ausgeruht sein. Laut Verkehrsexperten sind nämlich Übermüdung und Sekundenschlaf die Ursachen für jeden vierten tödlichen Autounfall.
Besonders auf längeren Touren sollte man nach Angaben von Gesundheits- und Verkehrsexperten spätestens alle zwei Stunden eine Pause von 20 bis 25 Minuten einlegen. Etwas Bewegung während der Rast fördert die Durchblutung, was nicht nur einer Erschöpfung vorbeugt, sondern auch für eine gute Konzentrationsfähigkeit sorgt.
Leichte und vitaminreiche Zwischenmahlzeiten sowie gesunde Durstlöscher wie Mineralwasser, Fruchtsaftschorlen oder Tees helfen dem Fahrer, fit zu bleiben. Damit bei mitfahrenden Kindern keine Langeweile aufkommt, empfiehlt es sich, Spielsachen griffbereit im Auto zu haben – das schont nicht zuletzt auch die Nerven der Eltern.