Ein beachtlicher Teil der Österreicher arbeitet in Teilzeit – Tendenz steigend. Doch diese Art der Beschäftigung könnte finanzielle Probleme im Alter mit sich bringen, wenn man nicht rechtzeitig vorsorgt.

27.10.2014 (kunid) Fast drei von zehn Erwerbstätigen arbeiten mittlerweile in Teilzeit, mehrheitlich Frauen. Laut einer Umfrage fühlen sich drei Viertel jener, die mit Teilzeit Erfahrung gemacht haben, hinsichtlich ihrer gesetzlichen Pension benachteiligt.

4,22 Millionen Personen waren laut Statistik Austria im zweiten Quartal 2014 in Österreich erwerbstätig. Im Vorjahresvergleich bedeutet das eine Zunahme um 49.800 Personen, was sich aus der Zunahme der Teilzeiterwerbstätigen um plus 86.000 und der Reduzierung der Vollzeiterwerbstätigen um minus 36.200 ergibt.

Das Plus bei den Teilzeitstellen verteilte sich nach Angaben der Statistiker auf unselbstständig Beschäftigte (plus 66.100 Personen) und Selbstständige/Mithelfende (plus 19.900 Personen). Insgesamt arbeiten aktuell 1,19 Millionen Menschen, also 28,2 Prozent aller Erwerbstätigen, in Teilzeit. 2013 waren es noch 26,6 Prozent und 2012 25,7 Prozent.

Frauen weitaus häufiger betroffen

Geschlechterspezifisch stieg die Teilzeitquote laut Statistik Austria bei den Unselbstständigen jeweils um 1,4 Prozentpunkte an. Bei den Frauen beträgt der Anteil der Teilzeitbeschäftigten somit 47,6 Prozent und bei den Männern 9,5 Prozent im Vergleich zu allen Erwerbstätigen.

Ähnliche Quoten zeigt eine aktuelle Umfrage einer Bank, die von dem Marktforschungsinstitut Marketagent.com durchgeführt wurde. 29,3 Prozent der 1.001 Befragten – davon 502 Männer und 499 Frauen – sind oder waren schon einmal über längere Dauer teilzeitbeschäftigt. Weitaus häufiger waren Frauen (47,7 Prozent) betroffen als Männer (11,0 Prozent).

Unterschiedliche Einkommen bei Voll- und Teilzeit

Der Statistik Austria zufolge lag der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst der Vollzeitbeschäftigten (arithmetisches Mittel) im Jahr 2010 bei 2.644 Euro, jener der Teilzeitbeschäftigten bei 1.065 Euro. Das niedrigere Einkommen aufgrund von Teilzeitarbeit wirkt sich letztendlich auch auf die Höhe der gesetzlichen Pension aus.

Viele, die selbst Erfahrung mit Teilzeit gemacht haben, sind mit diesem Umstand nicht glücklich. In der genannten Umfrage gaben 75,4 Prozent jener 293 Personen, die schon länger Teilzeit gearbeitet haben, an, dass sie sich im Hinblick auf ihre künftige gesetzliche Pension benachteiligt fühlen. Im Einzelnen waren es bei den betroffenen 55 Männern 63,6 Prozent und bei den 238 Frauen sogar 78,2 Prozent.

Geringe Pensionshöhe zu erwarten

Fakt ist, bereits Vollzeiterwerbstätige müssen heute mit einer Differenz zwischen ihrem letzten Nettoeinkommen und der voraussichtlichen gesetzlichen Pensionshöhe rechnen. Auch Teilzeiterwerbstätige bekommen eine niedrigere Pension als sie bisher an Einkommen, welches in der Regel schon gering war, erhalten haben. Es ist daher nicht nur für Vollzeitbeschäftigte, sondern insbesondere auch für jeden, der einer Teilzeitarbeit nachgeht, wichtig, frühzeitig für das Alter vorzusorgen. Entsprechende Lösungen bietet die private Versicherungswirtschaft an.

Wer genau wissen möchte, wie hoch der Unterschied zwischen seinem bisherigen Einkommen und der zu erwartenden Pension sein wird, kann sich dazu von einem Versicherungsfachmann beraten lassen. Auch wenn auf den ersten Blick kein finanzieller Spielraum für eine ausreichende Altersvorsorge besteht, ergeben sich durch eine gründliche Analyse mit fachmännischer Hilfe oftmals dennoch realisierbare Lösungen.