(kunid) Die Zahl der bei Unfällen Verletzten stieg im Vorjahr auf 783.000, 2022 waren es nach Zahlen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit noch um 48.000 weniger gewesen. Notwendig seien Maßnahmen in der Unfallprävention und die Sicherstellung einer hochwertigen medizinischen Versorgung, betont das KFV.

„Dramatische Entwicklungen“ und ein „besorgniserregendes Bild der Unfallsituation in Österreich“ ortet das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) in seiner Unfallbilanz 2023.

Laut der Unfalldatenbank IDB Austria mussten im vergangenen Jahr rund 783.000 Menschen nach einem Unfall in Österreich in einem Krankenhaus behandelt werden, so der KFV. 2022 lag diese Zahl bei „nur“ 735.000, meldete der KFV im August des Vorjahres.

Die Zahl der Unfalltoten stehe derzeit noch nicht fest, offizielle Daten würden noch fehlen. Im Jahr 2022 war diese Zahl auf den höchsten Wert seit 1994 gestiegen.

Wo die Unfälle passieren

Mit 323.700 ereigneten sich die weitaus meisten Unfälle im Haushalt, gefolgt von Freizeitunfällen inklusive Freizeitsport (255.600) und Unfällen in der Arbeit bzw. Schule (255.600). Vor allem Kinder und Senioren seien überproportional oft in Unfälle involviert, so das KFV.

Beim Sport verletzten sich 160.800 Menschen, gefährlichste Sportart ist Fußball mit 39.200 Verletzten, noch vor dem Alpinen Skilauf (22.800). Bei Verkehrsunfällen wurden 92.200 Personen verletzt, davon seien erfahrungsgemäß 60 Prozent polizeilich gemeldet worden.

Die absolut höchste Zahl an Unfällen ereignete sich in Wien, die höchste Zahl von Verletzten in Relation zur Bevölkerung findet sich allerdings in Salzburg. Zu berücksichtigen ist dabei aber, dass die Bundesländerstatistik die Unfallorte und nicht die Verunfallten erfasst, es hier also Unschärfen gibt. 2024 könnte noch schlimmer werden

Prognosen für das heurige Jahr würden eine Fortsetzung des Trends erwarten lassen. Demnach hätten in den ersten beiden Monaten tödliche Sport- und Freizeitunfälle neue Höchststände erreicht; auch die Zahl von sechs getöteten Kindern von Jänner bis Mitte März stelle einen neuen Rekord dar.

Angesichts dieser Entwicklungen fordert das KFV erneut die Umsetzung bundesweiter Präventionsprogramme, die Sicherstellung einer „exzellenten Unfallversorgung“ sowie Sofortmaßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit.

Es sei unabdingbar, Maßnahmen in der Unfallprävention weiter zu erhöhen, um das durch Unfälle entstehende menschliche Leid und die resultierenden volkswirtschaftlichen Kosten zu reduzieren, so KFV-Direktor Christian Schimanofsky.