Experten schätzen, dass rund jedes fünfte Kind Sehprobleme hat. Wird die Fehlsichtigkeit zu spät oder gar nicht erkannt, kann dies zu Defiziten in der kindlichen Entwicklung und auch zu Schulproblemen führen.

23.2.2015 (kunid) Nach Angaben der Bundesfachgruppe Augenheilkunde der Österreichischen Ärztekammer OMR bleibt häufig ein Kind auch im Erwachsenenalter fehlsichtig, wenn ein vorhandener Sehfehler erst ab dem siebten Lebensjahr erkannt und korrigiert wird. Zudem kann unter Umständen ein Schüler mit einer Sehschwäche trotz Lernbereitschaft und Lernfähigkeit nicht die Schulleistungen erbringen, zu denen er eigentlich fähig wäre. Daher empfehlen Experten, dass Eltern bei ihrem Kind schon im Kleinkindalter einen Sehtest durchführen lassen.

Laut den Experten der Bundesfachgruppe Augenheilkunde der Österreichischen Ärztekammer
OMR dauert die Ausbildung des Sehsystems eines Menschen in der Regel bis zum sechsten oder siebten Lebensjahr. Viele Sehfehler, die in dieser Zeit erkannt werden, können noch vollständig behoben werden. Die Österreichische Ophthalmologische Gesellschaft
empfiehlt deshalb, jedes Kind im Alter von 22 bis 26 Monaten sowie ab dem Vorschulalter jährlich von einem Augenarzt auf einen möglichen Sehfehler oder eine Augenerkrankung untersuchen zu lassen.

Sind innerhalb der Familie Augenerkrankungen bekannt, wurde das Kind zu früh geboren oder hat es einen Entwicklungsrückstand, ist eine Früherkennungs-Untersuchung bereits zwischen dem sechsten und zwölften Lebensmonat sinnvoll. Bei sichtbaren Auffälligkeiten wie einem Augenzittern, einer Hornhauttrübung, grau-weißlichen Pupillen oder bei großen lichtscheuen Augen sollten die Eltern mit ihrem Kind sofort zur augenärztlichen Untersuchung gehen.

Schulprobleme durch schlechtes Sehen

Eine Sehschwäche, die nach dem siebten Lebensjahr erkannt wird, lässt sich zumindest mit einer Brille oder Kontaktlinsen ausgleichen. Dies ist umso wichtiger, da der Mensch laut Experten rund 90 Prozent aller Sinneseindrücke und mehr als 80 Prozent seines Wissens über das Sehen aufnimmt. Schlechtes Sehen beeinträchtigt damit die kindliche Entwicklung, aber auch die schulische Leistungsfähigkeit. Kurzsichtige Kinder müssen sich beim Lesen von der Tafel zum Beispiel enorm anstrengen. Weitsichtige Schüler hingegen haben beim Lesen im Buch oder Heft Probleme.

Arbeits- oder familienrechtliche Angelegenheiten waren für 19 beziehungsweise 16 Prozent Grund für einen Prozess.

Beide Fehlsichtigkeiten können letztendlich schnell zu Konzentrationsproblemen, Ermüdung und Kopfschmerzen führen. „Eltern sollten die Sehfähigkeit ihrer Kinder genau beobachten“, so eine Sprecherin des Kuratoriums Gutes Sehen e.V. (KGS)
, „denn schlechtes Sehen tut zwar nicht weh und bleibt deshalb häufig unentdeckt. Aber schlechtes Sehen hemmt das Kind unnötigerweise in seiner schulischen Entwicklung.“ Eine passende Sehhilfe kann den Kindern jedoch den Spaß am Lernen zurückgeben und so für bessere Schulleistungen sorgen.

Symptome einer Sehschwäche

Hinweise auf ein mögliches Sehproblem sind unter anderem, wenn ein Kind beispielsweise ständig den Kopf schief hält, sich die Augen reibt oder die Augen oft zusammenkneift, zwinkert, blinzelt oder schielt. Auffällig ist auch, wenn ein Kind beim Lesen und Schreiben schnell ermüdet, in der Zeile verrutscht, ein Buch sehr nahe hält oder auffällig dicht am Computermonitor oder Fernseher sitzt.

Auch eine Lese- und Rechtschreibschwäche, Ungeschicklichkeiten, Ängstlichkeit sowie häufige Kopfschmerzen oder keine Lust zum Lesen, Malen oder Basteln können Anzeichen für eine Sehschwäche sein. Der Gang zum Augenoptiker und Augenarzt schafft Klarheit, ob bei den Kindern eine Sehschwäche vorliegt – und ist in der Regel kostenlos.