(kunid) Wie eine aktuelle Studie belegt, sind anteilsmäßig fast 50 Prozent mehr Frauen als Männer von einer Altersarmut betroffen. Ein Grund dafür sind die im Durchschnitt weitaus niedrigen Pensionshöhen der Frauen im Vergleich zu den Männern.

Die EU-Kommission hat vor Kurzem ihre jährliche Analyse der wirtschaftlichen und sozialen Lage in den Staaten der Union veröffentlicht. Der Bericht für Österreich beurteilt die soziale Lage hierzulande als nach wie vor „insgesamt gut“. Der Anteil der von Armut oder sozialer Ausgrenzung Bedrohten sei mit 18,3 Prozent einer der niedrigsten in der Union; der EU-Schnitt liegt bei 23,7 Prozent.

Allerdings seien in Österreich 15,1 Prozent der Frauen ab 65 von Armut bedroht – deutlich mehr als Männer derselben Alterskategorie (10,7 Prozent). Gründe dafür seien „das hohe geschlechtsspezifische Lohn- und Pensionsgefälle sowie das Pensionssystem, in dem sich die Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt niederschlagen“.

Hoher Lohn- und Pensionsunterschied

Frauen erhalten aufgrund niedrigerer Erwerbsbeteiligung, eines hohen geschlechtsspezifischen Lohnunterschieds und – infolge dessen – geringerer Pensionsbeiträge „weniger angemessene Pensionen“, heißt es weiter. Das Pensionsgefälle habe sich „von 35 Prozent im Jahr 2008 auf 39 Prozent im Jahr 2015 erhöht“, warnt die Kommission.

2015 erhielten die rund 710.300 Pensionisten im Durchschnitt eine monatliche Alterspension in Höhe von 1.557 Euro, die fast 920.500 Pensionistinnen jedoch nur 944 Euro. Dies geht aus den veröffentlichten Daten des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz hervor.

Aufgrund dieses Lohn- und damit des Pensionsgefälles zwischen Mann und Frau ist die private Altersvorsorge gerade für Frauen besonders wichtig. Wobei auch Männer entsprechend vorsorgen müssen, da die gesetzliche Pension auch bei ihnen häufig nicht ausreicht, um den bisherigen Lebensstandard zu halten. Bei der Berechnung der gesetzlichen Pensionsansprüche und bei Fragen zur richtigen Höhe und der passenden Form einer sinnvollen Altersvorsorge sowie zur optimalen Nutzung von staatlichen Altersvorsorge-Förderungen kann ein Versicherungsfachmann weiterhelfen.