(kunid) Die heimische Bevölkerung muss sich in der Zukunft auf immer häufiger und heftiger auftretende Wetterextreme einstellen, warnen Institutionen wie der Verband der Versicherungsunternehmen in regelmäßigen Abständen. Nicht immer ist dabei das eigene Leben in Gefahr, aber auch erhebliche Sachschäden, etwa am Auto, sind für die Betroffenen sehr unangenehm. Das Bewusstsein dafür ist allerdings noch nicht wirklich vorhanden.

Die bereits über mehrere Jahrzehnte vorgenommenen Naturkatastrophen-Aufzeichnungen des weltgrößten Rückversicherers Munich Re zeigen es deutlich: Seit den 80er-Jahren nehmen die von Unwettern verursachten Schäden zu.

Veränderte Wettermuster (Stichwort Klimawandel) schlagen sich bereits teilweise in der Schadensstatistik nieder. Indizien dafür sind verstärkt auftretende Unwetter in Teilen Europas und den USA, Gewitter, Starkregen, Hagel und Tornados.

In diesem Zusammenhang war 2017 für Versicherungen das bis dato teuerste Jahr. Eine Serie schwerer Wirbelstürme in der Karibik und an der US-Ostküste sowie andere Naturkatastrophen verursachten der Versicherungsbranche weltweit Kosten von 135 Milliarden US-Dollar. Die Gesamtschäden aus Naturkatastrophen erreichten mit 330 Milliarden US-Dollar weltweit beinahe das Doppelte des inflationsbereinigten Zehnjahresdurchschnitts.

Keine Insel der Seligen

Und natürlich ist auch Österreich gefährdet. Hierzulande sind es zwar keine Wirbelstürme, aber vor allem Extremwetterereignisse, die immer öfter große Schäden anrichten.

„Die Wucht der Natur haben schon viele Regionen in den vergangenen Jahren in Form von Hochwasser, Starkregenereignissen, Hagelschauern, massivem Schneefall oder in Form von Stürmen zu spüren bekommen. Durch die Topografie in Österreich gilt jedes Bundesland als Risikogebiet für Naturkatastrophen. Leider unterschätzen immer noch viele Menschen dieses Risiko“, meinte dazu unlängst ein Repräsentant des heimischen Versicherungsverbandes, der die Entwicklung gemeinsam mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit und Experten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik genau beobachtet und untersucht.

Fallbeispiel Auto

In unseren Breiten ein wichtiges Thema sind in diesem Zusammenhang Schäden beim Auto. Hagel und herabfallende Äste bei Sturm sind nicht zu unterschätzen. Erst im Oktober 2017 fegte ein Sturm mit Windspitzen von bis zu 180 km/h über Österreich.

Was viele Autofahrer etwa nicht wissen, ist, dass der Abschluss einer gewöhnlichen Haftpflichtversicherung im Falle von Unwetterschäden nicht ausreicht. Diese Versicherung zahlt beispielsweise nichts für Sturmschäden am eigenen Fahrzeug.

Erst eine Voll- oder Teilkaskoversicherung deckt Schäden durch Naturgewalten wie Hagel, Überschwemmungen oder Sturmböen von über 60 km/h ab. Dann übernimmt die Versicherung auch Abschleppkosten und Reparaturkosten.

Worauf man achten muss

Nicht jeden Schaden bezahlt die Versicherung, und auch bei den gedeckten Schadensfällen wird nicht immer die gesamte Schadenssumme übernommen.

So ist auf mögliche Selbstbehalte zu achten, die in der Regel umso höher ausfallen je niedriger die monatliche Prämie ist und umgekehrt. Die Faustregel: Keine Versicherung hat etwas zu verschenken. Deshalb muss auch genau geprüft werden, ob die Art des Schadens überhaupt gedeckt ist.

Diese Punkte und auch das richtige Verhalten im Schadensfall (Schaden mit Fotos dokumentieren und unverzüglich an die Versicherung weiterleiten) sollten Kunden mit ihrem Berater besprechen, damit sich im Katastrophen- oder Unglücksfall zumindest der finanzielle Schaden in Grenzen hält.

Tipp

Unter www.hora.gv.at finden Sie die Risikolandkarte HORA, die eine exakte Gefahreneinstufung für jeden einzelnen Haushalt in Österreich möglich macht.