(kunid) Wie können sich heimische private Forstwirte – und die Rede ist nicht von den Waldgroßgrundbesitzern – vor Waldbränden schützen bzw. wie können sich diese auch versicherungstechnisch absichern?
Mit den Bildern der schrecklichen Waldbrände in Griechenland und Schweden vor Augen, fragen sich heimische Forstwirte: Wie lassen sich Brände in heftigen Hitze- und Dürre-Zeiten (der Klimawandel!) überhaupt verhindern?
Und: Wie sorge ich finanziell gegen Waldbrände vor, denn die Allgemeinheit – sprich: der Katastrophenfonds – zahlt im Brandfall nicht, wie auch Christoph Berghammer, WKÖ-Fachverbandsobmann Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten, eindringlich warnt.
Risikomindernde Maßnahmen
Die meisten Brände werden durch den Menschen verursacht. Die Vermeidung bzw. Verringerung der Auswirkung von Waldbränden kann folglich durch unterschiedliche, im Zusammenspiel wirkende Maßnahmen, erreicht werden.
Dazu zählen der sogenannte „Waldumbau“ (gemeint ist eine Erhöhung des Laubholzanteiles), das Bestimmen von Schutz- bzw. Wundstreifen sowie auch von Waldbrandriegeln. Als weitere Präventivmaßnahme empfiehlt sich auch die Anlage von Löschwasserentnahmestellen.
Zudem ist die „Erschließung“ von Bedeutung: Wenn also für Lkw befahrbare Wege vorgesehen sind, sollten auch Ausweichstellen bzw. Wendeschleifen mitgedacht werden.
Die gesetzlichen Vorschriften sind unbedingt einzuhalten, andernfalls leisten die Versicherungen nicht: Es gilt das Forstgesetz 1975, sowie gem. §42 die entsprechenden Landesgesetze, Verordnungen und Vorschriften. Risikomindernde Maßnahmen werden bei der Gestaltung des Versicherungsvertrages jedenfalls berücksichtigt.
Nutzungsabhängige Prämien
Einige Versicherungen haben hierzulande eine Absicherung gegen Waldbrände im Landwirtschaftsbündel integriert, es gibt aber auch separate Versicherungsverträge.
Wenn ich also meinen Wald versichere: Was ist dabei generell zu beachten? Seitens der UNIQA wird darauf hingewiesen, dass private Waldbesitzer einen Bundeszuschuss erhalten, dieser werde in der Prämie berücksichtigt.
Generell sei die Prämie abhängig vom Bewuchs und der Nutzung des Waldes. Für große Waldflächen (über 300 Hektar) gebe es in aller Regel Prämienvorteile.
Aussichten für die Krisengebiete
In Nordeuropa (somit auch in Schweden) stehen die Chancen laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) gut, dass es Anfang August zumindest zeitweise großflächig regnet. „Wie weit das die Brände eindämmt, lässt sich derzeit aus unserer Sicht nicht abschätzen“, heißt es vonseiten der Meteorologen.
Für Griechenland sehe es in den ersten August-Wochen „eher nicht nach großflächigem Regen aus, aber es gibt immer wieder (teils kräftige) Gewitter.“ Da Gewitter sehr kleinräumige und relativ kurze Ereignisse sind, lasse sich derzeit noch nicht sagen, welche Auswirkungen das auf die konkreten Brandregionen hat, so das ZAMG.
Auf Österreich angesprochen, sagt Thomas Wostal, dass wir vorerst nicht „mit einer so starken Dürre zu rechnen“ haben, dass großflächig eine hohe Waldbrandgefahr entsteht. „Allerdings leiden derzeit einige Regionen unter einer Trockenheit, vor allem Teile von Vorarlberg, Nordtirol und Oberösterreich.
Je nach Entwicklung des Wetters im August sind somit vereinzelte Wald- oder Flurbrände in Österreich nicht ganz auszuschließen“, so das ZAMG, das Betroffenen Fragen zur aktuellen Waldbrandgefahr telefonisch oder per Mail beantwortet.