(kunid) Traumziel USA, Top-Sehenswürdigkeit Eiffelturm – daran denken viele Österreicher beim Thema Reise. Woran sie in den letzten fünf Jahren offenbar zunehmend ebenfalls denken, ist die Sicherheit. Der Anteil jener, die gänzlich ohne Absicherung losfahren, ist laut einer Umfrage deutlich gesunken.

Der Weihnachts- und Osterurlaub ist gerade vorbei, die nächste Reisesaison kommt aber bestimmt. „Traumreiseziel Nummer eins“ – vorausgesetzt, Zeit und Geld würden keine Rolle spielen – bleiben auch heuer die USA, vor den Malediven und Australien. Hoch im Kurs stehe zudem weiterhin der Inlandsurlaub, gefolgt von einer Reise nach Neuseeland, Italien, in die Karibik und nach Spanien. Auch Kroatien verliere nicht an Beliebtheit. Neu unter den Traumreisezielen seien Kuba und Hawaii.

Das besagt jedenfalls eine Umfrage Ende November 2016 bei 500 Personen ab 18 Jahren, die vom Markt- und Meinungsforschungs-Unternehmen Marketagent.com im Auftrag eines Versicherers durchgeführt wurde.

Das Sicherheitsbewusstsein auf Reisen

Wie sich die Österreicher sicherheitstechnisch für die Reise rüsten, war ebenso Gegenstand der Umfrage. Ganz oben auf der Maßnahmenliste stehen die Mitnahme von Kredit- und Bankomatkarte, die notwendigen Medikamente und eingespeicherte Notfallnummern im Handy. Laut Studie achten fast 86 Prozent der Urlauber bei Auslandsreisen auf den Impfschutz und mehr als 80 Prozent sorgen dafür, dass sie mit genügend Bargeld ausgestattet sind.

Nicht ganz zwei Drittel der Reisenden nehmen eine Kopie wichtiger Dokumente mit und etwas mehr versperren ihren Koffer mit einem Sicherheitsschloss. Grundsätzlich habe das Sicherheitsbewusstsein der Österreicher in den letzten fünf Jahren zugenommen. Heute sei nur noch weniger als ein Drittel der Befragten „üblicherweise ganz ohne Versicherungsschutz unterwegs“. Damals seien es rund 40 Prozent gewesen. Allerdings wird unter Reiseversicherungs-Schutz von den Befragten Unterschiedliches verstanden.

Viele seien beispielsweise der Meinung, dass als Reiseversicherungs-Schutz die Mitgliedschaft im Autofahrerclub, die heimische E-Card und damit die auf der Rückseite integrierte Europäische Krankenversicherungs-Karte (EKVK) oder auch Versicherungen im Rahmen der Kreditkarte reichen. Dies ist in vielen Fällen jedoch ein fataler und vor allem teurer Irrtum – beispielsweise bei einem Unfall oder einer plötzlich eintretenden Krankheit auf Reisen.

Hohes Kostenrisiko bei Krankheit oder Unfall im Ausland

Gesetzlich Krankenversicherte müssen nämlich in den meisten außereuropäischen Ländern wie in den USA, China, Indien und Australien dort anfallende Arzt- und Krankenhauskosten komplett aus der eigenen Tasche zahlen. Und selbst bei Reisen in europäische Länder werden auch im Rahmen der EKVK, die normalerweise alle gesetzlich Krankenversicherte haben, nicht alle Behandlungskosten vollumfänglich von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen oder müssen vom Reisenden vorgestreckt werden.

Ein Krankenrücktransport aus dem Ausland, der mehrere Tausend Euro kosten kann, wird von der gesetzlichen Krankenversicherung in der Regel nicht bezahlt. Eine bestehende Reisekranken-Versicherung übernimmt dagegen bei einer während der Reise auftretenden Krankheit oder bei einem Unfall die notwendigen Ausgaben für eine ambulante und/oder stationäre Versorgung im Ausland entsprechend dem im Vertrag festgelegten Versicherungsumfang. Wenn in der Polizze vereinbart, werden auch die Kosten für einen notwendigen Krankenrücktransport nach Österreich übernommen.

Auch offizielle Stellen wie das Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres, der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungs-Träger und die Europäische Kommission empfehlen aus diesen Gründen vor Reiseantritt den Abschluss einer privaten Reise-Krankenversicherung.

Reicht der bestehende Versicherungsschutz?

Wichtig ist zudem zu prüfen, ob ein passender Versicherungsschutz besteht, damit diverse Risiken, die insbesondere während der Urlaubszeit auftreten können, abgedeckt sind. So kann eine plötzlich eintretende Krankheit, ein Unfall oder ein Unglücksfall dafür sorgen, dass man erst gar nicht eine gebuchte Reise antreten kann oder man eine bereits angetretene Reise abbrechen muss.

Auch eine Panne, ein Diebstahl oder eine unerwartete Pleite des Reiseveranstalters kurz vor oder während der Reise sind Situationen, die nicht nur den Urlaub vermiesen, sondern ohne Absicherung zum finanziellen Desaster werden können. Muss zum Beispiel kurz vor Reisebeginn ein gebuchter Urlaub aus wichtigen Gründen absagt werden, würde der Betroffene ohne eine Reisestorno-Versicherung auf den zum Teil hohen Stornokosten – je nach Zeitpunkt der Absage, kann das auch der komplette Reisepreis sein – sitzen bleiben.

Eine bestehende Reisestorno-Versicherung übernimmt dagegen die Stornokosten, wenn die Reise wegen eines versicherten Grundes wie eines erlittenen Unfalles, einer plötzlichen Krankheit, des Todes eines nahen Angehörigen oder eines Brandschadens am Eigenheim abgesagt wurde.

Rundumabsicherung auf Reisen

Tritt ein solcher Notfall während einer Reise ein und möchte oder muss der Urlauber deswegen seine Reise abbrechen, trägt er auch hier ein hohes Kostenrisiko. Dazu zählen beispielsweise die Aufwendungen eines außerplanmäßigen Rückflugs und/oder die Stornogebühren für die nicht mehr in Anspruch genommenen Reiseleistungen wie Ausflüge und Unterkunft. Eine vorhandene Reiseabbruch-Versicherung, die oft in Kombination mit einer Reisestorno-Polizze angeboten wird, sichert derartige Kosten ab.

Von vielen Versicherern werden auch Kombinationspolizzen, die unter anderem eine Reisekranken-, -Storno-, und -Abbruch-Versicherung enthalten, als Einzel- oder Jahrespolizze angeboten. Wer des Öfteren ins Ausland reist, für den empfiehlt sich eine Ganzjahres-Polizze. Damit sind alle Reisen, sofern die einzelne Reise je nach Vertragsvereinbarung zum Beispiel nicht länger als sechs oder acht Wochen dauert und der Reisepreis unter der im Vertrag vereinbarten Summe liegt, automatisch versichert, ohne dass man sich vor jedem Urlaub darum kümmern muss.

Bei sehr langen oder teuren Reisen ist zum Teil eine Einzelpolizze, die genau auf die Reise abgestimmt ist, die richtige Wahl. Wer wissen möchte, was es im jeweiligen Reiseland zu beachten gibt, zum Beispiel mit welchen Ländern kein Krankenversicherungs-Abkommen besteht, findet diese Informationen im Webportal des Bundesministeriums für Europa, Integration und Äußeres.