(kunid) Durchschnittlich 4.500 Eisläufer müssen jährlich ins Spital. Am häufigsten kommt es zu Verletzungen von Händen und Unterarmen. Das KFV warnt vor Unfallrisiken, nicht zuletzt wegen der milden Temperaturen, die die Gefahr eines Einbrechens steigen lassen.

Im Schnitt rund 4.500 Eisläufer müssen pro Jahr aufgrund von Verletzungen im Spital behandelt werden.

Darauf macht das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) auf Basis seiner Unfallstatistik aufmerksam.

Etwa 85 Prozent verletzen sich im Dezember, Jänner und Februar.

Vor allem Hände und Unterarme

Am häufigsten werden Handgelenke (27 Prozent), Unterarme (21 Prozent) und Finger (7 Prozent) in Mitleidenschaft gezogen.

Zu den häufigsten Verletzungen gehören laut KFV der Bruch des Handgelenks oder des Unterarms.

Kopfverletzungen seien seltener, allerding ist das Risiko einer schweren Verletzung hier besonders groß. „Ein Aufprall mit dem Kopf, insbesondere dem Hinterkopf, auf das harte Eis kann Verletzungen verursachen, die von Platzwunden über Schädelprellungen bis hin zu Gehirnerschütterungen reichen.“

Milde Temperaturen, erhöhte Einbruchgefahr

Die Unfallursachen sind vielfältig. „Auf Natureisflächen stößt man durch eingefrorene Äste und andere Unebenheiten vermehrt auf Stolperfallen“, sagt Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Forschungsbereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV.

Zu einer noch größeren Gefahrenquelle seien zuletzt allerdings die erhöhte Einbruchgefahr geworden. „Aufgrund der milden Temperaturen wurden bereits Warnungen verhängt, dass manche Eisflächen nicht mehr betreten werden dürfen.“

Gedränge auf Kunsteisflächen

Die große Mehrheit der Unfälle (83 Prozent) passiert KFV-Analysen zufolge indes auf Kunsteisflächen.

„Durch den meist großen Andrang auf den Eisflächen steigt die Gefahr für Zusammenstöße und Stürze“, erklärt Trauner-Karner und betont die Wichtigkeit einer vorausschauenden Fahrweise und der Rücksichtnahme auf Fahranfänger insbesondere zu Stoßzeiten.

Zur Vorsicht rät das KFV vor allem am Wochenende. Laut Statistiken gebe es samstags und sonntags zwischen 15:00 und 17:00 Uhr überdurchschnittlich viele Unfälle.

Mit Sicherheitsausrüstung Risiko senken

Wie eine KFV-Erhebung (2023–2024) ergab, tragen auf dem Eis nur 14 Prozent einen Helm und 54 Prozent schnittfeste Handschuhe. Die Tragequote nehme in beiden Fällen mit zunehmendem Alter stark ab.

„Berechnungen des KFV haben ergeben, dass das Tragen eines Helms – idealerweise eines Skihelms – und das Tragen von Handschuhen das Verletzungsrisiko um 50 Prozent senken kann“, kommentiert Trauner-Karner.

„Wie auch beim Skifahren sollte die Nutzung einer passenden Schutzausrüstung beim Eislaufen daher eine Selbstverständlichkeit sein.“