(kunid) Mit dem Frühlingsbeginn steht in vielen Haushalten eine besonders gründliche Reinigung am Programm. Das KFV warnt daher rechtzeitig vor Haushaltsunfällen. Besonders häufig ist dabei der klassische Leitersturz. In einem eigens produzierten Kurzfilm erklärt Physiker Werner Gruber, wie es zu Leiterstürzen kommt.
Der Frühling hat begonnen! Damit können einerseits die warmen Mäntel und Stiefel langsam weggepackt werden, andererseits steht in zahlreichen Haushalten nun aber auch der traditionelle Frühjahrsputz bevor.
Zu Beginn des Frühjahres sind die Österreicher so motiviert zum Reinigen des Haushaltes wie in kaum einer anderen Zeit des Jahres. Es wird fleißig Fenster geputzt, der Boden gesaugt und sämtliche Oberflächen gründlich geschrubbt. Zum umfassenden Frühjahrsputz gehört auch das Heben schwerer Einrichtungsgegenstände, das Benutzen von Leitern sowie der Einsatz aggressiver Haushaltsreiniger und Chemikalien.
Dazu KFV-Experte Dr. Armin Kaltenegger: „Das Reinigen der Wohnung klingt nach einer harmlosen Tätigkeit – tatsächlich verletzten sich allerdings im Vorjahr in Österreich insgesamt rund 21.400 Personen bei Reinigungsarbeiten im Haushalt so schwer, dass sie zur Behandlung ins Krankenhaus mussten.“
Die häufigsten Verletzungen sind Knochenbrüche, offene Wunden, Sehnen- und Muskelverletzungen sowie Prellungen.
Leiterstürze und nasse Böden sind häufigste Unfallauslöser
Die meisten Verletzungen bei Reinigungsarbeiten im Haushalt werden durch Stürze (71 %), scharfe Gegenstände (12 %) sowie durch Zusammenstöße mit anderen Objekten oder Personen (11 %) hervorgerufen.
Besonders häufig sind Leiterstürze, Ausrutschen auf nassem Boden sowie Treppenstürze. Auch ein Klassiker der Haushaltsprodukte findet sich unter den häufigsten unfallverursachenden Produkten: der Staubsauger.
„In der vertrauten Umgebung geht man oft besonders unvorsichtig vor und steigt z.B. aus Bequemlichkeit aufs Fensterbrett anstatt eine Leiter zu benutzen. Wer sich mit potenziellen Gefahrenquellen auseinandersetzt senkt sein Unfallrisiko wesentlich“, warnt Kaltenegger. Besonders hoch ist das Verletzungsrisiko für Personen ab einem Alter von 65 Jahren.
Expertentipps für einen sicheren Frühjahrsputz
Planen Sie ausreichend Zeit für Ihr Putzvorhaben ein. Überanstrengung und Hektik erhöhen das Unfallrisiko. Steigen Sie niemals auf Stühle oder Tische und verwenden Sie stets geprüfte Leitern als Steighilfen.
Steigen Sie beim Fensterputz nicht auf das Fensterbrett, sondern verwenden Sie stattdessen z.B. entsprechende Produkte mit einem langen Stiel.
Herumliegende Gegenstände sind potenzielle Stolperfallen: Platzieren Sie alle Hilfsmittel so, dass man nicht darüber stolpert. Vermeiden Sie Multitasking: Mit dem Zeitdruck und der Hektik steigt auch die Unfallgefahr. Lesen Sie die Produktetiketten sorgfältig und befolgen Sie die Sicherheitsempfehlungen und -hinweise.
Mischen Sie nicht Reinigungsmittel oder wenden Sie diese nicht unmittelbar hintereinander an! Dadurch können gefährliche chemische Reaktionen in Gang gesetzt werden.
KFV-Kurzfilm mit Werner Gruber
Im KFV-Video erklärt Physiker Werner Gruber die Physik hinter Leiterstürzen:
Werner Gruber – Physik der Unfälle: #EineFragedesSchwerpunkts
Kommen Sie unfallfrei durch den Frühling! Auf Nummer sicher gehen Sie freilich bei Ihrem Versicherungsberater: der klärt mit Ihnen, wogegen Sie im Falle eines Unfalls versichert sind, und wo Sie möglicherweise nachjustieren sollten.