Eine aktuelle Untersuchung gibt Auskunft darüber, welche Erkrankungsarten die meisten Ausfalltage bei Arbeitnehmern verursachen.
11.1.2016 (kunid) 2014 waren unselbständig Beschäftigte durchschnittlich 12,3 Tage im Krankenstand. Das ist im Vergleich zum Vorjahr eine Reduzierung um fast fünf Prozent, denn 2013 waren es noch 13,0 Tage. Auffällig ist, dass zwei Krankheitsgruppen für knapp 50 Prozent der Krankenstandsfälle und über 40 Prozent aller Krankenstandstage verantwortlich sind. Dies zeigt ein aktueller Fehlzeitenreport, der unter anderem für den Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungs-Träger erstellt wurde.
Jedes Jahr wird vom Wirtschaftsforschungs-Institut (Wifo) für den Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungs-Träger sowie für die Allgemeine Unfallversicherungs-Anstalt (AUVA), die Arbeiterkammer und die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) der Fehlzeitenreport erstellt. Die aktuelle Studie gibt nicht nur Aufschluss darüber, dass unselbständig Beschäftigte im Durchschnitt 12,3 Tage im Jahr im Krankenstand waren, sondern auch, welche Gründe am häufigsten zum Ausfall der Arbeitskraft geführt haben.
Insgesamt wurden für die Studie die Erkrankungen, die zum Krankenstand führten, in 19 Gruppen sowie je eine Gruppe für übrige Ursachen und für nicht feststellbare Diagnosen aufgegliedert. Unter anderem stellten die Studienautoren fest, dass Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Atemsystems zusammen die Ursache für rund die Hälfte der Krankenstandsfälle und mehr als 40 Prozent aller Krankenstandstage waren.
Mehr als ein Drittel der Krankenstände betrifft das Atmungssystem
Konkret wurden von den insgesamt 3,77 Millionen Krankenstandsfällen die meisten, nämlich 1,33 Millionen, von Krankheiten des Atmungssystems verursacht. Dahinter folgen (bestimmte) infektiöse und parasitäre Krankheiten (567.053 Fälle) sowie Krankheiten, die mit dem Muskel-Skelett-System und dem Bindegewebe zu tun haben (536.011 Fälle). An vierter Stelle liegen mit 339.446 Krankenstandsfällen Verletzungen, Vergiftungen und Erkrankungen aufgrund anderer äußerer Ursachen.
Für die größte Zahl an Krankenstandstagen sind Krankheiten des Skelett-Muskel-Systems und des Bindegewebes verantwortlich. Insgesamt waren sie die Ursache für 8,6 Millionen Krankenstandstage. Auf ähnlich hohem Niveau rangieren Probleme mit dem Atmungssystem. Diese verursachten knapp 7,5 Millionen Krankenstandstage
Auch Verletzungen, Vergiftungen und bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen bringen es auf eine hohe Zahl an Krankenstandstagen, nämlich auf 6,6 Millionen Ausfalltage. An vierter Stelle liegen mit 3,6 Millionen Krankenstandstagen psychische Störungen und Verhaltensstörungen.
Krankenstand dauert im Schnitt 10,3 Tage
Ein einzelner Krankenstand(sfall) dauerte im Durchschnitt 10,3 Tage. Männer und Frauen liegen hier mit 10,4 beziehungsweise 10,2 Tagen praktisch gleichauf.
Betrachtet man die einzelnen Krankenstandsursachen, so zeigen sich deutliche Unterschiede. Bei Männern sind psychische und Verhaltensstörungen (38,5 Tage) und Neubildungen (36,6 Tage) jene Krankheiten, die die längsten Krankenstände verursachen. An dritter Stelle liegen Erkrankungen des Kreislaufsystems mit 23,9 Tagen.
Bei den Frauen dauert der längste Krankenstand im Schnitt 39,3 Tage, verursacht durch Neubildungen. Wie bei den Männern zählen auch bei den Frauen psychische und Verhaltensstörungen zu jenen Erkrankungen, die besonders lange Krankenstände zur Folge haben, im Schnitt 38,8 Tage. Bei endokrinen, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten liegt die durchschnittliche Dauer bei 22 Tagen und damit an dritter Stelle der Krankenstandsdauer.
Individuell abgesichert bei Krankheiten
Wer unabhängig von den gesetzlich geregelten Leistungen eine optimale Behandlung und mehr Komfort wie kurze Wartezeiten auf einen Facharzttermin wünscht, kann sich mit einer privaten Krankenversicherung absichern. In einer entsprechenden Polizze können beispielsweise eine freie Arztwahl, diverse Präventionsangebote und Versicherungsschutz im Ausland vereinbart werden.
Manche Krankenversicherungs-Verträge bieten eine Minderung der Mehrkosten für Medikamente und die Übernahme von Behandlungskosten, welche die gesetzliche Krankenkasse nicht oder nur noch zum Teil übernehmen, an.
Versicherbar sind auch eine Sonderklasse-Unterbringung und -Behandlung im Spital. Je nach Vereinbarung hat man dann bei einem Spitalaufenthalt die freie Wahl bei Arzt, Chirurg und Ein- oder Zweibettzimmer, die Option auf ambulante Operationen und/oder auch die Möglichkeit, beim eigenen kranken Kind in der Klinik zu bleiben.