Ob teurer Luxuswagen oder normaler Pkw – kein Autobesitzer kann sich sicher sein, dass sein Wagen nicht aufgebrochen oder gestohlen wird und sei es nur, um das eingebaute Navigationsgerät oder im Fahrzeug liegende Wertsachen zu entwenden. Welche Absicherungs-Möglichkeiten es dagegen gibt.

14.12.2015 (kunid) Laut der aktuellen Statistik des Bundeskriminalamtes wurden letztes Jahr rund 21.000 Diebstahlsdelikte rund um Kraftfahrzeuge bei der Polizei angezeigt. Wie die Kriminalstatistik zeigt, sind die Diebe häufig jedoch nicht am Fahrzeug selbst interessiert. Oft werden auch Kfz-Zubehör wie teure Felgen oder der Inhalt eines Autos wie Navigationsgeräte, Autoradios, Smartphones sowie sonstige im Pkw liegengelassene Wertsachen geklaut. Was Autobesitzer tun können, um das Diebstahlrisiko zu verringern.

Insgesamt wurden nach den aktuellen Daten des Bundeskriminalamtes in 2014 rund 3.347 Kraftfahrzeuge und knapp 5.900 Kfz-Teile gestohlen.

Zudem gingen bei der Polizei knapp 9.100 Anzeigen wegen durchgeführter und 2.400 Meldungen wegen versuchter Einbruch-Diebstahlsdelikte in Kraftfahrzeugen ein. Diebe haben es hierbei insbesondere auf Autoradios, eingebaute oder mobile Navigationsgeräte, Airbags sowie im Auto zurückgelassene Wertsachen wie Smartphones, Notebooks, Handtaschen oder Kleidung, in der sie Geldkarten oder Bargeld vermuten, abgesehen.

Auto nach dem Abstellen immer zusperren

Laut Polizei gelangen Einbrecher häufig durch das Einschlagen von Seitenscheiben, das Heraushebeln von Heckklappenschlössern oder das Aufhebeln von Türen oder Schlössern ins Wageninnere. Gängige Diebstahlmethoden sind auch der Schlüsseltausch bei Besichtigung von Ausstellungsfahrzeugen und Probefahrten oder der Schlüsseldiebstahl aus Jacken- oder Handtasche oder bei einem Hauseinbruch. Gestohlen wird dabei zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Für einen verbesserten Diebstahlschutz rät das Bundeskriminalamt den Autobesitzern, am besten auf bewachten oder zumindest von Personen frequentierten Bereichen zu parken. Auch wenn das Auto nur ganz kurz unbeaufsichtigt ist, beispielsweise während des Bezahlens nach dem Tanken, sollte man immer den Zündschlüssel abziehen und das Lenkradschloss einrasten lassen.

Benützt man zum Abschließen einen Schlüssel mit Funkfernbedienung, sollte man darauf achten, dass ein optisches Signal das Schließen quittiert. Laut Polizei kann nämlich ein von Dieben eingesetzter Funkblocker das Funksignal der Fernbedienung stören und das Schließen verhindern.

Was Gelegenheitsdiebe anlockt

Grundsätzlich sind auch bei kurzer Abwesenheit alle Fenster und Türen, das Schiebedach, der Kofferraum sowie der Tankdeckel zu verschließen. Anderenfalls erleichtert man nicht nur den Langfingern einen Diebstahl, sondern kann auch den Versicherungsschutz gegen Diebstahl seiner Kaskoversicherung wegen grob fahrlässigen Handelns verlieren.

Grob fahrlässig handelt auch ein Kfz-Besitzer, der einen Ersatzschlüssel im oder am Wagen deponiert, denn die meisten Verstecke kennen die Diebe bereits. Prinzipiell sollten Autoschlüssel auch nie in einer Jacke oder Tasche, die unbeaufsichtigt an einer Garderobe oder in einer Umkleidekabine deponiert wird, zurückgelassen werden.

Um Gelegenheitsdiebe nicht auf dumme Gedanken zu bringen, sollten wertvolle Gegenstände wie Handtaschen, Mobiltelefone, Notebooks, Foto- und Videokameras sowie teure Kleidung nicht im Auto zurückgelassen werden, auch nicht im Kofferraum.

Zusätzliche Diebstahlsicherungen

Autoradios lassen sich teils per Zahlenkombination, einer herausnehmbaren Sicherheitskarte oder einem abnehmbaren Bedienteil vor der Benutzung Fremder schützen, sodass es für den Dieb wertlos ist, das Gerät zu klauen.

Zusätzliche Diebstahlsicherungen, mit denen man ein Auto ausrüsten lassen kann, wie eine Park- oder Lenkradkralle, aber auch Kfz-Ortungssysteme zum Wiederauffinden nach einem Diebstahl, konnten so manchen Diebstahl vereiteln oder zumindest bei der Aufklärung helfen.

Weitere Informationen, wie man sich vor Kfz-Diebstahlschutz schützen kann, gibt es online auf dem Webportal des Bundeskriminalamtes.

Schadenersatz für geklautes Auto und entwendetes Zubehör

Sollte es trotz der Vorsichtsmaßnahmen zu einem Einbruchdiebstahl kommen oder wird gleich das ganze Auto gestohlen, ersetzt eine vorhandene Teilkaskoversicherung, auch Elementarkasko genannt, die automatisch auch im Vollkaskoschutz enthalten ist, den entstandenen Schaden.

Aus dem Fahrzeug geklaute Handtaschen, Fotokameras, Schecks, Geld, Schlüssel, tragbare Navigationsgeräte, Handys oder andere Gegenstände, die nicht zu den Fahrzeugteilen zählen, werden normalerweise nicht von der Teilkasko ersetzt. In manchen Kaskopolizzen kann jedoch auch vereinbart werden, dass persönliche Gegenstände des Kfz-Besitzers, Fahrers und dessen Ehegatten und/oder Kinder bis zu einer festgelegten Schadenhöhe mitversichert sind.

Kaskoschutz besteht auch, wenn Fahrzeugteile, die mit dem Wagen fest verbunden waren, wie ein eingebautes Navigationsgerät oder Felgen, entwendet wurden. Wer hochpreisige Zubehörteile hat, sollte sich bei seinem Kfz-Versicherer vergewissern, ob der vorhandene Kaskoschutz ausreicht. Denn je nach Vertragsvereinbarung ist das Zubehör nur bis zu einem bestimmten Betrag, beispielsweise bis 2.000 Euro, beitragsfrei abgesichert. Ist das Zubehör jedoch teurer, kann dieser Differenzbetrag normalerweise gegen einen Aufpreis in den Versicherungsschutz mit eingeschlossen werden.