Laut einer aktuellen Umfrage ist jeder Zweite der Ansicht, dass der Staat nur wenig auf die Herausforderungen, die eine alternde Bevölkerung mit sich bringt, vorbereitet ist.

9.5.2016 (kunid) Statistisch gesehen steigt die Lebenserwartung in Österreich seit Jahren ständig an. Eine Studie ergab, dass die meisten auch im hohen Alter ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben wünschen. Wobei hier unter anderem auch die finanziell verfügbaren Mittel im Alter eine große Rolle spielen. Allerdings glauben nur wenige, dass der Staat auf die hohen Pensionskosten vorbereitet ist.

Die Economist Intelligence Unit befragte im Auftrag eines Versicherers in vier Ländern, nämlich in Österreich, Deutschland, Schweiz und Frankreich 1.265 Personen, inwieweit diese der Meinung sind, dass ihr Land auf die „Herausforderungen einer alternden Bevölkerung“ vorbereitet ist. Laut Umfrage ist es der Mehrheit, nämlich rund 96 Prozent sehr wichtig, im Alter unabhängig zu sein. Die wichtigsten Aspekte sind für die Mehrheit dabei eine gute physische und geistige Gesundheit sowie ausreichende finanzielle Mittel.

In Summe glauben in den vier Ländern jedoch 47 Prozent, dass ihr Land für den Druck auf das Gesundheitswesen, den eine alternde Bevölkerung mit sich bringe, schlecht gerüstet sei. 48 Prozent sehen auch den Druck auf die sozialen Einrichtungen – etwa häusliche Pflege und die Erfüllung sozialer Bedürfnisse durch den Staat – steigen. 50 Prozent sind laut Studie der Meinung, der Staat sei nicht auf höhere Pensionskosten vorbereitet.

Wenig Lust auf längeres Arbeiten

Erwerbstätigkeit über das traditionelle Pensionsantrittsalter hinaus scheint nur für eine Minderheit eine Option zu sein. Von den Befragten, die 65 Jahre alt oder älter sind, wollten 55 Prozent spätestens mit dem traditionellen Antrittsalter in Pension gehen. Bei den jüngeren Befragten ist dieser Anteil noch höher (67 Prozent). Von den derzeit unter 65-Jährigen möchten nur vier Prozent im Ruhestand beruflich etwas Neues anfangen.

16 Prozent geben aber an, dass sie über das klassische Antrittsalter hinaus im bisherigen Beruf weiterarbeiten möchten; und zusätzliche 13 Prozent würden ihren Beruf weiter ausüben, wenn sie ihre Stundenzahl reduzieren könnten. „Insgesamt könnte ein Drittel dafür gewonnen werden, erwerbstätig zu bleiben, wenn die Bedingungen stimmen“, fassen die Studienautoren zusammen. Bei jenen, die bereits über 65 sind, liege dieser Anteil höher, nämlich bei 45 Prozent. „Möglicherweise schließen sich die Jüngeren auch der Auffassung der Älteren an, wenn der Ruhestand näher rückt.“

„Politiker, welche die Erwerbsquote der älteren Bevölkerung erhöhen wollen, haben es also mit einer beträchtlichen Zahl von Personen zu tun, die bisher aus der Arbeitswelt herausfallen, aber mit den richtigen Bedingungen oder Anreizen dazu gebracht werden könnten, länger zu arbeiten“, folgern die Studienautoren.

Damit das Geld im Alter reicht

Schon heute zeigt die Statistik: Immer weniger Erwerbstätige stehen aufgrund der demografischen Entwicklung immer mehr Pensionisten gegenüber, das heißt, es gibt immer weniger Einzahler in das Pensionssystem, die Zahl der Empfänger von Alterspensionen steigt jedoch weiter an. Bereits heute ist die Höhe der Alterspension niedriger als das letzte aktive Erwerbseinkommen eines Beschäftigten, bevor er in Pension geht.

Wer es weder vorhat oder es aus gesundheitlichen Gründen schafft, bis zur Regelaltersgrenze zu arbeiten, und dennoch im Alter nicht auf seinen bisherigen Lebensstandard verzichten möchte, sollte daher frühzeitig eine sinnvolle Altersvorsorge aufbauen.

Wie hoch die voraussichtliche Einkommenslücke des Einzelnen tatsächlich sein wird und welche individuell passenden Altersvorsorgeformen infrage kommen, können beim Versicherungsexperten erfragt werden. Die Versicherungswirtschaft bietet entsprechende Lösungen an, die es dem Einzelnen ermöglichen, seine finanzielle Lücke zwischen dem bisherigen Erwerbseinkommen und der zu erwartenden Pension zu schließen.