Zwei Faktoren haben das verwaltete Vermögen ansteigen lassen, wie der Fachverband der Pensionskassen bei der Vorstellung der Geschäftszahlen zum vergangenen Jahr bekannt gab.

25.1.2016 (kunid) Die österreichischen Pensionskassen erwirtschafteten im Durchschnitt 2,36 Prozent für 2015. Der langjährige Durchschnitt liegt damit bei 5,58 Prozent. Unternehmensanleihen und aktives Aktienmanagement halfen der Pensionskassen-Performance, so der Fachverband der Pensionskassen.

Trotz des Niedrigzinsumfeldes und volatiler Aktienmärkte konnten die österreichischen Pensionskassen im vergangenen Jahr im Durchschnitt 2,36 Prozent erwirtschaften. Durch die unterschiedlichen Veranlagungsstrategien reichte die Bandbreite in einzelnen Veranlagungs- und Risikogemeinschaften (VRG) von 0,11 bis 6,43 Prozent.

Gute Aktienentwicklung, größere Rolle für Unternehmensanleihen

Die Performance wurde laut dem Fachverband der Pensionskassen durch eine „gute Aktienentwicklung“ auf die Durchschnittsquote von rund 28 Prozent unterstützt.

Fachverbandsobmann Andreas Zakostelsky betonte jedoch, dass es wichtig sei, „Aktienmärkte differenziert zu betrachten“ und die Anlageklasse „aktiv zu managen“. Er ergänzte, dass etwa auch die derzeit viel beschriebene Schwäche der Schwellenländer nicht für alle Regionen zutreffe.

Zudem ortete Zakostelsky „eine höhere Bedeutung von Unternehmensanleihen“ in den Pensionskassen-Portfolios. Eine „relativ konstante Größenordnung“ seien inzwischen auch die Immobilien, die im Durchschnitt 3,5 Prozent der Portfolios ausmachen. Zakostelsky erläuterte jedoch, dass einige Anbieter eher bei einer Quote von fünf bis sieben Prozent liegen.

Performance und Vertragsplus ließen verwaltetes Vermögen steigen

Insgesamt ist das verwaltete Vermögen der derzeit noch 13 Anbieter auf dem Pensionskassenmarkt im vergangenen Jahr um drei Prozent auf knapp über 20 Milliarden Euro angestiegen. Dieses Anwachsen ist einerseits auf die positive Performance, andererseits auf einen deutlichen Anstieg bei der Anzahl der Neuverträge zurückzuführen. Wurden bislang jährlich im Durchschnitt 150 bis 200 Verträge mit Pensionskassen abgeschlossen, waren es im vergangenen Jahr rund 400, davon über 50 Prozent Klein- und Mittelunternehmen.

Einen Anstieg verzeichnete der Fachverband auch in der Zahl jener Anwartschafts-Berechtigter, nämlich auf rund 120.000 Personen, die sich für das Lebensphasenmodell entschieden, das bislang auf wenig Interesse stieß. Beim Lebensphasenmodell kann der Anwartschaftsberechtigte im begrenzten Rahmen zwischen unterschiedlichen Veranlagungsstrategien wählen. Zudem gab es auch eine 25-prozentige Zunahme von Anwartschafts-Berechtigten, die Eigenbeiträge leisten, auf über 114.000 Personen.

Insgesamt sind im Fachverband der Pensionskassen alle betrieblichen und überbetrieblichen Pensionskassen, die es in Österreich gibt, organisiert. Sie verwalten und veranlagen das Pensionskapital der Betriebspensionen österreichischer Unternehmen. Die betriebliche Altersvorsorge ist die sogenannte zweite Säule der österreichischen Altersvorsorge und wird im Gegensatz zur gesetzlichen Pension als privatwirtschaftlich organisiertes und geführtes Modell geführt. Rund jeder vierte Österreicher hat mittlerweile einen Anspruch auf eine Zusatzpension bei einer Pensionskasse.