Die Statistik Austria hat die Krankenstandsfälle österreichweit nach Krankheitsgruppen aufgeschlüsselt und eruiert, wie lange Frauen und Männern krankheitsbedingt nicht am Arbeitsplatz erscheinen können.
29.8.2016 (kunid) Gut vier Millionen Krankenstandsfälle gab es 2015, am häufigsten aufgrund von Krankheiten im Zusammenhang mit der Atmung, mit Infektionen und dem Muskel-Skelett-System. Im Schnitt dauert ein Krankenstand zehn Tage. Pro Erwerbstätigen fallen im Durchschnitt jährlich 12,7 Krankenstandstage an, wie die Statistik Austria erhoben hat.
Insgesamt 2,10 Millionen Krankenstandsfälle wurden 2015 bei Männern gezählt, 1,95 Millionen bei Frauen. Dies geht aus aktuellen Zahlen der Statistik Austria hervor. Auf 1.000 Erwerbstätige kamen 1.275,4 Krankenstandsfälle und damit mehr als im Vorjahr – 2014 waren es 1.198,5 Krankenstandsfälle. In den 1990er Jahren war die Zahl mit rund 1.100 Krankenstandsfällen etwas geringer als in den Jahren seit 2008 mit rund 1.200 Krankenstandsfällen pro 1.000 Erwerbstätigen im Kalenderjahr.
Erfasst sind bei dieser Statistik alle abgeschlossenen, mit Arbeitsunfähigkeit verbundenen ärztlich bestätigten Krankenstandsfälle, normal verlaufene Entbindungen ausgenommen. Berücksichtigt sind zudem alle Angestellten und Arbeiter (ohne pragmatisierte Bedienstete, Präsenzdiener und Kinderbetreuungsgeld-Bezieher).
Ein Krankenstand dauert rund zehn Tage
Die durchschnittliche Dauer eines Krankenstandsfalls wurde von Beginn der 1990er Jahre bis heute kontinuierlich kürzer, wie die Statistik zeigt. Sie sank von rund 13 auf 9,9 Tage je Krankenstandsfall. „Waren über lange Zeit die Frauen im Vergleich zu den Männern nicht nur seltener, sondern auch kürzer krank, so hat sich in den vergangenen Jahren dieser Trend bei der Dauer nahezu aufgehoben und bei der Häufigkeit seit 2010 umgekehrt“, so die Statistik Austria. 2015 dauerte ein Krankenstandsfall im Schnitt bei Frauen (9,8 Tage) etwa gleich lang wie bei Männern (10,0 Tage).
Die Zahl der Krankenstandstage pro Erwerbstätigen hat sich nahezu kontinuierlich von rund 15 Tage Anfang der 1990er Jahre auf 11,5 Tage im Jahr 2006 verringert und erreichte damit den bisher tiefsten Stand.
In den Folgejahren seit 2006 ist die Anzahl der Krankenstandstage pro Erwerbstätigen wieder gestiegen. Dieser Trend hat bis 2011 angehalten, als 13,2 Krankenstandstage pro Erwerbstätigen verzeichnet wurden – der höchste Wert seit 2001. In 2015 waren es 12,7 Krankenstandstage pro Erwerbstätigen, ein höherer Wert als im Vorjahr – 2014 wurden 12,3 Krankenstandstage pro Erwerbstätigen verzeichnet.
Komfort im Krankenstand
Die gesetzliche Krankenversicherung bietet Leistungen, die fest vorgegeben sind. Wer jedoch eine optimale Behandlung und mehr Komfort wünscht, beispielsweise eine freie Arzt- und Klinikwahl sowie kurze Wartezeiten auf einen Facharzttermin, kann sich mit einer privaten Krankenversicherungs-Polizze absichern. Mit einer entsprechenden Polizze lassen sich beispielsweise die Kosten für eine freie Arzt- und Klinikwahl – beispielsweise die Behandlung bei einem Heilpraktiker oder in einer Privatklinik –, diverse Präventionsangebote und Versicherungsschutz im Ausland absichern.
Versicherbar sind zudem eine Sonderklasse-Unterbringung und -Behandlung im Spital. Je nach Vereinbarung hat man dann bei einem Spitalaufenthalt die freie Wahl bei Arzt, Chirurg und Ein- oder Zweibettzimmer, die Option auf ambulante Operationen und/oder auch die Möglichkeit, beim eigenen kranken Kind in der Klinik zu bleiben.
Einige Krankenzusatz-Versicherungs-Polizzen decken auch die Mehrkosten für Medikamente und Behandlungen, welche die gesetzliche Krankenkasse nicht oder nur noch zum Teil übernehmen, mit ab.