Sommerliche Außentemperaturen ab 25 Grad Celsius können für Haustiere zur Gefahr werden. Worauf Tierhalter im Sommer besonders achten sollten.

29.6.2015 (kunid) Direkte Sonneneinstrahlung und hohe Temperaturen sind für Hunde, Katzen und andere Haustiere lebensbedrohlich. Was man tun kann, damit die Tiere unbeschadet durch den Sommer kommen.

Beim Menschen wird die Körpertemperatur unter anderem durch das Schwitzen geregelt. Tiere hingegen können kaum oder gar nicht schwitzen. Zudem blockiert ein dichtes oder langes Fell bei Hunden, Katzen und Hasen oder das Gefieder von Vögeln die Wärmeabgabe des Körpers zusätzlich.

Nach Angaben von Tierexperten regulieren Hunde ihre Körpertemperatur in erster Linie durch Hecheln; Katzen und Kaninchen hingegen lecken sich das Fell nass und Vögel sperren den Schnabel auf. Daher benötigen die Tiere besonders an heißen Tagen ständig frisches Wasser, anderenfalls kann es zum Hitzschlag kommen.

Sonnenbrand und Hitzschlag

Ist es heiß und sonnig, bevorzugen Haustiere wie wir Menschen auch einen kühlen und schattigen Platz. Damit reduziert sich das Risiko eines Hitzschlags und Sonnenbrands. Haustiere können nämlich nicht nur einen Hitzschlag, sondern auch einen Sonnenbrand bekommen. Besonders sonnenbrandgefährdet sind Hunde mit wenig oder hellem Fell sowie Ohren, Maul, Nase und Bauch eines Hundes. Zum Schutz gibt es spezielle Sonnencremes für Hunde.

Langhaarige Hunde können bei Bedarf zwar geschoren werden, damit sie heiße Temperaturen besser vertragen, jedoch nicht zu kurz, da das Fell auch einen Schutz vor Sonnenbrand gibt. Für Spaziergänge und Auslauf eignen sich im Sommer zudem die kühleren Morgen- und Abendstunden. Die pralle Mittagssonne sollte vermieden werden.

Bei Nagetieren, Kaninchen und Vögeln sind die Käfige und Freigehege so zu platzieren, dass sie zu jeder Tageszeit einen Schattenplatz bieten. Besonders gilt es darauf zu achten, dass die Sonne im Laufe des Tages „wandert“, wodurch aus dem vermeintlich schattigen Plätzchen am Vormittag ein heißer Ort mit direkter Sonneneinstrahlung am Mittag werden kann. Kleine „Schlafhäuschen“ in den Käfigen und Freigehegen heizen sich zudem schnell auf, wenn sie in der Sonne stehen, und bieten somit keinen ausreichenden Hitzeschutz.

Auf Hygiene achten

Bei höheren Temperaturen vermehren sich Keime und Bakterien besonders schnell. Daher sollten der Wassernapf mindestens einmal täglich gereinigt und Futterreste aus der Futterschüssel direkt nach der Fütterung beseitigt werden, um Erkrankungen zu vermeiden. Der BTK empfiehlt, Käfige bei Hitze häufiger als sonst zu reinigen, weniger Einstreu zu verwenden, damit die Tiere leichter zum kühleren Käfigboden kommen, und eventuell den Käfig mit feuchten Tüchern so abzudecken, dass dennoch genügend Luftaustausch stattfindet.

Zudem sollte das Fell der Haustiere häufiger kontrolliert und gekämmt werden. Denn Fliegen legen ihre befruchteten Eier gerne an feuchten und warmen Stellen wie zotteligem Fell, Körperfalten, dem Afterbereich oder in Wunden ab. Die bereits nach wenigen Stunden geschlüpften Larven könnten dann die Tierhaut großflächig beschädigen, durchbohren und sich sogar im Unterhautbindegewebe und der Muskulatur einnisten, was bis zum Tod des geliebten Haustieres führen kann.

Kaninchen und Meerschweinchen sollten zudem täglich im Afterbereich kontrolliert und eventuelle Kotreste vorsichtig entfernt werden, anderenfalls kann es hier schnell zu einem Schädlingsbefall kommen. Kaninchen, die zu Durchfall neigen, sollten nach Rücksprache mit dem Tierarzt speziell ernährt werden, da sie besonders anfällig für Parasitenbefall sind.

Todesfalle Auto

Besonders gefährlich ist es, wenn Haustiere im Auto zurückgelassen werden. Das Innere eines Pkws kann schnell 70 Grad Celsius und mehr erreichen, wenn die Sonne auf das Autodach scheint. Selbst im Schatten heizt sich das Wageninnere ab einer bestimmten Temperatur lebensbedrohlich auf. Eine Schale Wasser oder ein offener, kleiner Fensterspalt kann auf Dauer einen tödlichen Hitzschlag nicht verhindern.

Auch wer glaubt, voraussichtlich nur wenige Minuten das Tier im Auto lassen zu können, weil er nur kurz einige Besorgungen machen will, muss damit rechnen, dass er selbst beispielsweise verunfallt und nicht wie eigentlich geplant in Kürze wieder zurück ist.

Ein Haustier sollte daher niemals im geparkten Auto zurückgelassen werden. Wer sieht, dass ein Hund in einem in der Sonne geparkten Auto warten muss, sollte auf alle Fälle die Polizei rufen, rät der BZK.

Anzeichen einer Überhitzung

Starkes Hecheln, Erbrechen, Durchfall, rasches und flaches Atmen, Taumeln, unkoordiniertes Im-Kreis-Laufen, Zuckungen, Krämpfe oder eine eintretende Bewusstlosigkeit sind typische Anzeichen für eine Überhitzung. Zeigen Hunde, Katzen, Kaninchen oder andere Kleintiere an warmen Tagen ein oder mehrere dieser Symptome, muss das Tier sofort in den Schatten gebracht und seine Körpertemperatur langsam abgesenkt werden.

Bei Hunden und Katzen kann man mit feuchten Tüchern zuerst an den Beinen und dann am ganzen Körper für eine entsprechende Abkühlung sorgen. Andere Kleintiere können zur Absenkung der Körpertemperatur vorsichtig mit Wasser besprüht werden. Ist das Tier noch bei Bewusstsein, sollte zudem Trinkwasser angeboten werden. Auch wenn sich das Tier durch die Abkühlung leicht erholt, sollte es umgehend zum Tierarzt gebracht werden, da immer noch Lebensgefahr besteht.

Tierhalter, die ihren Hund, ihre Katze oder auch ihr Pferd im Falle einer Krankheit oder eines Unfalls in guten Händen wissen wollen, ohne dass dadurch ihr Haushaltsbudget übermäßig belastet wird, sollten eine Tierkrankenversicherung abschließen. Die Versicherung übernimmt je nach vereinbarten Versicherungsumfang anfallende Operations- und/oder Heilbehandlungskosten bis zur vereinbarten Höhe beziehungsweise unter Berücksichtigung einer optionalen Selbstbeteiligung. Viele Verträge gelten auch während einer Urlaubsreise.