Häufig vertragen Computer und Smartphones hohe Temperaturen nicht besonders gut. Mit ein paar simplen Vorsichtsmaßnahmen können die Geräte jedoch vor dem Hitzetod bewahrt werden.
27.7.2015 (kunid) Hohe Temperaturen machen nicht nur Menschen zu schaffen. Auch Computer, Smartphones und Navigationsgeräte können bei allzu hohen Temperaturen einen Hitzekollaps erleiden. Mit ein paar einfachen Tricks lassen sich jedoch Schäden vermeiden.
Wer sein elektronisches Equipment nicht in einem klimatisierten Raum stehen hat, sollte bei heißen Sommertagen vorsichtig sein. Nicht wenige Computer, Smartphones und andere elektrische Geräte – und hier insbesondere integrierte Displays und Akkus – geben bei Temperaturen jenseits von 35 Grad ihren Geist auf.
Das Gros neuerer Computer und Smartphones überwacht zwar von sich aus die Betriebstemperatur, um bei Hitzestau rechtzeitig die Notbremse zu ziehen und automatisch herunterzufahren. Darauf sollte man sich jedoch nicht blind verlassen. Besser ist es, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen.
Smartphones wollen keine Hitze
Smartphones und Tablet-PCs gelten als besonders empfindlich. Wird zum Beispiel bei einem iPhone eine Temperatur von 35 Grad Celsius erreicht, wird in der Regel eine Warnung ausgegeben. Spätestens dann sollte man es in den Schatten legen.
Für Geräte mit dem Android-Betriebssystem werden im Google-Play-Store teils kostenlose Apps angeboten, die die Temperatur des Hauptprozessors (CPU) sowie die des Akkus anzeigen, damit man das Gerät rechtzeitig in Sicherheit bringen kann.
Denn auch für mobile Endgeräte mit diesem oder einem anderen Betriebssystem können Temperaturen ab 35 Grad Celsius zum Problem werden.
PC: Kühlung und Reinigung schützen vor Schäden
Grundsätzlich ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass die Kühlung des Rechners funktioniert. Computer sollten weder der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden noch in umbauten Fächern eines Computertisches oder in einem Schreibtisch stehen. Das gilt auch für Notebooks und Tablet-PCs. Rund um das Gerät sollte ausreichend Platz vorhanden sein, denn dadurch wird gewährleistet, dass die Belüftungsöffnungen nicht verdeckt werden.
Wichtig ist auch, die Lüfter eines Rechners sowie sonstige Bauteile regelmäßig von Staub zu befreien. Der legt sich nämlich wie eine wärmende Decke auf die Komponenten. Zur Reinigung schraubt man den Computer auf und reinigt ihn mit einem weichen Pinsel oder einem auf niedrigster Stufe laufenden Staubsauger. Am besten besorgt man sich eine spezielle Düse, die für wenig Geld im Handel erhältlich ist. Die Reinigung darf allerdings nicht während des laufenden Betriebes erfolgen. Aus Sicherheitsgründen muss man den PC vorher unbedingt von der Stromversorgung trennen.
Computerlaien können bei einer solchen Aktion einiges falsch machen. Wer sich seiner Sache nicht sicher ist, sollte die Reinigungsarbeiten daher lieber Fachleuten oder zumindest erfahrenen Anwendern zu überlassen. Bei dieser Gelegenheit können auch nicht mehr einwandfrei funktionierende Ventilatoren gegen leistungsfähigere ausgetauscht werden. Denn auch das sorgt für mehr Kühlung.
Daten regelmäßig speichern
Bei den meisten Computern kann man im sogenannten BIOS einstellen, dass der Rechner bei Erreichen eines bestimmten Temperaturgrenzwerts (empfohlen werden maximal 60 bis 65 Grad Celsius) automatisch abgeschaltet wird.
Das kann den PC zwar vor Hitzeschäden bewahren. Bei einem automatischen Abschalten gehen jedoch bis dahin nicht gespeicherte Daten verloren. Daher ist es bei Hitze besonders wichtig, die Daten regelmäßig zu speichern.
Eingriffe in das BIOS sind nicht ganz unproblematisch. Fehler können im Extremfall dazu führen, dass der Computer seinen Dienst verweigert. Man sollte daher auch diese Arbeiten lieber Computerfachleuten oder erfahrenen Anwendern überlassen.
Schutz für Notebooks & Co.
Notebooks und Tablet-PCs sind bei sommerlichen Temperaturen in besonders starkem Maße gefährdet. Denn wegen ihrer Bauart kann in ihnen die Luft kaum zirkulieren. Auch für den Einbau zusätzlicher Lüfter fehlt in der Regel der Platz.
Im Handel sind daher spezielle Lüfter-Pads erhältlich, die unter den Geräten platziert werden können und so für mehr Kühlung sorgen.
Bei starker Hitze sollte man nach Aussage von Fachleuten die Verwendung von aufwendigen Spielen und HD-Videos vermeiden. Denn dabei werden die CPU sowie die Grafikkarte in ganz besonderem Maße beansprucht.
Draußen und im Auto
Mobile Endgeräte wie Smartphones und Laptops sollten im Freien oder auch bei der Mitnahme im Auto möglichst nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden, denn hier ist die Hitzebelastung besonders hoch. Daran sollte man auch denken, wenn man die Geräte im Auto liegen lässt, denn in geparkten Autos steigt die Temperatur im Sommer schnell mal auf 60 Grad Celsius und mehr.
Das verringert nicht nur die Lebensdauer der Akkus. Auch die Displays können bei allzu hohen Temperaturen Schaden nehmen, was in ungünstigen Fällen zu einem dauerhaften Flimmern des Monitors führen kann. Lässt es sich nicht vermeiden, ein Gerät im Auto liegen zu lassen, so sollte man den Akku möglichst entfernen und zumindest ihn mitnehmen, statt zu riskieren, dass er im überhitzten Fahrzeug Schaden nimmt.
Hat man ein Gerät doch einmal im Auto vergessen, so sollte man es langsam wieder an normale Raumtemperaturen gewöhnen. Denn ein zu schneller Wechsel zwischen heiß und kalt kann zur Bildung von Kondenswasser führen und Schäden verursachen. Daher sollte man nie versuchen, Geräte im Kühlschrank oder in einer Kühlbox herunterzukühlen.
Wenn sich das Gerät wegen Überhitzung abschaltet
Verweigert ein Rechner wegen Überhitzung plötzlich seinen Dienst, so hilft es, als Sofortmaßnahme bei stationären PCs eine Seitenwand des Computergehäuses abzuschrauben und den PC mit einem zusätzlichen Ventilator von außen zu kühlen. Anschließend sollte man ihm eine Pause von mindestens 30 Minuten gönnen.
Die weitverbreitete Meinung, dass ein Rechner mit abmontierter Seitenwand heiße Tage grundsätzlich besser übersteht, ist falsch. Denn dann wird das in der Regel ausgeklügelte Strömungsbild der Lüfter durcheinandergebracht mit der Folge, dass genau das Gegenteil von dem eintritt, was man eigentlich erreichen wollte. Das Computergehäuse sollte nach der Abkühlphase daher unbedingt wieder geschlossen werden.
Im Übrigen sollte man dem Computer regelmäßig ein wenig Ruhe gönnen. In Arbeitspausen sollte er baldmöglichst in den Standby-Modus versetzt werden. Auch ein zu heiß gewordenes Smartphone sollte erst nach einer längeren Ruhepause und erst, nachdem es sich abgekühlt hat, wieder eingeschaltet werden.
Absicherung bei Schäden
Während die Herstellergarantie eines mobilen Endgerätes normalerweise nicht für Hitzeschäden aufkommt, gibt es mittlerweile Handyversicherungen, die derartige Schadensursachen abdecken – vorausgesetzt in einem solchen Vertrag sind Bedienfehler mitversichert. Viele Handyversicherungen können allerdings nur für relativ neue Geräte abgeschlossen werden. Es lohnt sich daher, sich bereits vor dem Kauf eines Mobilgerätes von einem Versicherungsfachmann diesbezüglich beraten zu lassen.
Nicht nur Hitze, auch eine Überspannung im Stromnetz infolge eines Gewitters kann am Stromnetz angeschlossene PCs, Notebooks, Smartphones und andere elektrische Geräte schädigen. Neben professionellen Schutzlösungen für die komplette Stromversorgung eines Gebäudes kann man durch sogenannte Feinschutzstecker, die zwischen der Steckdose und das zu schützende Gerät eingesteckt werden, das Risiko von Überspannungsschäden durch Blitzschlag minimieren.
Übrigens: Das Risiko eines Überspannungsschadens, der zu Hause am Hausrat entstehen kann, lässt sich bei den meisten Haushaltsversicherungen gegen einen kleinen Aufpreis mitversichern. Innerhalb einer Wohnung gehören zum Hausrat in der Regel auch der PC, das Notebook, das Smartphone und andere elektrische Geräte der Versicherten.