Eine aktuelle Statistik zu Unfällen beim Wintersport zeigt, dass Zusammenstöße mit anderen Pistenbenützern nur selten die Unfallursache sind. Experten erklären, wie sich die meisten Wintersportunfälle vermeiden ließen.

15.2.2016 (kunid) Mehr als 52.000 Ski- und Snowboardfahrer landen jedes Jahr nach einem Unfall auf der Piste im Spital, wie eine Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) zeigt. Mehr als neun von zehn Unfällen könnten jedoch verhindert werden, so die Experten des Versicherungsverbandes Österreich, der KFV, sowie der Extrembergsteiger Peter Habeler.

Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) hat neue Zahlen zu Wintersportunfällen vorgelegt. Demnach gibt es in Österreich jedes Jahr 52.100 Ski- und Snowboardunfälle, die so schwer sind, dass die Betroffenen im Spital behandelt werden müssen. In 94 Prozent der Fälle seien die Verunfallten jedoch selbst schuld.

Denn nur bei sechs Prozent aller Pistenunfälle handelt es sich um Zusammenstöße mit anderen Pistenbenützern. Zu den größten Risikofaktoren zählen eine zu hohe Geschwindigkeit, Selbstüberschätzung, Übermüdung, mangelnde Konzentration und fehlende Fitness.

Das Risiko der Selbstüberschätzung

„Risikofaktor Nummer eins ist der Ski- beziehungsweise Snowboardfahrer selbst. Die meisten aller Unfälle passieren ohne Fremdverschulden. Das heißt, die Personen überschätzen sich, ihr Fahrkönnen und die eigene Fitness“, betont Wolfram Littich Vizepräsident des Versicherungsverbandes Österreich (VVO).

Laut den Analysen des KFV erreicht jeder fünfte Wintersportler wenigstens kurzfristig Spitzen-Geschwindigkeiten von über 80 Stundenkilometern.

„Mit solchen Geschwindigkeiten riskieren die Skifahrer und Snowboarder nicht nur ihre Gesundheit, sondern auch ihr Leben“, warnt KFV-Direktor Othmar Thann.

100 Lawinenunfälle pro Jahr

Der typische Sportunfall sieht so aus: Sechs von zehn verunfallten Skifahrern und sieben von zehn verunfallten Snowboardern sind männlich. Mehr als die Hälfte der Unfälle passieren am Nachmittag. Fast die Hälfte der Unfälle (49 Prozent) enden mit Knochenbrüchen, rund sieben Prozent mit Kopfverletzungen.

Rund 100 Lawinenunfälle weist Österreichs Unfallstatistik jedes Jahr aus. Abseits der Piste sind Lawinen die größte Gefahrenquelle, sagt Extremsportler und Bergführer Peter Habeler.

Jedes Jahr sterben etwa 40 Personen auf den Pisten oder im organisierten Skiraum. Bei jedem Dritten liegt die Ursache an einer Herz-Kreislauf-Störung, jeder Vierte verunglückt bei einem Sturz.

Individuelle Absicherung – nicht nur für Sportunfälle

Da man trotz aller Vorsicht nicht sicher sein kann, einen Unfall zu erleiden, ist eine private finanzielle Absicherung der möglichen Unfallfolgen wichtig. Denn der gesetzliche Versicherungsschutz reicht oftmals nicht aus, damit bei einer unfallbedingten Invalidität oder Erwerbsunfähigkeit ein ausreichendes Einkommen auf Dauer gewährleistet ist. Um diese Absicherungslücke zu schließen, bietet die private Versicherungswirtschaft passende Lösungen an.

Beispielsweise gilt eine private Unfallversicherung – anders als der gesetzliche Unfallschutz – in der Regel weltweit und rund um die Uhr, also auch in der Freizeit und beim Sport. Mit einer vorher in einer solchen Polizze vereinbarten Kapitalsumme im Invaliditätsfall lassen sich beispielsweise zusätzliche Aufwendungen für eine behindertengerechte Wohnung auffangen. Zudem können meist weitere Leistungen wie etwa eine Todesfallsumme, ein Spitalgeld, Zuschüsse bei kosmetischen Operationen oder die Übernahme von vereinbarten Bergungskosten eingeschlossen werden.

Sollte man aufgrund eines bleibenden körperlichen Schadens seinen Beruf nicht mehr ausüben können, leistet eine abgeschlossene private Invaliditäts- und/oder Berufsunfähigkeits-Versicherung in Form einer monatlichen Rentenzahlung. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Schaden beim Unfall – egal ob beim Sport oder anderswo – oder durch eine Krankheit verursacht wurde.