Rund 80.000 Personen sterben jedes Jahr in Österreich. Eine Statistik zeigt, was die Hauptursachen für die Todesfälle sind.

2.2.2015 (kunid) In den jüngeren Altersgruppen führen sehr häufig Unfälle zum Tod. In den mittleren Altersgruppen zählt Krebs zu den häufigsten Todesursachen, im höheren Alter sind es Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dies geht aus den vor Kurzem veröffentlichten Daten der Statistik Austria hervor.

2013 wurden in Österreich 79.526 Sterbefälle verzeichnet, ungefähr genauso viel wie im Jahr zuvor, wie den aktuellen Daten der Statistik Austria zu entnehmen ist. Häufigste Ursache waren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie etwa Herzinfarkt oder Schlaganfall. Sie verursachten fast die Hälfte (42,9 Prozent) aller Todesfälle.

Wegen des höheren Anteils an der älteren Bevölkerung waren Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen häufiger Todesursache (58,2 Prozent) als bei Männern. Krebserkrankungen waren mit 20.094 Fällen die zweithäufigste Todesursachengruppe. Auf sie gehen 25,3 Prozent aller Todesfälle zurück.

Männer häufiger von Unfällen mit Todesfolge betroffen

Die übrigen Sterbefälle verteilten sich auf Verletzungen beziehungsweise Unfälle (5,4 Prozent), Krankheiten der Atmungsorgane (5,0 Prozent) oder der Verdauungsorgane (3,8 Prozent) sowie sonstige Krankheiten (17,7 Prozent).

„Vor allem von Unfällen waren Männer häufiger betroffen als Frauen: Rund zwei Drittel (62,9 Prozent) aller Todesfälle aufgrund von Unfällen betrafen Männer“, so die Statistik Austria.

Auch bei Todesfällen aufgrund von Krankheiten der Verdauungsorgane waren anteilsmäßig mehr Männer (54,6 Prozent) betroffen, ebenso bei Todesfällen infolge von Krankheiten der Atmungsorgane (54,0 Prozent) und von Krebs (53,8 Prozent).

Unterschiede nach Lebensphasen und Geschlecht

Wesentliche Faktoren für die Häufigkeit einer Todesursache sind die Lebensphase und das Geschlecht. Mehr als drei Viertel der Verstorbenen (76,8 Prozent) waren 70 Jahre oder älter. Hingegen kommt es bei unter 40-Jährigen selten zu Todesfällen (3,0 Prozent aller verstorbenen Männer und 1,1 Prozent aller verstorbenen Frauen). Dabei waren bei den Männern Selbstmord und Unfälle die häufigsten Todesursachen.

Im ersten Lebensjahr verstarben 144 männliche und 101 weibliche Säuglinge. Beim überwiegenden Teil kam es zu Komplikationen vor, während oder nach der Geburt. Im Alter von einem bis neun Jahren verstarben 51 Jungen und 39 Mädchen, überwiegend an angeborenen Fehlbildungen, Krebs oder Krankheiten des Nervensystems und der Sinnesorgane.

Auch bei den 10- bis 19-Jährigen sind Todesfälle relativ selten (0,22 Prozent). Betroffen sind hier deutlich mehr Männer 116) als Frauen (55). Die häufigste Todesursache in dieser Altersgruppe sind Unfälle, nämlich bei 39,7 Prozent aller verstorbenen Männer und 21,8 Prozent aller verstorbenen Frauen dieser Altersgruppe. Bereits in dieser frühen Lebensphase tritt Selbstmord als eine häufige Todesursache auf: 21 Männer und elf Frauen im Alter von zehn bis 19 Jahren nahmen sich das Leben.

Ursache bei Älteren sind meist Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs

„Während Unfälle und Selbstmorde bei den Männern zwischen dem zehnten und dem 40. Lebensjahr die häufigsten Todesursachen bleiben, sind diese bei den Frauen nur bei den 10- bis 29-Jährigen die häufigsten Todesursachen“, berichtet die Statistik Austria.

Vom 30. bis zum 70. Lebensjahr ist bei den Frauen der Krebs die häufigste Todesursache. Rund die Hälfte aller Todesfälle von Frauen in dieser Lebensphase war auf Krebs zurückzuführen.

Vom 40. bis zum 70. Lebensjahr – bei den Frauen ab 30 – ist Krebs die häufigste Todesursache, gefolgt von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ab 70 sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache. Die Hälfte der 2012 verstorbenen Männer und Frauen ab 70 Jahren starben daran.

„Bei den im Alter von 90 und mehr Jahren Verstorbenen waren Herz-Kreislauf-Erkrankungen sogar für etwa zwei Drittel (62,1 Prozent) aller Sterbefälle verantwortlich, bei den Männern in etwas geringerem Ausmaß (56,9 Prozent) als bei den Frauen (63,8 Prozent)“, so die Statistik Austria.

Finanzieller Schutz für Angehörige

Wer sichergehen möchte, dass im Todesfall die Angehörigen wie Ehepartner oder Kinder zumindest finanziell ausreichend versorgt sind, sollte frühzeitig eine entsprechende Vorsorge treffen. Prinzipiell spielt die Todesursache keine Rolle für den Versorgungsbedarf der Angehörigen. Denn egal, ob jemand aufgrund einer Krankheit oder infolge eines Unfalles stirbt, sollte der Hinterbliebenenschutz ausreichend hoch sein, damit die Angehörigen danach zumindest finanziell sorgenfrei leben können.

Die Höhe hängt unter anderem von diversen Faktoren wie der Anzahl der zu versorgenden Hinterbliebenen, der Höhe der gesetzlichen Absicherung, den vorhandenen Verbindlichkeiten und den bisherigen Einkommens- und Vermögensverhältnissen ab.

Wie bei der Altersvorsorge gilt auch hier, je früher man mit einer entsprechenden Absicherung beginnt, desto niedriger sind die Prämien. Bei der Ermittlung, wie hoch die Hinterbliebenen-Absicherung für einen ausreichenden Schutz sein sollte, und welche Vorsorgelösungen individuell passend sind, hilft ein Versicherungsexperte weiter.